Aktuell Allgemein Richterswil

Pläne für Flachufer angepasst

Auf den neusten Plänen der geplanten «Renaturierung Seeweg» finden sich jetzt breitere Grünzonen mit einem Gehweg, den mehr Bäume säumen sollen. Detailreiche Informationen werden im Januar 2021 vorgestellt.

Text und Bild: Reni Bircher

Im März 2019 hat die Baudirektion des Kantons Zürich das Projekt «Entlastungsstollen Thalwil» vorgestellt. Inzwischen wurde weiter an den Renaturierungsplänen entlang des Seeufers gearbeitet und Anpassungen gemacht. Gemeinderat Christian Stalder steht seit bald drei Jahren in Verhandlungen mit dem Kanton, um eine bestmögliche Ausführung für Richterswil und seine Bevölkerung zu erarbeiten.
Die letzten Fragen zu den Kosten und bautechnischen Details werden derzeit noch mit dem Kanton geklärt. Die detaillierte Kostenaufstellung wird bereits im November der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die Pläne an einer Informationsveranstaltung im Januar 2021 samt Weisung der Bevölkerung präsentiert. Im März findet die Gemeindeversammlung statt, um über das Projekt «Renaturierung Seeweg» abzustimmen.

Was soll gemacht werden?

Der Bereich zwischen Seebadi und dem Känzeli (Grenze Bäch) muss ausgebaggert werden, um für das Seewasser mehr Platz zu schaffen. Die Planung vom Aushub beim vorliegenden Projekt wird so berechnet, dass der Pegel vom Zürichsee gefahrlos um einen Meter steigen und das Mehr bei einem Jahrhundertwasser auffangen kann.
Den Bahngleisen entlang wird eine Hecke gepflanzt, die für zusätzliches Grün und Lärmschutz sorgt. Deutlich mehr Platz als bei den 2019 vorgestellten Plänen bekommt der multifunktionale Grünstreifen, auf dem unter anderem auch Spielgeräte für Kinder denkbar sind. Es sind deutlich mehr Bäume angedacht, genauso wie Sitzgelegenheiten. Ein Asphaltstreifen sorgt bei Rollstuhlfahrern, Rollatoren- und Kleinfahrzeugbenutzer sowie Kinderwagen für ruhiges Fahren.
Der ganze Seeuferweg wird gut einen Meter angehoben, damit der Blick auf den See über das Schilf hinweg gewährleistet ist. In der Mitte des Seeweges wird eine Aussichtsplattform über das Wasser gebaut mit Sitzplätzen und einer Abstufung, um näher ans Wasser zu gelangen. Die Aussicht zu den Inseln wird mit einer Kiesbank im Wasser geschützt, damit sie nicht zuwachsen kann. Ein Holzsteg führt nach der Schilfbepflanzung (Richtung Bäch) aufs Wasser hinaus und gibt den Blick Richtung Badi und Horn frei. Vor dem Känzeli wird eine grosse Badetreppe mit flachem Einstieg ins Wasser gebaut. Entgegen dem Pendant im Horn wird diese Treppe durch die Bäume beschattet.
Geplant ist auch eine Zone mit Totholz, wo sich Fische und Wasservögel aufhalten können. Die drei riesigen Weiden werden erhalten bleiben, denn ihnen macht die Nähe zum Wasser nichts aus. Das «Känzeli» wird aufgewertet und der Betonunterstand für die Boote erfährt eine Umgestaltung und wird mittels einer einfachen Pergola aus Holz «aufgepeppt». Die Zulieferung für Badi sowie Anfahrten von Blaulichtorganisationen sind jederzeit möglich.

Warum Richterswil?

Der Bau des Stollens, der Uferbereiche an Sihl und Zürichsee sowie Stadt und Dörfer vor einem Hochwasser schützen soll, hat Auswirkungen auf die Umwelt, die eine gesetzliche Pflicht für ökologische Ersatzmassnahmen an beiden Gewässern nach sich zieht. Bei der Suche nach einer geeigneten Stelle am Zürichsee kam eine bald 20-jährige Schuld zum Vorschein, welche die Gemeinde Richterswil noch immer nicht beglichen hat: im Gegenzug für den damals neu errichteten Jachthafen hat sich Richterswil verpflichtet, ein Stück Seeufer zu renaturieren und ein Flachufer zu gestalten.
Die letzten Fragen zu den Kosten und bautechnischen Details werden derzeit noch mit dem Kanton geklärt. Im November wird die Gemeinde den aktuellen Stand an der Infoveranstaltung Gestern – Heute – Morgen vorstellen. Die detaillierte Kostenaufstellung samt Weisung wird im Januar 2021 an einer eigenen Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im März findet die Gemeindeversammlung statt, um über das Projekt «Renaturierung Seeweg» abzustimmen.

Gestern – Heute – Morgen: 4. November 2020, 20 Uhr, im Haaggeri-Saal Samstagern. Themen: Tempo 30 und Renaturierung Seeufer
(Informationsupdate).

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