Richterswil

Richterswil ist neue Partnergemeinde der KulturLegi

Die KulturLegi ist ein wichtiges Instrument zur Förderung sozialer Teilhabe und ermöglicht Personen mit geringem Einkommen vergünstigten Zugang zu Kultur-, Sport- und Bildungsangeboten. Ausserdem ist sie ein ideales Instrument, um sozialer Isolation entgegenzuwirken.

Text & Bild: Reni Bircher

Die KulturLegi wurde 1996 von der IG Sozialhilfe in der Stadt Zürich ins Leben gerufen und mit grossem Engagement aufgebaut. Seit 2003 wird das Projekt von der Caritas Zürich getragen und kontinuierlich weiterentwickelt. Heute unterstützen 48 Partnergemeinden im Kanton Zürich die Initiative, indem sie den direkten Kontakt zu den berechtigten Personen vor Ort ermöglichen und zur Finanzierung des Projekts beitragen.

Die KulturLegi hilft, die Stigmatisierung von Personen mit geringem Einkommen zu reduzieren. Gleichzeitig wirkt sie sozialer Isolation entgegen, indem sie den Zugang zu gemeinschaftlichen Erlebnissen und Bildungschancen ermöglicht. Sämtliche Institutionen, Geschäfte und Vereine, welche Vergünstigungen an KulturLegi-Besitzerinnen und -Besitzer anbieten, sind auf der Homepage ersichtlich sowie in gedruckter Form erhältlich.
Die Gemeinde Richterswil setzt sich aktiv für die Teilhabe aller Einwohnerinnen und Einwohner am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ein. Da gemeindeeigene Veranstaltungen grundsätzlich kostenlos sind, war eine Integration der KulturLegi bislang nicht vordringlich. Zudem können berechtigte Personen bereits heute über die Abteilung Soziales eine Bestätigung für Vergünstigungen erhalten. Vor diesem Hintergrund sowie aufgrund von Anfragen aus der Bevölkerung erschien es der Vorsteherin des Ressorts Soziales sinnvoll, eine Beteiligung an der KulturLegi zu prüfen und den Eintritt ins Seebad – als einzige kostenpflichtige gemeindeeigene Leistung – in das Angebot aufzunehmen.

Im weiteren Text findet unsere geschätzte Leserschaft einen Überblick, was es sonst noch so auf sich hat mit der KulturLegi:

Wie können sich Gemeinden an dieser Aktion beteiligen?
Gemeinden im Kanton Zürich können über einen Leistungskontrakt mit Caritas Zürich Partnergemeinde für die KulturLegi werden. Sie können sich so finanziell am Projekt beteiligen, jedoch auch als Vermittlerin auftreten. Einerseits, indem sie berechtigte Personen auf das Angebot aufmerksam machen, und andererseits, indem sie lokale Institutionen und Organisationen zur Teilnahme an der KulturLegi ermutigen.

Wo können sich Vereine, Geschäfte, Institutionen usw. melden, wenn sie sich an dem Projekt beteiligen möchten?
Für die Akquisition und Betreuung der Angebotspartner ist Caritas Zürich zuständig. Interessierte Einrichtungen können die Vertragsvorlage direkt auf der Website der KulturLegi Zürich www.kulturlegi.ch/zuerich herunterladen, ausfüllen und unterschrieben an die Geschäftsstelle der KulturLegi Zürich senden.

Ist die Teilnahme der Gemeinde oder der teilnehmenden ­Geschäfte zeitlich limitiert?
Die Teilnahme einer Gemeinde erfolgt über eine jährliche Pauschale und bleibt bestehen, solange der Leistungskontrakt aktiv ist. Geschäfte und Institutionen können sich jederzeit als Angebotspartner anschliessen, und es gibt keine zeitliche Vorgabe seitens Caritas.
Muss sich eine Gemeinde am Projekt beteiligen, damit örtliche Institutionen, Vereine usw. mitmachen können?
Die Beteiligung der Gemeinde ist keine Voraussetzung. Örtliche Geschäfte und Institutionen können auch unabhängig eine Partnerschaft mit der KulturLegi eingehen, sofern sie ihr Angebot für KulturLegi-Inhaberinnen und -Inhaber um mindestens 30%, idealerweise um 50%, vergünstigen. Allerdings hilft es, wenn das Angebot der KulturLegi vor Ort auf verschiedenen Ebenen mitgetragen wird.

Ist eine KulturLegi nur für Angebote im eigenen Wohnkanton gültig?
Die KulturLegi muss im Wohnkanton beantragt werden, ist jedoch in der gesamten Schweiz gültig. Alle Angebote sind online auf der Webseite ersichtlich. Zusätzlich stellen einige Regionen, darunter auch der Kanton Zürich, eine Angebotsbroschüre bereit, in der alle Partnerinnen und Partner in gedruckter Form aufgeführt sind.

Welche Angebote sind besonders gefragt?
Zu den beliebtesten Angeboten in den Bereichen Kultur, Sport, Freizeit und Bildung zählen das Swiss Science Center Technorama, das Landesmuseum, der Zirkus Knie und die Tonhalle Zürich. Besonders gefragt sind Schwimmangebote wie das Alpamare in Pfäffikon, aber auch Freizeiterlebnisse wie ein Ausflug in den Zoo Zürich erfreuen sich grosser Beliebtheit. Während im Bereich Fitness und Fussball eine hohe Nachfrage besteht, konnten hier bislang nur wenige Partnerschaften realisiert werden.
Zudem profitieren KulturLegi-Besitzende nebst den vergünstigten Eintritten in Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder oder Museen auch von ermässigten Preisen in Caritas-Märkten.
Im Bildungssektor spielen Volkshochschulen, Bibliotheken und Sprachschulen eine wichtige Rolle, indem sie beispielsweise mit Deutschkursen die Integration unterstützen und fördern. Insgesamt tragen mehr als 3500 Angebote in der ganzen Schweiz dazu bei, ein breites Spektrum an Bedürfnissen abzudecken und einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe zu leisten. (n)

Eine aktuelle Liste mit allen Angeboten und Anmeldemöglichkeiten ist unter www.kulturlegi.ch/zuerich zu finden. Einzelne Kantone bieten eine gedruckte Angebotsbroschüre an.

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