Leser*innenmeinung

Quo vadis Seeplatz?

Aus der Medienmitteilung des Stadtrates vom 3. Juni 2020 erfährt die Wädenswiler Bevölkerung, dass der Seeplatz aufgewertet werden soll und die Umgestaltung desselben in mehreren Schritten «geplant» sei. Mit der Installation eines neuen Gastrobetriebes und der Umplatzierung des Kinderspielplatzes soll scheinbar versucht werden, den Seeplatz attraktiver zu gestalten und einen möglichen «Nutzungskonflikt» zu vermindern. Grundsätzlich ist es ja begrüssenswert, dass sich der Stadtrat mit der Thematik «Quo vadis Seeplatz?» befasst. Dass es dafür aber ein Konzept eines Landschaftsarchitekten braucht, ist mehr als nur fragwürdig. Vielleicht entpuppt sich ja diese weitere Umgestaltung des Seeplatzes als Magnet und lenkt, – wie in einem Zei-tungs-Bericht zur Einweihung der «Fontäne» vom 27. März 2010 gemachte Aussage von Stadtrat Hauser –, die «Touristenströme» nach Wädenswil!

Man darf davon ausgehen, dass die mit Vorschlägen, Konzepten, Machbarkeitsstudien und UVPs aus den letzten vier Jahrzehnten, «behördlichen Pult-Schubladen» prall gefüllt sind. Anscheinend wurde aber nicht einmal der Versuch unternommen, diese Sammlung einer Prüfung zu unterziehen. Um die Anliegen aller Seeplatzbenutzer befriedigend erfüllen zu können, braucht es meines Erachtens nichts anderes, als eine wirklich nutzbare Zufahrt zum Seeplatz. Klar, eine fünf Meter hohe Unterführung ist kostenmässig kein Pappenstiel. Sie muss aber im Zuge des geplanten Bahnhof-Umbaus bestimmt in Erwägung gezogen werden. So wäre auch die vom Aussterben bedrohte Wädenswiler Chilbi auf dem Seeplatz gerettet. Aus weiter Ferne höre ich schon den Schnitzelbankspruch, dessen zwei Schlusszeilen folgendermassen lauten: «En nöi umgestaltete Seeplatz isch würklich en Gäg, defür isch dänn die traditionell Chilbi ewäg!» 

Bruno Cogliati, Wädenswil

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