Nicht nur die Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil, auch die Wädenswiler Fasnachtsgemeinde trauert um einen ganz besonderen Menschen.
Als uns am 7. März in der Früh die Nachricht erreichte, dass unser Zouftkamerad Peter Schuppli seinen Kampf gegen diese heimtückische Krankheit endgültig verloren hatte, stand die Welt für die Familie und für seine Freunde für einen Moment still. Nach einem langen Kampf gegen einen Feind, gegen den er nie eine Chance hatte, wurde Peter viel zu früh aus unserer Mitte gerissen. Warum gerade er? Diesem grossherzigen, lieben und von allen geschätzten Freund und Weggefährten war es nicht vergönnt, einen schönen und geruhsamen Lebensabend im Kreise seiner Familie, seiner grossen Freundesschar und seiner Zouftkameraden erleben zu können.
Wer einmal das Glück hatte, Peter Schuppli begegnet zu sein und mit ihm eine Wegstrecke des Lebens zurückgelegt zu haben, wird erst jetzt langsam feststellen müssen, welche Lücke er hinterlässt.
In der Rückblende tauchen Bilder aus seiner Jugendzeit auf. Wie er als Mitglied des Kadettenkorps Wädenswil seinen Mann in den Gefechten gegen die Horgner oder Meilemer Kadetten stand.
Wie sehr ihm die Kaderkollegen am Herz lagen, beweist die Tatsache, dass er bis zum Schluss den Alt-Kadetten treu blieb. Auch als Handballer wusste sich Peter in Szene zu setzen. Man darf davon ausgehen, dass er mit seiner stattlichen Figur manchen Gegner am Kreis zu Verzweiflung bringen konnte, wenn er ihn gekonnt am Torwurf hinderte.
Peter war kein Draufgänger, aber wenn er sich einer Sache verschrieb, war sein Engagement manchmal mehr als 100%. Als eines der vielen Beispiele sei sein 25-jähriges Wirken als Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft genannt. Als er 1975 das Zepter der NFG übernahm, weilte er als Korrespondent der Zeitung Finanz & Wirtschaft in New York. Obwohl er wusste, dass er auf gute Vorstandsmitglieder zählen konnte, liess er den Karren nicht einfach laufen, sondern wollte in fast täglich abgehaltenen Telefonaten wissen, wer, was und wo organisiert werden sollte. Er wollte stets auf dem Laufenden gehalten werden. Nach seiner Rückkehr blieb er dieser Strategie treu, und auch deshalb begann die Erfolgsgeschichte der NFG. Er, der sich nie als «den Fasnächtler» bezeichnete, war es auch, der massgeblich an der Verwirklichung des Schnitzelbankfests beteiligt war. Anfänglich belächelt, entwickelte sich dieser weitherum einzigartige Anlass zu einem Publikumsmagneten mit bis zu zwei Reprisen. Mit seiner ruhigen und überlegten Art verstand er es auch die anfänglich ausbleibenden Wädenswiler Vereine zu motivieren, und so wuchs der Grosse Umzug unaufhörlich und erlangte einen Bekanntheitsgrad, der weit über die Kantonsgrenzen hinaus ging. Peter Schuppli blockte jeden Versuch, die grosse Umzugsroute ändern zu wollen, ab und verteidigte «seinen» Umzug jahrelang erfolgreich. Im Fotoarchiv der NFG existieren Bilder, auf denen Peter Schuppli den Umzug als stolzer Präsident anführt. Er war ein Mensch, der Farbe bekennen wollte und er stellte sich immer vor die Schnitzelbänkler, wenn irgendwoher der Ruf nach einer «Zensur» ertönte.
Er war ein Präsident mit einem gewissen Charisma. Auch in hitzigen Diskussionen verlor er nie den Blick fürs Ganze, und beeindruckend war seine stets gefühlte Bereitschaft, den Konsens zu finden, mit dem beide Seiten leben konnten. Die Fasnächtler konnten sich immer auf ihren NFG-Präsidenten verlassen. Als er im Jahr 2000 das NFG-Zepter weitergab, wuchs die geplante Abschiedsfeier zur Narrenparty im Sommer mit einem Stelldichein aller Wädenswiler Fasnachtsgrössen.
