Am Dienstag, 21. März, traten im Theater Ticino Wädenswil auf Einladung der Lesegesellschaft Wädenswil neun Slammerinnen und Slammer zum diesjährigen Dichterwettstreit an. Ein verheissungsvolles Line-up, Jens Engelhardt als souveräner Moderator und ein gespanntes Publikum – die Erwartungen an den diesjährigen Wädi-Slam waren hoch, und sie wurden bei weitem übertroffen. Die Poetinnen und Poeten zeigten dem begeisterten Publikum ihren beachtenswerten sprachlichen Reichtum.
Jens Engelhardt fackelte nicht lang, er bereitete das Publikum umgehend auf seine anforderungsreiche Aufgabe vor. Gemäss Spielregel muss es nämlich mittels Applausintensität zwischen besser und noch besser unterscheiden, denn am Ende sollte eine Siegerin oder ein Sieger dastehen. Schon in den ersten beiden Gruppen mit je drei Beiträgen zeigte sich eine unerwartete Herausforderung: Gilt es den sprachlichen Gag oder doch eher den Inhalt zu bewerten? Die Auftritte der dritten Gruppe machte es der Jury nicht einfacher. Zeichneten sich einige Texte durch das Spielen mit Worten, Klängen und Veränderungen aus, setzten andere nämlich eher auf berührende Gehalte und deren Wirkung. So musste das Publikum den witzigen Wortschwall von Eric Wermelinger vergleichen mit den düsteren, tiefgründigen Gedanken zu Sterben und Krankheit oder Geiz von Florin Thalmann, Nadine Studer und Klaus Estermann. Es hatte die ironischen, ja, schon fast sarkastischen Bemerkungen von Piera Cadruvi zum Matriarchat und von Sarah Frattaroli zu Tinder einzuordnen und den Applaus für den Aufruf zum Querdenken von Vive le Charme, für die Beobachtungen von Rolf Suter zur deutsch-schweizerischen Liebesgeschichte sowie für die Erfahrungen von Raphi Windlin als Doktor ohne Doktortitel zu dosieren.
Und so kam es, dass im erstklassigen Final nicht drei, sondern vier Slammerinnen und Slammer gegeneinander antraten. Mit kräftigem Applaus und unterstützt durch Fussgetrampel wählte das Publikum schliesslich – ein Zugeständnis an ihre überzeugenden Darbietungen – Eric Wermelinger und Sarah Frattaroli zum Siegerpaar.
Die Slammerinnen und Slammer boten der Zuhörerschaft und bestimmt auch sich selbst einen überaus vergnügten Wettbewerb, bei dem es weniger ums Gewinnen als ums Dabeisein ging. e
Am Dienstag, 21. März, traten im Theater Ticino Wädenswil auf Einladung der Lesegesellschaft Wädenswil neun Slammerinnen und Slammer zum diesjährigen Dichterwettstreit an. Ein verheissungsvolles Line-up, Jens Engelhardt als souveräner Moderator und ein gespanntes Publikum – die Erwartungen an den diesjährigen Wädi-Slam waren hoch, und sie wurden bei weitem übertroffen. Die Poetinnen und Poeten zeigten dem begeisterten Publikum ihren beachtenswerten sprachlichen Reichtum.
Jens Engelhardt fackelte nicht lang, er bereitete das Publikum umgehend auf seine anforderungsreiche Aufgabe vor. Gemäss Spielregel muss es nämlich mittels Applausintensität zwischen besser und noch besser unterscheiden, denn am Ende sollte eine Siegerin oder ein Sieger dastehen. Schon in den ersten beiden Gruppen mit je drei Beiträgen zeigte sich eine unerwartete Herausforderung: Gilt es den sprachlichen Gag oder doch eher den Inhalt zu bewerten? Die Auftritte der dritten Gruppe machte es der Jury nicht einfacher. Zeichneten sich einige Texte durch das Spielen mit Worten, Klängen und Veränderungen aus, setzten andere nämlich eher auf berührende Gehalte und deren Wirkung. So musste das Publikum den witzigen Wortschwall von Eric Wermelinger vergleichen mit den düsteren, tiefgründigen Gedanken zu Sterben und Krankheit oder Geiz von Florin Thalmann, Nadine Studer und Klaus Estermann. Es hatte die ironischen, ja, schon fast sarkastischen Bemerkungen von Piera Cadruvi zum Matriarchat und von Sarah Frattaroli zu Tinder einzuordnen und den Applaus für den Aufruf zum Querdenken von Vive le Charme, für die Beobachtungen von Rolf Suter zur deutsch-schweizerischen Liebesgeschichte sowie für die Erfahrungen von Raphi Windlin als Doktor ohne Doktortitel zu dosieren.
Und so kam es, dass im erstklassigen Final nicht drei, sondern vier Slammerinnen und Slammer gegeneinander antraten. Mit kräftigem Applaus und unterstützt durch Fussgetrampel wählte das Publikum schliesslich – ein Zugeständnis an ihre überzeugenden Darbietungen – Eric Wermelinger und Sarah Frattaroli zum Siegerpaar.
Die Slammerinnen und Slammer boten der Zuhörerschaft und bestimmt auch sich selbst einen überaus vergnügten Wettbewerb, bei dem es weniger ums Gewinnen als ums Dabeisein ging. e