Aktuell Lokalsport Vereine Wädenswil

SG Wädi/Horgen vor der neuen NLB-Saison

Passender hätte das Datum nicht sein können: am Freitag, 13. März, gab der Schweizerische Handballverband den sofortigen Saisonabbruch in sämtlichen Ligen bekannt. Damit verbunden fand auch die bisher erfolgreichste Spielzeit der NLB-Spielgemeinschaft Wädenswil/Horgen ein jähes Ende. 

Mit 23 Punkten aus zwanzig Spielen auf Rang 6 liegend und mit direktem Anschluss an die Plätze 4 und 5. Ein weiteres Vorrücken in der Tabelle wäre durchaus realistisch gewesen, wären doch in den verbleibenden sechs Spielen nur noch Gegner aus der hinteren Tabellenhälfte duelliert worden. Doch was nach dem Saisonabbruch folgte, war für die meisten Spieler und Funktionäre die wohl längste handballfreie Zeit ihrer Karriere. Den Umständen geschuldet legten die Spieler alsdann den Fokus so gut wie möglich auf individuelle Kraft- und Konditionstrainings, ehe fast drei Monate später, am 8. Juni, der Trainingsbetrieb unter Einschränkungen wieder aufgenommen werden konnte.

Saisonvorbereitung in Telfs

Wie im vergangenen Jahr stellte das Trainingslager in Telfs (Österreich) Anfang August auch in der aktuellen Vorbereitung einen wichtigen Baustein dar. Die viertägige Zusammenkunft des jungen Teams fokussierte sich aber nicht nur auf Einheiten in der Trainingshalle, sondern gab auch viel Raum für die Stärkung des sozialen Zusammenhangs durch gemeinsame Erlebnisse. So steuerten die Schützlinge von Milicic beispielsweise auch gemeinsam in Rafting-Booten nicht nur sinnbildlich in hohem Tempo auf die neue Saison zu. 

Vor- wie auch nach dem Trainingslager wurden bereits diverse Testspiele durchgeführt. Dabei wurden die beiden Begegnungen mit den Oberklassigen St. Gallern und Baslern mit 31:34 respektive 24:28 knapp verloren, das Duell mit dem 1. Ligisten und ehemaligem Dauergegner in der NLB KTV Altdorf jedoch deutlich 36:22 Toren für sich entschieden. In der kurzen Vorbereitungsphase bis zum Saisonstart am Sonntag, 6. September, folgen weitere Trainingspartien gegen NLA-Teams um das Team beim Feinschliff der Fähigkeiten vor weitere Herausforderungen zu stellen. 

Anders als in den letzten Saisons gestaltet sich der Spielplan. Während in den letzten Jahren die ersten Spiele jeweils bereits Duelle mit Ligafavoriten darstellen, warten mit Winterthur, Schaffhausen, Kreuzlingen und Steffisburg Mannschaften, welche sich vermeintlich im Mittelfeld oder hinteren Bereich der Tabelle einfinden werden. Um den Grundstein für das Erreichen des vorderen Tabellendrittels zu legen werden in diesen Partien bereits 8 Punkte angepeilt um mit gestärktem Rücken in die Spiele gegen die Top 4 der abgebrochenen Saison zu steigen. Bereits vorzumerken ist dabei der 17. Oktober, an welchem das Seederby gegen Handball Stäfa steigen wird. Die Stäfner haben dabei eine offene Rechnung aus der deutlichen Niederlage in Horgen vom 29. Februar dieses Jahres zu begleichen. 

Trotz all dieser Einflüsse und Veränderungen im Trainingsbetrieb und der Spielplangestaltung für die Handballer vom linken Zürichsee, fällt bei der SG Wädenswil/Horgen die grosse Konstanz in der Kaderzusammenstellung auf. Auf die Saison 2020/2021 vermeldet die Spielgemeinschaft keinen einzigen Abgang. Vielmehr stossen mit David Kälin und Manuel Esposto zwei weitere Wädenswiler Talente ins erweiterte Kader der NLB vor, um nebst ihren Einsätzen in der 1. Liga erste Erfahrungen in der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz sammeln zu können. Ein Resultat der intensiven Arbeit bei den Junioren, welche in den letzten Jahren durch die Spielgemeinschaft geleistet wurde, und der grossen Verbundenheit der Nachwuchshandballer zu den Handballclubs vom linken Zürichsee. So erstaunt es nicht, dass auch Trainer Pedja Milicic seinen per Ende Saison 2020/2021 auslaufenden Vertrag bereits vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2022 verlängert hat. 

Platzierung in vorderer Tabellenhälfte realistisch

Dadurch, dass die Mannschaft praktisch unverändert das «Wunschbild» von Pedja Milicic weitermalen kann, dürfte in der neuen Spielzeit der angestrebte Platz im vorderen Tabellendrittel realistisch sein. Die grosse Eingespieltheit und blindes Verständnis auf dem Platz machen die SG dabei vor allem in der Defensive zu einer Einheit, die immer wieder auch vermeintlich körperlich überlegene Gegner an den Rand der Verzweiflung bringt und mit dem wohl schnellsten Umschalten der Liga von Defensive auf Offensive die dadurch erzwungenen Fehler der Gegner auszunutzen vermag. 

Kader: Esposto Manuel (2001), Gantner Christian (1995), Gantner Daniel (1988), Gantner Pascal (1995), Gantner Sandro (1996), Gantner Simon (1993), Kälin David (2002), Kälin Simon (1994), Karlen Adrian (1991), Kasalo Andrija (1993), Kummer Marc (1997), Lechner Luzian (2000), Pospisil Fabian (1996), Rellstab Tim (2001), Schäfer Marvin (1997), Schuler Yanick (1998), Steiner Jonas (1992), Wolfer Nico (1997), Zuber Jérôme (1996)

Trainer: Pedrag Milicic

Teilen mit: