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Die Harmonie auf dem Schwarzen Kontinent

Am letzten Samstag im Oktober findet traditionell das Herbstkonzert des Musikvereins Harmonie statt. So sahen und hörten die Besucher in der ausverkauften Kulturhalle Glärnisch auch dieses Jahr ein abwechslungsreiches Programm, diesmal unter dem Motto «Afrika».

Wenn Afrika die Wiege der Menschheit ist, dürfte sie auch Geburtsstätte der Musik sein. Grund genug für die Harmonie, dem Kontinent ein eigenes Programm zu widmen.
Nach einleitenden Worten des Präsidenten Reto Deflorin machte Maurice Jarres oscarpreisgekrönte Filmmusik zu «Lawrence of Arabia» den fulminanten Auftakt. Auch dieses Jahr führte Moderator Andi Gut durch das Programm, spickte seine Ansagen mit allerlei Wissenswertem. In Afrikas Musik spielen Perkussionsinstrument eine wichtige Rolle – so auch bei der «Célébration Tribalesque» im eigenwilligen Fünfvierteltakt. Batumanbe, eine Klagelied aus Burkina Faso in einem Arrangement von Michel de Rudder, führte das Publikum dann endgültig in Afrikas Herz. Im Hauptstück des Abends – «Africa: Ceremony Song and Ritual» – verteilten sich die Perkussionisten im ganzen Saal, so dass Dirigent Domenico Emanuele wie auch Publikum gleichermassen gefordert waren. Nach der anschliessenden «African Sym­phony» wurden dann die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Pause entlassen, die fleissig für den Tombolaloskauf benützt wurde. Hauptpreis war – ganz dem Motto entsprechend – ein Gutschein für das exklusive Restaurant in Knies Kinderzoo.
Weniger traditionell, dafür mit auch dem breiteren Publikum bekannten Stücken und Arrangements war die zweite Hälfte. Den Auftakt machte Miriam Makebas «Pata Pata» aus dem Jahre 1967. Das Lied der Südafrikanerin schaffte es in den US-amerikanischen Charts damals immerhin auf Platz 12. Mit dem Soundtrack zum Disneyfilm Tarzan, arrangiert vom Briten Phil Collins, begaben sich die Musikanten nochmals auf das Filmset, ehe mit Shakiras «Waka Waka» auch noch an die Fussball-Weltmeisterschaft von 2010 in Südafrika erinnert wurde. Mit diesem Stück bewies die Harmonie, dass auch Synthie-Pop durchaus blechmusikalisch-harmonisch umgesetzt werden kann. Den traurigen Raubbau an Afrikas Rohstoffen hat James Newton Howards «Blood Diamond» zum Thema. «Play it once, Sam», hörte man Ingrid Bergman förmlich sagen, als die Harmonie «As Time goes By», bekannt geworden aus dem Film Casablanca, spielte.

Den Abschluss des angekündigten Programmteils machte ein Medley mit Kompositionen des herausragenden deutschen Komponisten und Orchesterleiters Bert Kaempfert, passend zum Thema beginnend mit «A swinging Safari». Die gängigen Melodien des Hamburgers, der sich gerne in sein Haus in der Hüttner Hinteren Schönau zurückzog, sind immer wieder eine Bereicherung der Harmonie-Konzerte. So kam als erste von zwei vom Publikum geforderten Zugaben mit «African Beat» gleich nochmals eine Komposition von Kaempfert zum Zug. Nicht mittun bei diesem Stück mussten jene sechs Mitglieder der Harmonie, die mit je 25 Jahren Aktivmitgliedschaft in einem Musikverein den Status eines kantonalen Veterans erhielten. Reto Deflorin, Christian Höhn, Samuel Buergi, Alex Bernhard, Roman Baumann sowie Mario Anderegg erhielten diese Auszeichnung und durften während der Zugabe mit einem Bier auf zusammen 150 Jahre aktives Musizieren anstossen. Nach dem Parademarsch «Army of the Night» wurden die Musiker von der Bühne entlassen, während im Publikum die Losgewinner der Tombola ihre Preise in Empfang nehmen konnten.

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