Wädenswil

Vernetzungsprojekt für naturnahe Landschaft: 3. Projektetappe gestartet

Im letzten Jahr wurde das seit 2004 laufende Vernetzungsprojekt Horgen-Wädenswil überarbeitet. Die Projektüberarbeitung geschah im engen Kontakt mit allen Beteiligten. Im Frühling 2016 hat der Kanton das Projekt um weitere 8 Jahre von 2016 bis 2023 verlängert. Damit ist die Basis für die Fortsetzung der bisher engagierten Arbeit der Landwirte von Horgen und Wädenswil für eine lebenswerte und naturnahe Landschaft in Horgen und Wädenswil gelegt.

Warum ein Vernetzungsprojekt?

Die Landwirte leisten mit der Anlage und sachgerechten Bewirtschaftung von Biodiversitätsförderflächen wie Blumenwiesen, Buntbrachen, Obstbäumen und Hecken einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Natur- und Landschaftswerte in Horgen und Wädenswil. Wussten Sie zum Beispiel, dass fast 20% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in den beiden Gemeinden als Biodiversitätsförderflächen genutzt werden? Die Landwirte gestalten damit unseren Naherholungsraums aktiv mit und fördern seine Erlebnisqualität.
Im Rahmen der ersten zwei Projektetappen von 2004 bis 2015 konnten zahlreiche Landwirte zum «Mitmachen» am Vernetzungsprojekt gewonnen werden. Dieser Schwung wird auch in die 3. Projektetappe mitgenommen. Die grosse Mehrheit der Landwirte in Horgen und Wädenswil wirken in der 3. Etappe wieder mit, die Beteiligung konnte sogar noch gesteigert werden. Die Projektmassnahmen und -umsetzung werden durch eine Trägerschaft begleitet, die sich aus VertreterInnen der Gemeinde Horgen, der Stadt Wädenswil, der Landwirtschaft und den Naturschutzvereinen zusammensetzt.

Vernetzte Lebensräume

Geeignete Lebensräume für Tiere und Pflanzen liegen in unserer Landschaft oft voneinander isoliert zwischen intensiv genutzten Kulturland- und Siedlungsteilen. Zudem sind sie oft kleinflächig und strukturarm. Dies ist für das Überleben und die Verbreitung der Tiere und Pflanzen problematisch. Je kleiner und isolierter diese Lebensräume sind, desto grösser wird die Gefahr, dass Tier- und Pflanzenbestände z.B. durch Inzucht oder Katastrophen aussterben.
Zur Abdeckung der lebensnotwendigen Bedürfnisse (Nahrung, Deckung, Nischen für die Fortpflanzung, Schlafplätze etc.) benötigen die meisten Tiere entwicklungsbedingt oder saisonal unterschiedliche und genügend grosse, strukturreiche Lebensräume in ausreichender Anzahl (z.B. Ried- und Magerwiesen, Gehölze, strukturreiche Wälder usw.).

Zudem benötigen sie Verbindungswege und Trittsteine zwischen den naturnahen Lebensräumen (z.B. Bäche, Hecken und Waldränder mit extensiv genutzten Krautsäumen, Brachflächen, extensiv genutzte Wiesenstreifen). Diese Verbindungselemente ermöglichen den Tieren Bewegungen und Wanderungen zwischen Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten, den Erbmaterialaustausch zwischen örtlich getrennten Populationen, die Besiedlung neuer Lebensräume etc. Zudem binden sie kleinere naturnahe Gebiete zu grossräumigeren Lebensraumnetzen zusammen. (e)

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