Seinem immer wieder erlebten Verhandlungsgeschick und seiner Geradlinigkeit, einen einmal gefassten Entschluss konsequent und gegen alle Wenn und Aber durchzuziehen, haben mich im OK – Peter war für das Sponsoring zuständig –
des grossen Wädi-Fäschts im Jahre 1987 tief beeindruckt. Als ich die wahnsinnige Idee hatte, auf dem Seeplatz ein Rock-Konzert mit «Uriah Heep» und «Wishbone Ash» ins Festprogramm aufzunehmen, wollte ich, in Anbetracht der enormen Kosten für den Bühnenaufbau und die Gagen für Musiker, meine Idee, auch zur Freude einiger OK-Mitglieder, bald einmal wieder begraben. Peter nahm mich beiseite und raunte mir ins Ohr: «Lass mich mache, ich känne öpper». Keine zwei Wochen später legte er die entsprechenden Verträge mit den zugesicherten Summen auf den Tisch. Ohne ihn hätte es kein Rock-Konzert gegeben und «Uriah Heep» hätte Wädenswil nie kennengelernt.
Diese Attribute müssen auch die Triebfedern gewesen sein, dass er Anfang der 1990er-Jahren den Schritt in die Politik wagte. Bei welcher Partei er sein Wissen einbringen wollte, war keine Frage, denn seinem politischen Credo entsprechend konnte es nur die FDP sein. 1994 gelang ihm die direkte Wahl in den Gemeinderat und in den Folgejahren hiessen die weiteren Sprossen der politischen Erfolgsleiter, FDP-Fraktionspräsident, Präsident der Rechnungsprüfungskommission und später auch noch Präsident der Sachkommission. Seine Voten bestachen stets durch fundierte Sachkenntnis, hatten Hand und Fuss und beeindruckten auch die Kontrahenten auf der gegenüberliegenden Ratsseite. Als ausgewiesenen Finanzfachmann und Chefredaktor der «Finanz & Wirtschaft» portierte ihn die FDP im Jahre 2014 für den Stadtrat. Es ist müssig zu erklären, dass Peter Schuppli den Schritt in die Exekutive mit einem ausgezeichneten Resultat schaffte. Als sich 2018 Anzeichen seiner Krankheiten bemerkbar machten, musste er sein geliebtes Amt niederlegen.
Den perfekten Ausgleich zum Alltag fand Peter Schuppli, als er am 4. September 1996 beim Gründungssenat der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil spontan die Zöifteranmeldung unterschrieb. Als engagierter Zöifter bot es sich an, dass er 2002 als Schriiber in den Zouft-rat gewählt wurde. Die stets mit seinem eigenen Humor geschriebenen Protokolle der Zouftratsitzungen, der Senate und der Zouft-Geburtstage lagen spätestens am Tag nach dem Ereignis auf den PCs der Zoufträte. Am Senat 2018 wurde Peter Schuppli für seinen Einsatz mit dem Titel eines Ehren-Zouftrats geehrt. 2020 trat er in die Garde 39 ein und freute sich sehr, als ihm der Zouftmeischter den grünen Sticker der Garde 39 überreichte.
Die Krankheit schritt rasch voran, und im vergangenen Jahr trat er in eine Pflegeinstitution ein. Bei unseren Besuchen war es selbstredend, dass wir gemeinsam unsere Zouftlieder sangen. Peter sang immer mit, und es erstaunte uns immer wieder, dass er die Texte scheinbar mühelos beherrschte. Am Sonntag, zwei Wochen vor seinem Tod, als Zöifter Brummli und ich ihn besuchten, war dies aber nur noch bei seinem Lieblingslied «O mis Wättischwil» der Fall. Auf der Heimfahrt ahnten wir nichts Gutes, und am Donnerstag, 7. März, schloss sich der Lebenskreis unseres Freunds Peter. Alle, die ihn kannten wissen es und allen, die ihn nicht kannten soll es gesagt sein: Wädenswil ist nicht nur um einen guten, liebenswürdigen und in jeder Beziehung korrekten Menschen, sondern auch um eine bedeutende Persönlichkeit ärmer geworden. Ehre sei seinem Andenken.
