Richterswil

Kuhtreiben auf der Haslen

235 Tiere von fünf verschiedenen Besitzern wurden an der Viehprämierung Richterswil am 11. Oktober auf der Haslen aufgeführt und stellten sich den Experten.

Text & Bilder: Stefan Baumgartner

Viehschau Richterswil 2022

Nach dem Einstellen der verschiedenen Abteilungen an diesem schönen Herbsttag wurde es schon gegen 11 Uhr spannend: Die Vergabe der Schöneuter-Prämierungen waren der erste Höhepunkt des Tages. Die drei Experten der Zürcher Schaukommission werteten nicht nur kritisch, sie gaben jeweils auch für das Laienpublikum – viele Mütter mit ihren Kindern, aber auch Grosseltern mit Enkeln liessen sich das bunte Treiben nicht entgehen – wertvolle erklärende und ergänzende Kommentare ab. So erfuhren Besucherinnen und Besucher, dass das Euter ein ganz wichtiges Merkmal einer Kuh sei: Die Zitzen müssen am richtigen Ort in der richtigen Stellung sein – wichtig für die Melkmaschine oder den Melkroboter – und die richtige Länge haben. Wichtig sei auch, dass das Euter über dem Sprunggelenk liege. Ebenso wurden die Begriffe Zentralband, Nach- und Voreuter erklärt, und auch eine schöne Äderung werde gerne gesehen. Vor der Wahl zur Miss Richterswil-Samstagern wurde einerseits Stier Rambo präsentiert, der auf dem Hof von Martin Steiner seinen Teil zur Zucht beitragen darf. Andrerseits wurden zwei Zuchtfamilien – und damit auch das Zuchtziel, nämlich eine Weitergabe der guten Gene von Mutter zur Tochter – vorgestellt.
Zur Miss gewählt wurde schliesslich Harfe vom Hof Obstgarten von Franz Steiner. Harfe, ein Original Braunvieh, überzeugte durch ihren starken Rahmen mit breitem, langen Becken und korrektem Fundament – sie steht also auf guten, starken Beinen; das Euter wurde bereits bei der Schöneuter-Ausmarchung gebührend gelobt. Und natürlich wurde sie auch in Richterswil geboren, da hier keine zugekauften Kühe zur Miss-Wahl zugelassen werden. Sie durfte in der Folge auch am Wettbewerb zur Miss Bezirk in Wädenswil mittun (siehe Bericht im Wädenswiler Teil).
Der Nachmittag gehörte dem Nachwuchs: Dieser präsentierte sich am Jungzüchtercup. Dieser Wettbewerb wurde vor einigen Jahren von Wädenswil nach Richterswil gezügelt und findet auch hier die Beachtung, die er verdient. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, bei den Jungbauern die Freude an der Viehzucht zu wecken, was eindeutig auch gelingt, traten doch verschiedene Jungzüchterinnen und -züchter aus der Umgebung teils mit ihren eigenen Tieren, teils mit den Tieren vom elterlichen Hof an. Auch der Präsentator wie auch der Experte des Cups waren im jugendlichen Alter: Lukas Marti aus Schönenberg moderierte, während Simon Fischer aus Bäretswil richtete. Schliesslich schwang Kuh Ronja vom Schönenberger Andi Staub obenauf. Natürlich gehen die Bauern der Region nach dem offiziellen Teil noch nicht nach Hause; sie wurden mit Musik im Festzelt unterhalten, währenddessen die Kinder im Heu herumtollten oder Kleintiere im Streichelzoo bewunderten.

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