Wädenswil

Ein Start-up aus dem Klassenzimmer

Junge Unternehmerinnen und Unternehmer traten Ende März 2024 aus den Klassenzimmern heraus und präsentierten auf der Nationalen Handelsmesse in Zürich innovative Businessideen.
Text: Noëmi Lea Hermann

Bilder: YES&POMA

Viele Jugendliche träumen davon, später einmal ein eigenes Business aufzubauen. Der Weg von der Idee bis zur Umsetzung eines Unternehmens ist jedoch oft steinig und erfordert einiges an unternehmerischem Geschick.

Dank dem Company Programme von Young Enterprise Swiss (YES) haben Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren neben der theoretischen Ausbildung in der Schule, die Möglichkeit nach dem Learning-by-doing-Prinzip ein Jahr lang ein eigenes Miniunternehmen aufzubauen und zu leiten.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch Workshops und Coachings von YES eine fundierte Unterstützung und einen Einblick in die reale Start-up-Welt. Zusätzlich werden ihre Problemlösekompetenz und ihr wirtschaftliches Verständnis gefördert, und sie lernen, dass eine berufliche Selbstständigkeit ein möglicher Karriereweg sein kann.

Die jungen Start-ups präsentierten ihre Produkte

Vielfältige Geschäftsideen trafen vom 23. bis 27. März 2024 an der Nationalen Handelsmesse im Shopville des Zürcher Hauptbahnhof aufeinander. Neben einem Miniunternehmen, das sich auf den Indoor-Anbau von Microgreens spezialisiert hat, bieten zwei Jungunternehmerinnen verschiedene selbstgebackene Magenbrotsorten an, und wenige Meter daneben befindet sich das Wädenswiler Miniunternehmen POMA, das von fünf Lernenden des Gymnasiums Zimmerberg ins Leben gerufen wurde. Ihr Produkt? Eine erfrischende Apfelschorle, hergestellt mit Apfelsaft aus der Region Wädenswil, gemischt mit Granatapfel- oder Ingwerextrakt. Ihre Eltern und Kollegen haben ihnen ein Startkapital von etwa 2100 Franken gegeben, und damit haben sie ihr Miniunternehmen innerhalb eines Jahres von Grund auf aufgebaut.

Ohne Fleiss kein Preis

Monatlich treffen sich die fünf Schülerinnen und Schüler in der Küche des Weinmuseums in Au ZH, um ihre Produktion zu koordinieren, ihre POMA-Apfelschorle zuzubereiten und diese für die kommenden Lieferungen in Flaschen abzufüllen.

Der Einsatz der fünf Wädenswiler Gymnasiasten, hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ihre POMA-Apfelschorle hat schon einige Abnehmer gefunden und sie haben bereits mehrere hundert Flaschen verkauft. Das junge Unternehmerteam ist sichtlich stolz auf ihr Produkt, aber sie sind auch froh, dass die intensive Arbeitsphase nun vorbei ist: «Für den Aufbau eines Unternehmens braucht man sehr viel Zeit. Es war sehr anstrengend, neben der Schule und den Hobbys noch am Miniunternehmen zu arbeiten, doch es ist toll nun unsere eigene Apfelschorle in den Händen zu halten», erzählt Maximilian Albrecht, der CEO von POMA. Lion Schumacher, CAO, ergänzt: «Alles haben wir uns selbst erarbeitet. Wir haben einen Businessplan erstellt, an der Mixtur des Getränks gearbeitet, das Logo kreiert, einen Stand am Weihnachtsmarkt in Wädenswil aufgebaut und uns für die Messe im Hauptbahnhof Zürich vorbereitet. Vor allem die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv.»

Das Engagement aller jungen Unternehmerinnen und Unternehmer, die am YES-Programm teilgenommen haben, geht weit über die Herstellung ihres Produkts oder ihrer Dienstleistung hinaus. Ihre Hartnäckigkeit und Einsatzbereitschaft haben sich jedoch ausgezahlt, denn ihr Unternehmen gehört zu den 75 Besten von insgesamt 160 Teams. Doch nur die Top 25 kommen in das Nationale Finale am 31. Mai und 1. Juni 2024. Das Siegerteam des Nationalen Finales darf dann die Schweiz auf Europäischer Ebene in Catania vertreten.

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