Walter «Cheesy» Tessarolo,
Ehren-Zouftmeischter, Weggefährte
Nicht nur die Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil, auch die Wädenswiler Fasnachtsgemeinde trauert um einen ganz besonderen Menschen.
Als uns am 7. März in der Früh die Nachricht erreichte, dass unser Zouftkamerad Peter Schuppli seinen Kampf gegen diese heimtückische Krankheit endgültig verloren hatte, stand die Welt für die Familie und für seine Freunde für einen Moment still. Nach einem langen Kampf gegen einen Feind, gegen den er nie eine Chance hatte, wurde Peter viel zu früh aus unserer Mitte gerissen. Warum gerade er? Diesem grossherzigen, lieben und von allen geschätzten Freund und Weggefährten war es nicht vergönnt, einen schönen und geruhsamen Lebensabend im Kreise seiner Familie, seiner grossen Freundesschar und seiner Zouftkameraden erleben zu können.
Wer einmal das Glück hatte, Peter Schuppli begegnet zu sein und mit ihm eine Wegstrecke des Lebens zurückgelegt zu haben, wird erst jetzt langsam feststellen müssen, welche Lücke er hinterlässt.
In der Rückblende tauchen Bilder aus seiner Jugendzeit auf. Wie er als Mitglied des Kadettenkorps Wädenswil seinen Mann in den Gefechten gegen die Horgner oder Meilemer Kadetten stand.
Wie sehr ihm die Kaderkollegen am Herz lagen, beweist die Tatsache, dass er bis zum Schluss den Alt-Kadetten treu blieb. Auch als Handballer wusste sich Peter in Szene zu setzen. Man darf davon ausgehen, dass er mit seiner stattlichen Figur manchen Gegner am Kreis zu Verzweiflung bringen konnte, wenn er ihn gekonnt am Torwurf hinderte.
Peter war kein Draufgänger, aber wenn er sich einer Sache verschrieb, war sein Engagement manchmal mehr als 100%. Als eines der vielen Beispiele sei sein 25-jähriges Wirken als Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft genannt. Als er 1975 das Zepter der NFG übernahm, weilte er als Korrespondent der Zeitung Finanz & Wirtschaft in New York. Obwohl er wusste, dass er auf gute Vorstandsmitglieder zählen konnte, liess er den Karren nicht einfach laufen, sondern wollte in fast täglich abgehaltenen Telefonaten wissen, wer, was und wo organisiert werden sollte. Er wollte stets auf dem Laufenden gehalten werden. Nach seiner Rückkehr blieb er dieser Strategie treu, und auch deshalb begann die Erfolgsgeschichte der NFG. Er, der sich nie als «den Fasnächtler» bezeichnete, war es auch, der massgeblich an der Verwirklichung des Schnitzelbankfests beteiligt war. Anfänglich belächelt, entwickelte sich dieser weitherum einzigartige Anlass zu einem Publikumsmagneten mit bis zu zwei Reprisen. Mit seiner ruhigen und überlegten Art verstand er es auch die anfänglich ausbleibenden Wädenswiler Vereine zu motivieren, und so wuchs der Grosse Umzug unaufhörlich und erlangte einen Bekanntheitsgrad, der weit über die Kantonsgrenzen hinaus ging. Peter Schuppli blockte jeden Versuch, die grosse Umzugsroute ändern zu wollen, ab und verteidigte «seinen» Umzug jahrelang erfolgreich. Im Fotoarchiv der NFG existieren Bilder, auf denen Peter Schuppli den Umzug als stolzer Präsident anführt. Er war ein Mensch, der Farbe bekennen wollte und er stellte sich immer vor die Schnitzelbänkler, wenn irgendwoher der Ruf nach einer «Zensur» ertönte.
Er war ein Präsident mit einem gewissen Charisma. Auch in hitzigen Diskussionen verlor er nie den Blick fürs Ganze, und beeindruckend war seine stets gefühlte Bereitschaft, den Konsens zu finden, mit dem beide Seiten leben konnten. Die Fasnächtler konnten sich immer auf ihren NFG-Präsidenten verlassen. Als er im Jahr 2000 das NFG-Zepter weitergab, wuchs die geplante Abschiedsfeier zur Narrenparty im Sommer mit einem Stelldichein aller Wädenswiler Fasnachtsgrössen.
