Vereine Wädenswil

Wo die Örtler der Schuh drückt

Am 8. November hatte der Quartierverein Au zum alljährlichen Informationsabend und Austausch mit der Stadtregierung in den Gasthof Oberort eingeladen.

Text & Bild: Ernst Brändli

Die Quartiervereinspräsidentin Nadine Putscher begrüsste eine sehr grosse Anzahl von Gästen und die Referenten. Die Behörde war vertreten durch Stapi Philipp Kutter, die Stadträtinnen Claudia Bühlmann (Soziales) und Astrid Furrer (Planen und Bauen), sowie Stadträte Daniel Tanner (Gesellschaft) und Pierre Rappazzo (Primarschule). Die Fragerunde fand dieses Jahr nicht auf der Galerie statt. Grund dafür war, dass Philipp Kutter nach seiner unfallbedingten Abwesenheit wieder an solchen Anlässen teilnehmen kann. Nadine Putscher übereichte ihm als Ausdruck der Freude einen riesigen Spitzbuben. Der Stapi zeigte sich gerührt und man sah ihm die Freude an, wieder selber am Geschehen in Wädenswil teilnehmen zu können.
Der Fragenkatalog, welcher die Örtler-Bevölkerung aufgestellt hatte, war dieses Jahr nicht so einseitig und brennend wie letztes Jahr, wo es um die Not- und Asylantenunterkünfte ging. Viele Fragen waren eher auf ganz Wädenswil ausgerichtet und breit über alle Ressorts der Stadt verteilt. Beim ersten Anliegen ging es um die geplante Tempo-30-Einführung im Dorfzentrum Wädenswil. Dabei tauchten vor allem die Bedenken auf, dass sich der Verkehr Richtung Autobahneinfahrt in die Au verlagern könnte. Seitens des Stadtrates wurde versichert, dass die Autobahn-Hinweistafeln beim Centralkreisel so bestehen bleiben.
Die Stadt hat keinen Einfluss auf die Tempogestal-
tung der Zugerstrasse, da es sich um eine Kantons-
strasse handelt. Wenn jedoch seitens der Anwohner einer Gemeindestrasse Tempo 30 gefordert werde, wird dies von der Stadt geprüft. Astrid Furrer teilt dazu mit, dass in einer Tempo-30-Zone der Lärm um die Hälfte reduziert werde.

Fahrbahnverschmutzungen durch Baustelle

Beim Thema Baustelle Aupark wurden Fragen zu den Verschmutzungen der Fahrbahn gestellt. Es stellte sich heraus, dass dieses Thema von der Stadt genau beobachtet wird. Die Verursacher einer schmutzigen Fahrbahn werden angewiesen, diese zu reinigen. Sollte dies nicht erfolgen, wird die Reinigung in Auftrag gegeben und der Baufirma verrechnet. Die markanteste Verschmutzung bestehe auf der Höhe Moosacher. Dort befindet sich seit längerer Zeit eine festgefahrene Betonspur auf der bergwärts führenden Fahrspur. Diese Unebenheit wird von der Stadt angeschaut und wenn nötig entfernt. Bei grösseren Behinderungen durch LKWs bei der Baustelle Aupark wird die Bevölkerung gebeten, dies der Polizei zu melden, damit der Verkehr einwandfrei fliessen könne. Mit der Einbahnregelung und der Trennung des Fussgängerverkehrs seien schon gute Massnahmen getroffen worden und können laut den Aussagen von Stadtrat Daniel Tanner kaum noch verbessert werden.
Zum Ortsteil Au konnten auch die Fragen über die Problematik beim Strandbad mit Fussgängern und Velofahren zugeordnet werden. Das Bevölkerungspotenzial in der Au soll gegenüber dem jetzigen Stand noch um etwa 150 bis 200 Personen zunehmen. In der Diskussion wurde auch der Wunsch nach besseren Busverbindungen in der Au geäussert. Diese Aufgabe ist aber nicht der Stadt unterstellt, sondern der SZU als marktverantwortliches Transportunternehmen.

Lärm ist Thema

Generell wurde in den Diskussionen auch die Lärmbelastung durch den Verkehr angesprochen. Dies betrifft sowohl die nächtlichen LKW-Fahrten, wie auch die zunehmende Belastung durch Autoposer. Lastwagenfahrten könnten kaum vermieden werden, aber bei den anderen Lärmverursachern soll auch umgehend eine Meldung an die Polizei erfolgen. Zur Reduzierung der Lärmbelastung wird laut Astrid Furrer bei Strassensanierungen ein sogenannter Flüsterbelag eingebaut.
Weitere Fragen betrafen zunehmend das ganze Gemeindegebiet. Das Spektrum reichte von der Erhöhung der Parkgebühren und Verteuerung der Mittagstischpreise über die Gestaltung des Seeplatzes, bis hin zur neuen Wädenswiler Bau- und Zonenordnung.

Alle Fragen, auch diejenigen, welche spontan aus dem Publikum gestellt wurden, beantworteten die anwesenden Stadträte mit ihrem Fachwissen und erbrachten Lösungsvorschläge.
Nach der angeregten Diskussion wurde im Saal kurz umgestellt, und alle gingen zum gemütlichen Teil über, welcher noch manch angeregtes Gespräch hervorbrachte.

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