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Die Lesegesellschaft eröffnet die neue Saison mit einem speziellen Anlass

Die Linden vom Himmel, vom Teufel die Hügel – Literatur, Musik und Botanik zum Thema «Linden». Der Anlass findet openair unter einer prächtigen Linde statt.

Wer in der Gegend Hütten, Schönenberg vor allem auch im Hirzel Richtung Kanton Zug spazieren geht oder mit dem Auto fährt, dem fallen die Linden auf, welche die runden Hügel zieren. Noch stehen sie. Fast wären sie dem Kommerz zum Opfer gefallen. Die Hügel bestehen nämlich zur Hauptsache aus Kies, den man bei florierender Baukonjunktur teuer verkaufen kann.
Einige Hügel im Kanton Zug wurden denn auch bis zum Stopp während der 1980er-Jahre abgetragen. Im Nachbarkanton intervenierten Umweltorganisationen, waren jedoch eher spät erfolgreich. Im Hirzel hingegen wurden Linden zeitig geschützt. Jürg Winkler schreibt in seinem Buch über den Hirzel: «Auf Initiative des Gemeindevereins fasste damals der Gemeinderat den erfreulichen Entschluss, einige besonders markante Einzelbäume unter Schutz zu stellen.
So sind nun seit 1947 geschützt: die Linden auf der Chaseren und der Farenweid, vier Linden auf dem Moränenzug vom Änderholz zum Müslirain.» Durch solche Initiative blieb die lieblich in zarte Schatten gehüllte Lindenhügellandschaft für uns Heutige intakt.
Linden werden in ganze Europa über alle Zeiten hinweg besungen, ihre Früchte genossen, ihre Kräfte seit je bestaunt und angewandt. So widmet sich die Lesegesellschaft für einmal diesem Thema. Wir erfahren, warum die Linden stehen, wo sie stehen, ebenso welche mythische und konkrete Bedeutung sie hier und andernorts haben. So existieren etwa Tanzlinden, Gerichtslinden, Erinnerungslinden. Ihre Blüten geben Tee, ihre Früchte Öl, ihr Schatten den Verliebten Schutz.
Wir hören an diesem Nachmittag, was Walter von der Vogelweide, Johann Wolfgang Goethe, Gottfried Keller, Erika Burkart und weitere dazu zu sagen haben.
Die Lesegesellschaft will sich mit diesem Anlass bei all denjenigen bedanken, die sie auch während der Zeit des Lockdowns unterstützt haben. Daher ist der Eintritt gratis und es wird im Anschluss ein Apéro offeriert.

Samstag, 26. September 2020, 15.15 Uhr. Dauer ca. 1 Stunde.
Schönenberg-Aesch, Treffpunkt und Empfang bei der Postauto-Haltestelle

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