Wädenswil

Viehschau im Oedischwänd: Hulapalu!

Über 400 einheimische Tiere – Original Braune, Brown Swiss und Fleckvieh – wurden am 20. Oktober zur Viehschau auf die Oedischwänd geführt. Die schönsten Kühe unter ihnen erhielten Schöneuterpreise oder dürfen sich nun Miss Wädenswil oder gar Miss Bezirk nennen.

Text & Bilder: Stefan Baumgartner

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Einige der Kühe reisten bequem im Anhänger an, andere nehmen Jahr für Jahr einen längeren oder kürzeren Marsch unter die Hufe – so etwa die Herde Original Braune von Paul Korrodi, schön geschmückt und herausgeputzt, die vom Schönenberger Moos an die Untere Bergstrasse zieht, begleitet vom Bauern und vielen Helfern. Bis um neun Uhr waren alle Tiere auf Platz, und die Arbeit der vier Experten der Zürcher Schaukommission begann. Reihe für Reihe, Abteilung für Abteilung wurde gesichtet und gerichtet.

Schön hergerichtete Kälber

Ein erster – farbiger – Höhepunkt ist jeweils die Kälberpräsentation. Hier zeigen die Bauernkinder ihre schön hergerichteten Kälber, sagen ein lange einstudiertes Sprüchlein auf, erzählen etwas vom Kalb und zu ihrer Beziehung zu ihm und wissen etwas vom Vater und der Mutter des Kalbes zu erzählen. Die einen Kinder sind «mega nervös», die anderen erweisen sich als kleine Showmaster und geben auch noch einen Witz zum Besten.
An einer Viehschau werden die Kühe nach den Voraussetzungen zu den Zuchtzielen bewertet. An der Wädenswiler Viehschau werden auch Kühe erwähnt, die ihren Besitzern entsprechend viel Freude machen. So hat Kuh Zinnia aus dem Stall von Emil Stocker, Schönenberg, bereits 12-mal gekalbt, und die Lebensleistung von Fleckvieh Atlanta aus dem Stall von Andrea und Res Höhn beträgt stattliche 104 000 kg – eine schweizweite Seltenheit im Stall. Auch Zuchtfamilien wurden gezeigt, wo die Verbesserungen von Mutter zu Tochter und Annäherung an das Zuchtziel beschrieben wurden.
Bei der Schöneuter-Konkurrenz erklärten die Schauexperten, auf was sie achten: Nacheuterhöhe und –breite, die Verbundenheit in die Bauchwand – weit oberhalb des Sprunggelenks – und korrekte Zitzen geben den Ausschlag, eine schöne Äderung des Euters gefällt auch. Hier werden Siegerinnen in den drei Rassen gekürt, unterteilt zudem in 1.&2.-Laktation sowie ab dritter Laktation. Als Laktationsperiode, auch Laktationsdauer bezeichnet man den Zeitraum, in der zur Milchgewinnung gehaltene Kühe Milch geben.
Mit Spannung erwartet werden jeweils die Vergabe der Miss-Wädenswil-Titel, ebenfalls pro Rasse. Hier ziehen die Experten – nebst dem Euter – noch weitere Bewertungskriterien hinzu: Fundament, Rahmen, Becken. So gewann bei den OB-Tieren Hulapalu aus dem Stall Bütler-Hottinger, eine Kuh die schon den Schöneuter-Preis einheimsen durfte. Der Miss-Brown-Swiss-Titel geht in den Stall des Schönenbergers Emil Stocker, sein Tier Lexa überzeugte. Fleckvieh-Miss wurde Piora aus dem Stall Höhn im Chüefer.
In Wädenswil als letzte Viehschau im Bezirk werden auch die Miss-Bezirk-Titel vergeben. So treffen hier die Siegerinnen vom Hirzel, aus Hütten und Samstagern auf die frisch gekürten Miss Wädenswil. Bei den OB-Tieren brachte Hulapalu endgültig Freude in den Stall von Bruno und Sandra Bütler-Hottinger, in dem sie sich auch diesen Titel sicherte. Brown-Swiss-Bezirks-Miss und damit auch Titelverteidigerin wurde die Hüttnerin Blooming Amelie aus dem Stall von Andreas Gwerder.
«Rückkehr zur Normalität» – dieses Fazit zog Andrea Höhn, die moderierend durch den ganzen Tag im Oedischwänd führte. Tatsächlich zog der Anlass so viele Besucher an wie zu den besten Zeiten, und eine der Besucherinnen, die zum ersten Mal da war, zeigte sich schwer beeindruckt ab so viel Bodenständigkeit und Brauchtum. 

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