Richterswil

GBG nähert sich «AlterPlus»-Wohnen

Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft (GBG) haben an der GV vom 30. September dem Baurechtsvertrag und dem Projektierungskredit für die Alterswohnungen zugestimmt. Am 4. Dezember kommt der Baurechtsvertrag vor die Gemeindeversammlung.

Text & Bild: Reni Bircher

An der ausserordentlichen Generalversammlung fanden sich 54 Stimmberechtigte in der Aula des «WohnenPlus» ein, um über das weitere Vorgehen bezüglich Bauprojekt für altersgerechtes Wohnen an der Glarnerstrasse 33 in Richterswil zu befinden. Ein Jahr zuvor, am 24. September 2024, bewilligten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter die Vorfinanzierung des Projekts «AlterPlus» durch ein Darlehen von CHF 60 000. Im Anschluss übernahm die Projektgruppe – bestehend aus Kathrin Schnellmann, Gabriela Giger, Ruedi Hatt, Daniel Schmid und Renate Büchi – unter anderem die Aufgabe, mit der Gemeinde Richterswil einen Baurechtsvertrag für das besagte Areal auszuarbeiten.
Dieser Vertragsentwurf lag nun zur Genehmigung vor. Ebenso benötigte der Vorstand die Zusage für einen Projektierungskredit von CHF 1,45 Mio von der Generalversammlung, die Ermächtigung der Baukommission, die Projektphase zu begleiten und das Bauprojekt so weit zu erarbeiten, dass ein Baugesuch bei der Gemeinde eingereicht werden kann, und zuletzt noch die Erlaubnis, dass der GBG-Vorstand die Finanzierung regelt.

Fragen und Antworten

Präsidentin der Gemeinnützigen Baugenossenschaft, Renate Büchi, erläuterte vor der Versammlung nochmals den genauen Werdegang des Projektes und wo sie zum jetzigen Zeitpunkt stünden. Ausgangslage war, dass in Richterswil seit Jahren ein Mangel an zahlbaren 2,5- und 3-Zimmer-
Wohnungen für ältere Menschen besteht. Angesichts der demografischen Entwicklung in der Schweiz und insbesondere der Gemeinde ist ohne gezielte Massnahmen keine Besserung dieser Situation zu erwarten. «Wir könnten zwei solcher ‹AlterPlus›-Komplexe bauen und noch einen mit zahlbaren Wohnungen für junge Menschen und es würde noch nicht reichen», erklärte sie ernst. Aber das vorliegende Projekt sei immerhin mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Auf Bitten der Anwesenden zeigte Architekt und Beisitzer Ruedi Hatt anhand von Plänen und Visualisierungen auf, wie die insgesamt 59 Wohnungen in zwei Wohnblöcken mit diversen Gemeinschaftsräumen, Aussichtsterrasse, Grünflächen und Tiefgarage aussehen sollen. Auch der Ausbau der Wohnungen soll sehr durchdacht sein, so dass für alle Eventualitäten, die das Älterwerden mit sich bringen kann, gesorgt ist.

Beste Voraussetzungen

Der Vorstand hat laut Büchi lange verhandelt, so dass sie für den vorliegenden Baurechtsvertrag das Beste herausgeholt hätten. Der Baurechtszins basiert auf einem Landwert von CHF 1000 pro Quadratmeter und entspricht damit dem Ansatz beim Grundstück für «WohnenPlus». Angesichts steigender Bodenpreise – laut Hatt liegen diese derzeit bei CHF 3742/m2 – ein sehr guter Preis.
Was die Verunreinigung des Bodens und die endgültige Klärung angeht, wer dafür verantwortlich ist, ist zu aufwändig, so dass sich die Gemeinde Richterswil mit der Baugenossenschaft geeinigt hat, die Kosten für die Abtragung und Entsorgung zu gleichen Teilen zu tragen.
Durch die bereits gesprochenen Anteilsscheine konnten bereits CHF 2,5 Mio. in Aussicht gestellt werden, um das «AlterPlus» zu finanzieren. Die zuständige Finanzbetreuerin der Zürcher Kantonalbank, Loredana Tomassini, durfte den Versammelten versichern, dass die Bank das Projekt geprüft habe und sicherte die finanzielle Unterstützung zu.

Zusage in allen Punkten

In Folge der Ausführungen mussten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter über den Baurechtsvertrag abstimmen, welcher mit einer Enthaltung für gut befunden wurde. Auf die Auflistung, wie der Projektierungskredit zustande gekommen ist, kam die Rückfrage, weshalb über die Hälfte an den Architekten falle. Dies konnte Daniel Schmid, Ressort Bau, erläutern. Bei Neubauten verlangt der Kanton heute eine präzis vorbereitete und detaillierte Baueingabe. Bei einem Gesamtbauprojekt wie dem Vorliegenden beinhaltet dies Abklärungen durch Spezialisten, beispielsweise Geologen und Bauingenieure, was kostenintensiv ist. «Beim ‹WohnenPlus› hatten wir vom Baugrund her dieselben Voraussetzungen», führte Schmid aus, «nur reichte damals eine ‹einfache› Baueingabe, und die Spezialisten wurden erst nach der Baufreigabe beigezogen.»
Der Projektierungskredit wurde daraufhin einstimmig gutgeheissen. Der Vorstand wurde einstimmig gewählt, die Finanzierung des Projektes zu regeln, ebenso wurde die Baukommission ermächtigt, die weiter anfallenden Aufgaben im aufgezeigten Sinne zu handhaben und die einzelnen Projektphasen zu begleiten.
Nun liegt der Ball bei der Gemeindeversammlung, ob sie dem Baurechtsvertrag der Gemeinnützigen Baugenossenschaft zustimmt, um an der Glarnerstrasse 33 altersgerechtes Wohnen mit zahlbaren Mietzinsen zu ermöglichen.

Gemeindeversammlung: 4. Dezember, 20.00 Uhr.

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