Aktuell Wädenswil

Die NFG lud zum Cèilidh

Als Cèilidh bezeichnen Schotten eine Veranstaltung, bei der getanzt, gesungen, musiziert wird – und Rätsel gestellt werden. Eine solche Veranstaltung organisierte die Neue Fasnachtsgesellschaft Wädenswil mit dem Pipes n’ Drums als Teil ihres 50+1-Jubiläums am Samstag, 4. Februar, in der Sporthalle Glärnisch. Ein fantastischer, farbenfroher, stimm- und musikgewaltiger Abend!

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Text & Bilder: Stefan Baumgartner

Sogar das Wetter stimmte den ganzen Tag über auf diesen Anlass ein: Nasskaltes, feuchtes Wetter liess die Wädenswilerinnen und Wädenswiler eher am Loch Ness denn am Zürichsee wähnen (und verhinderte so auch, dass sie sich auf die Skipisten verabschiedeten). Und so warteten rund 600 Gäste in der Glärnisch-Sporthalle gespannt, auf was sie sich eingelassen haben. Klar war: ein solcher Anlass gab es in Wädenswil noch nie; für alle beteiligten Künstler, für die organisierende Neue Fasnachtsgesellschaft – und eben auch für Besucherinnen und Besucher – war das absolutes Neuland. Vielleicht waren die einen oder anderen schon am Basler Tattoo oder besuchten das Original auf der Esplanade in Edinburgh. Doch hier in Wädenswil gab’s das Tattoo-Feeling noch gewürzt mit einer grossen Portion Lokalkolorit!

Den Auftakt machte die Zurich Caledonian Pipe Band. Die Formation aus Gockhausen, die auch eng mit der Curler-Familie Attinger verbandelt ist, sorgte mit ihren Dudelsackklängen ein erstes Mal für Hühnerhaut bei den Gästen. Abgelöst wurden sie von den «kleinen Schottinnen aus der Au», wie Moderator René Mogy die Tanzgruppe Bewegung&Begegnung ankündigte. Elfengleich tanzten grössere und kleinere Mädchen, mal im traditionellen Highland-Dance-Stil, mal in etwas anderem Rhythmus zu moderneren Klängen.

Dass Selina Schiesser, die einheimische Sopranistin, die von Christian Enzler an der Violine und Ralph Peter am Klavier begleitet wurde, auf diesen Auftritt vor heimischem Publikum brannte, merkte man ihr auch an: Viel Kraft, viel Feuer lag in ihrer Stimme. Ihre Interpretation von Leonard Cohens «Hallelujah» oder das berühmte «Amazing Grace» berührte, ging tief unter die Haut.

Kein Tattoo ohne Trommeln – und dafür gab und gibt es zumindest regional keine bessere Formation als die Wädenswiler Tambouren. Sie verstehen es schon lange, ihren präzisen Trommelstil mit viel Humor, noch mehr Tempo und visuellen Showeffekten aufzupeppen.

Endgültig beim «Lokalkolorit» angelangt war das Programm dann beim Auftritt des Chors der «Zouft Fäldchuchi 39». Die singenden Köche setzten einen musikalischen Kontrastpunkt, hatten aber mit ihrem «Kriminaltango» und spätestens mit dem «Wädenswilerlied» das Publikum im Sack.

Tanz, Gesang, Musik – fehlt für das perfekte Cèilidh noch die Rätselaufgabe: Und so befragte der in Kilt gekleidete Moderator nach einem Medley der Caledonian Pipers das Publikum, was denn genau gespielt worden sei. Die aufmerksamen Gäste hörten richtigerweise den Beatles-Klassiker «Hey Jude» sowie die Queen-Hits «We are the Champions» und «We will rock you» heraus – Aufgabe mit Bravour gemeistert!

Schliesslich versammelten sich alle Akteure zum grossen Finale: Gemeinsam trugen die vereinigten Musiker die Hymne «Highland Cathedral» vor, ein 1982 komponiertes Stück, das auch schon als dritte inoffizielle schottische Nationalhymne gehandelt wurde. Der Abschluss eines einmaligen Konzertabends und der anschliessende Ausmarsch der Formationen – passend   dann mit dem schwäbischen Volkslied «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus», das vor allem durch die Adaption des unvergessenen Elvis Presley bekannt wurde. Ein Anlass, der nach Wiederholung schreit!

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