Seinem immer wieder erlebten Verhandlungsgeschick und seiner Geradlinigkeit, einen einmal gefassten Entschluss konsequent und gegen alle Wenn und Aber durchzuziehen, haben mich im OK – Peter war für das Sponsoring zuständig –
des grossen Wädi-Fäschts im Jahre 1987 tief beeindruckt. Als ich die wahnsinnige Idee hatte, auf dem Seeplatz ein Rock-Konzert mit «Uriah Heep» und «Wishbone Ash» ins Festprogramm aufzunehmen, wollte ich, in Anbetracht der enormen Kosten für den Bühnenaufbau und die Gagen für Musiker, meine Idee, auch zur Freude einiger OK-Mitglieder, bald einmal wieder begraben. Peter nahm mich beiseite und raunte mir ins Ohr: «Lass mich mache, ich känne öpper». Keine zwei Wochen später legte er die entsprechenden Verträge mit den zugesicherten Summen auf den Tisch. Ohne ihn hätte es kein Rock-Konzert gegeben und «Uriah Heep» hätte Wädenswil nie kennengelernt.
Diese Attribute müssen auch die Triebfedern gewesen sein, dass er Anfang der 1990er-Jahren den Schritt in die Politik wagte. Bei welcher Partei er sein Wissen einbringen wollte, war keine Frage, denn seinem politischen Credo entsprechend konnte es nur die FDP sein. 1994 gelang ihm die direkte Wahl in den Gemeinderat und in den Folgejahren hiessen die weiteren Sprossen der politischen Erfolgsleiter, FDP-Fraktionspräsident, Präsident der Rechnungsprüfungskommission und später auch noch Präsident der Sachkommission. Seine Voten bestachen stets durch fundierte Sachkenntnis, hatten Hand und Fuss und beeindruckten auch die Kontrahenten auf der gegenüberliegenden Ratsseite. Als ausgewiesenen Finanzfachmann und Chefredaktor der «Finanz & Wirtschaft» portierte ihn die FDP im Jahre 2014 für den Stadtrat. Es ist müssig zu erklären, dass Peter Schuppli den Schritt in die Exekutive mit einem ausgezeichneten Resultat schaffte. Als sich 2018 Anzeichen seiner Krankheiten bemerkbar machten, musste er sein geliebtes Amt niederlegen.
Den perfekten Ausgleich zum Alltag fand Peter Schuppli, als er am 4. September 1996 beim Gründungssenat der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil spontan die Zöifteranmeldung unterschrieb. Als engagierter Zöifter bot es sich an, dass er 2002 als Schriiber in den Zouft-rat gewählt wurde. Die stets mit seinem eigenen Humor geschriebenen Protokolle der Zouftratsitzungen, der Senate und der Zouft-Geburtstage lagen spätestens am Tag nach dem Ereignis auf den PCs der Zoufträte. Am Senat 2018 wurde Peter Schuppli für seinen Einsatz mit dem Titel eines Ehren-Zouftrats geehrt. 2020 trat er in die Garde 39 ein und freute sich sehr, als ihm der Zouftmeischter den grünen Sticker der Garde 39 überreichte.
Die Krankheit schritt rasch voran, und im vergangenen Jahr trat er in eine Pflegeinstitution ein. Bei unseren Besuchen war es selbstredend, dass wir gemeinsam unsere Zouftlieder sangen. Peter sang immer mit, und es erstaunte uns immer wieder, dass er die Texte scheinbar mühelos beherrschte. Am Sonntag, zwei Wochen vor seinem Tod, als Zöifter Brummli und ich ihn besuchten, war dies aber nur noch bei seinem Lieblingslied «O mis Wättischwil» der Fall. Auf der Heimfahrt ahnten wir nichts Gutes, und am Donnerstag, 7. März, schloss sich der Lebenskreis unseres Freunds Peter. Alle, die ihn kannten wissen es und allen, die ihn nicht kannten soll es gesagt sein: Wädenswil ist nicht nur um einen guten, liebenswürdigen und in jeder Beziehung korrekten Menschen, sondern auch um eine bedeutende Persönlichkeit ärmer geworden. Ehre sei seinem Andenken.
Walter «Cheesy» Tessarolo,
Ehren-Zouftmeischter, Weggefährte