Gerade im kirchlichen Umfeld ist das Risiko für Grenzverletzungen hoch. Darum setzt die Reformierte Kirche Wädenswil alles daran, sie zu verhindern.
«Die kirchliche Tätigkeit lebt von Beziehungen und zugewandter Nähe, insbesondere in schwierigen Situationen. Diese besondere Chance der kirchlichen Arbeit birgt aber auch Risiken.» Dies schreibt die Reformierte Kirche des Kantons Zürich in der Broschüre «Respektvoller Umgang und Schutz vor Grenzverletzungen».
Genau darum findet Mirjam Wagner «das Thema Missbrauch auch in der Kirchgemeinde Wädenswil besonders wichtig». Die Kirchenmusikerin engagiert sich neben Urs Hanselmann, dem Präsidenten der Kirchenpflege und Leiter Personelles, als Ansprechperson für Grenzverletzungen.
Ihre Motivation begründet sich darin, dass sie selbst schon Grenzverletzungen erfahren musste und oft nicht ernst genommen wurde, wenn sie diese meldete. Ein weiterer Grund für Mirjam Wagner, sich für das Thema zu engagieren, ist ihre Feststellung, «dass alle, die in einer Kirchgemeinde arbeiten, ein Stück weit eine Seelsorgefunktion haben».
Grenzverletzungen beginnen oft harmlos und kommen schleichend
Grenzverletzung können ganz harmlos beginnen: Ein Kamerad oder eine Kameradin bietet Unterstützung oder Hilfe an. Bald jedoch wird die Hilfestellung aufdringlich. Im schlimmsten Fall wächst sie sich zu einem regelrechten Stalking aus.
Neben Stalking existieren viele weitere Arten von Grenzverletzungen. Die Palette reicht von unsensiblem Umgang mit Nähe und Distanz über Machtmissbrauch bis zu sexueller Belästigung oder Mobbing.
«Tückisch bei Grenzverletzungen ist, dass sie häufig schleichend kommen», warnt Mirjam Wagner. «Jemand bietet Hilfe an oder schlägt ein harmloses Treffen vor. Darüber freut man sich – bis man allmählich merkt, dass man immer mehr bedrängt wird. Die Grenzen verschieben sich langsam, aber stetig.»
Das ist der Grund, weshalb Betroffene Missbräuche oft erst spät melden. «Sie reagieren erst wenn sie schon ausgenutzt oder manipuliert werden», weiss Mirjam Wagner.
Vorbeugen ist besser als heilen
Es ist das erklärte Ziel der Reformierten Kirche Wädenswil, Grenzverletzungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Um dies zu erreichen, werden alle Mitarbeitenden und Freiwilligen zur Thematik geschult. Diese Schulung ist Voraussetzung, dass man z. B. in der Jugendarbeit überhaupt tätig sein darf.
Die Reformierte Kirche Wädenswil wacht auch darüber, dass über die Social-Media-Kanäle, die Website etc., keine Inhalte verbreitet werden, die Missbräuche begünstigen könnten. Wo nötig wird für die Publikation von Bild- oder Tonmaterial das Einverständnis der Betroffenen respektive der Erziehungsberechtigten eingeholt.
Alle Mitarbeitenden haben sich zudem an den Verhaltenskodex der Landeskirche zu halten. Er ist auch auf der Website der Reformierten Kirche Wädenswil zu finden:
https://www.kirche-waedenswil.ch/kodex
Lieber zu früh als zu spät melden
Zum Glück haben bisher weder Mirjam Wagner noch Urs Hanselmann eine Missbrauchsmeldung erhalten. Falls es doch zu einem Vorfall kommen sollte, suchen sie in leichten Fällen selbst eine Lösung. Ansonsten ziehen sie weitere Fachpersonen und in schweren Fällen die KESB bei, oder sie erstatten sogar Strafanzeige. Dies garantiert, dass Betroffene betreut und Fälle nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Heute würde Mirjam Wagner viel schneller Hilfe suchen, wenn sie eine Grenzverletzung feststellen würde. Sie rät allen, die bedrängt werden, «sich zu trauen, dies zu melden». Und ganz wichtig: damit nicht zu lange zu warten. «Denn je länger man wartet, desto grösser wird das Problem und desto heftiger sind die Konsequenzen für beide Seiten.»
Hansjörg Schmid, Kirchenpfleger Reformierte Kirche Wädenswil
Agenda
Di, 03.06.25 PopUpStubete – www.popupstubete.ch
19.00 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
Di, 03.06.25 Kirchgemeindeversammlung mit Apéro ab 18.45 Uhr
19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
So, 08.06.25 Gottesdienst beWEGt am Pfingstsonntag mit Musikformation «Vicuñas»
10.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil
Sa, 14.06.25 Elternkurs – Familienstärker
Thema «Kinder liebevoll begleiten versus Überbehütung»
9.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
Anmeldung: www.giftzwergli.ch/kurse
Sa, 21.06.25 klang – das Festival – www.klang-dasfestival.ch
13.00-23.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil
Gerade im kirchlichen Umfeld ist das Risiko für Grenzverletzungen hoch. Darum setzt die Reformierte Kirche Wädenswil alles daran, sie zu verhindern.
«Die kirchliche Tätigkeit lebt von Beziehungen und zugewandter Nähe, insbesondere in schwierigen Situationen. Diese besondere Chance der kirchlichen Arbeit birgt aber auch Risiken.» Dies schreibt die Reformierte Kirche des Kantons Zürich in der Broschüre «Respektvoller Umgang und Schutz vor Grenzverletzungen».
Genau darum findet Mirjam Wagner «das Thema Missbrauch auch in der Kirchgemeinde Wädenswil besonders wichtig». Die Kirchenmusikerin engagiert sich neben Urs Hanselmann, dem Präsidenten der Kirchenpflege und Leiter Personelles, als Ansprechperson für Grenzverletzungen.
Ihre Motivation begründet sich darin, dass sie selbst schon Grenzverletzungen erfahren musste und oft nicht ernst genommen wurde, wenn sie diese meldete. Ein weiterer Grund für Mirjam Wagner, sich für das Thema zu engagieren, ist ihre Feststellung, «dass alle, die in einer Kirchgemeinde arbeiten, ein Stück weit eine Seelsorgefunktion haben».
Grenzverletzungen beginnen oft harmlos und kommen schleichend
Grenzverletzung können ganz harmlos beginnen: Ein Kamerad oder eine Kameradin bietet Unterstützung oder Hilfe an. Bald jedoch wird die Hilfestellung aufdringlich. Im schlimmsten Fall wächst sie sich zu einem regelrechten Stalking aus.
Neben Stalking existieren viele weitere Arten von Grenzverletzungen. Die Palette reicht von unsensiblem Umgang mit Nähe und Distanz über Machtmissbrauch bis zu sexueller Belästigung oder Mobbing.
«Tückisch bei Grenzverletzungen ist, dass sie häufig schleichend kommen», warnt Mirjam Wagner. «Jemand bietet Hilfe an oder schlägt ein harmloses Treffen vor. Darüber freut man sich – bis man allmählich merkt, dass man immer mehr bedrängt wird. Die Grenzen verschieben sich langsam, aber stetig.»
Das ist der Grund, weshalb Betroffene Missbräuche oft erst spät melden. «Sie reagieren erst wenn sie schon ausgenutzt oder manipuliert werden», weiss Mirjam Wagner.
Vorbeugen ist besser als heilen
Es ist das erklärte Ziel der Reformierten Kirche Wädenswil, Grenzverletzungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Um dies zu erreichen, werden alle Mitarbeitenden und Freiwilligen zur Thematik geschult. Diese Schulung ist Voraussetzung, dass man z. B. in der Jugendarbeit überhaupt tätig sein darf.
Die Reformierte Kirche Wädenswil wacht auch darüber, dass über die Social-Media-Kanäle, die Website etc., keine Inhalte verbreitet werden, die Missbräuche begünstigen könnten. Wo nötig wird für die Publikation von Bild- oder Tonmaterial das Einverständnis der Betroffenen respektive der Erziehungsberechtigten eingeholt.
Alle Mitarbeitenden haben sich zudem an den Verhaltenskodex der Landeskirche zu halten. Er ist auch auf der Website der Reformierten Kirche Wädenswil zu finden:
https://www.kirche-waedenswil.ch/kodex
Lieber zu früh als zu spät melden
Zum Glück haben bisher weder Mirjam Wagner noch Urs Hanselmann eine Missbrauchsmeldung erhalten. Falls es doch zu einem Vorfall kommen sollte, suchen sie in leichten Fällen selbst eine Lösung. Ansonsten ziehen sie weitere Fachpersonen und in schweren Fällen die KESB bei, oder sie erstatten sogar Strafanzeige. Dies garantiert, dass Betroffene betreut und Fälle nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Heute würde Mirjam Wagner viel schneller Hilfe suchen, wenn sie eine Grenzverletzung feststellen würde. Sie rät allen, die bedrängt werden, «sich zu trauen, dies zu melden». Und ganz wichtig: damit nicht zu lange zu warten. «Denn je länger man wartet, desto grösser wird das Problem und desto heftiger sind die Konsequenzen für beide Seiten.»
Hansjörg Schmid, Kirchenpfleger Reformierte Kirche Wädenswil
Agenda
Di, 03.06.25 PopUpStubete – www.popupstubete.ch
19.00 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
Di, 03.06.25 Kirchgemeindeversammlung mit Apéro ab 18.45 Uhr
19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
So, 08.06.25 Gottesdienst beWEGt am Pfingstsonntag mit Musikformation «Vicuñas»
10.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil
Sa, 14.06.25 Elternkurs – Familienstärker
Thema «Kinder liebevoll begleiten versus Überbehütung»
9.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil
Anmeldung: www.giftzwergli.ch/kurse
Sa, 21.06.25 klang – das Festival – www.klang-dasfestival.ch
13.00-23.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil