An einer ausserordentlichen Generalversammlung des Fördervereins stimmten die 34 anwesenden Stimmberechtigten dem Konzept «Offene Werkstätten Wädenswil» zu, das eine Arbeitsgruppe aus dem Verein entworfen hat. Damit können die Werkstätten in der Freizeitanlage Untermosen erhalten werden.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Der Präsident des Fördervereins, Peter Dolder, meinte eingangs der Versammlung, dass dies wohl das erste Mal sei, dass sich der Förderverein zu einer ausserordentlichen Generalversammlung treffe. Allenfalls sei dies beim Vorgängerverein der Fall gewesen, als die Freizeitanlage der Stadt übergeben wurde.
Die Vorgeschichte
Im Herbst 1975 wurde die Freizeitanlage Untermosen eröffnet und vom Verein GeFU (Gemeinschafts- und Freizeitanlage Untermosen) geführt. Die Freizeitanlage bietet seither der Bevölkerung Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung, stellt Werkstätten zur Verfügung und bietet ein professionelles Kursangebot an – ein in dieser Form einmaliges Angebot am linken Zürichseeufer. Per 1. Januar 2012 wurde die Freizeitanlage eine Dienststelle der Stadt, und aus dem ursprünglichen Trägerverein wurde der Förderverein FZA. In der Folge wurde innerhalb der städtischen Strukturen aus der Dienststelle Freizeitanlage und der Dienststelle Jugend neu die Dienststelle Soziokultur. «Durch die Zusammenlegung können Synergien genutzt und das Angebot neu ausgerichtet werden», kommunizierte die Stadt im Jahr 2018. Das Pilotprojekt startete am 1. Januar 2019, dauerte bis Mitte 2021 und wurde anschliessend fest etabliert. Innerhalb dieser neuen Strukturen aber kam die Freizeitanlage Untermosen in der bisherigen Form unter Druck. Dieser Druck kam einerseits aus dem Stadtrat, der sich mehr Dezentralisierung wünschte, andrerseits aus dem rechten Flügel des Parlaments. Die gut ausgerüsteten Werkstätten, in denen Metall, Glas, oder Holz bearbeitet werden kann, sollen dabei an einem Standort erhalten bleiben, jedoch nicht mehr von der Stadt betrieben werden. Einige Jahre könnten die Werkstätten noch in den heutigen Räumen bleiben. Stadtpräsident Kutter machte allerdings klar, dass die Freizeitanlage in der heutigen Grösse kaum in einem Neubau im Untermosen Platz finden würde – eine Aussage, die Stadträtin Claudia Bühlmann an der aussordentlichen Generalversammlung bestätigte: «Wir sind weit davon entfernt, dass die Stadt Kursräume miteinplant!»
Die Stadt stellte sich also einen externen Betreiber der Werkstätten vor, und auch die Übergabe sollte möglichst rasch über die Bühne gehen, «damit sich eine Trägerschaft genügend Gedanken machen kann, bis die Räume im ‹Umo› nicht mehr zur Verfügung stehen», sagte Kutter damals.
Konzept erstellt – und Zuschlag bekommen
Nun erarbeitete die Gruppe «Zukunft FZA» – eine Gruppierung innerhalb des Fördervereins – ein Nutzungskonzept. Dieses wurde im Mai vorgestellt, und bereits im Juli gab der Stadtrat bekannt, dass er dieses Konzept unterstütze.
Das Konzept sieht vor, dass der Förderverein Freizeitanlage Wädenswil oder eine Nachfolgeorganisation den Betrieb der Werkstätten und der Ateliers übernimmt. Die dazugehörigen Maschinen, Werkzeuge, das Material und das Legat des ehemaligen Vereins GeFu (Verein Gemeinschafts- und Freizeitanlage Untermosen) werden ebenfalls übernommen. Der Betrieb stützt sich auf freiwillige Nutzerinnen und Nutzer, welche die Werkstätten auch unterhalten und die Aufsicht sicherstellen sollen und dabei eng mit der Dienststelle Soziokultur zusammenarbeiten. Geplant ist als erster Schritt ein Pilotbetrieb für eine Dauer von drei bis fünf Jahren. Die Stadt ist bereit, der zukünftigen Trägerschaft die Werkstatträume auf der Schulanlage Untermosen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und den Betrieb, wie von den Initianten gewünscht, mit CHF 80 000.00 zu unterstützen. Der Förderverein oder dessen Nachfolgeorganisation würde die Werkstätten betreiben, die Dienststelle Soziokultur wäre nach wie vor für den Quartiertreff, aber auch etwa für das «Träffpunkt-Kafi» verantwortlich.
Nach der Vorstellung dieses Konzeptes durch Simon Kägi und Marco Menzi machten die beiden klar, dass sie in den Startlöchern seien: Einerseits für die Ausarbeitung der entsprechenden Nutzungsvereinbarung mit der Stadt, andrerseits aber auch mit einer Werbekampagne, die im November starten würde.
Fragen und Antworten – wo es denn welche gab
In der Folge entspann sich eine intensive Diskussion zur Umsetzung des Konzeptes, in der nicht alle offenen Punkte restlos geklärt werden konnten. Ob denn der Trägerverein und die Dienststelle Soziokultur gleichberechtigte Partner sein würden, wollte jemand wissen. Eine Frage beschäftigte sich mit den zu erwartenden Kosten für die Fördervereinsmitglieder: «Es darf nicht sein, dass die Mitgliedschaft dann gleich viel kostet wir ein Fitnessclub-Abo!» Bernhard Brechbühl, Alt-Gemeinderat, machte darauf aufmerksam, dass die jetzt der Freizeitanlage zur Verfügung stehenden Räume explizit für diese gebaut wurde, das sei damals auch in den Abstimmungsunterlagen so gestanden. Und man müsse sich auch Gedanken zu einer allfälligen späteren Auflösung des Trägervereins machen; man müsse die Stadt verpflichten, dass die Freizeitanlage weitergeführt würde.
Beim zur Abstimmung gekommenen Projekt fusst viel auf Freiwilligkeit und Engagement der Mitglieder. Eine (berechtigte) Frage lautete daher auch, worauf die Zuversicht gründe, dass genügend Freiwillige gefunden würden, um die Werkstätten und Kurse zu betreiben. Schliesslich waren alle Fragen beantwortet, und der ebenfalls anwesende Stadtrat Daniel Tanner, Vorsteher der Dienststelle Soziokultur, machte klar, dass der Ausgang des heutigen Abends Voraussetzung sei, dass der ins Budget der Stadt für 2023 aufgenommene Posten bestehen bleibe.
Als alle Fragen der Mitglieder beantwortet waren, rief Peter Dolder zur Abstimmung – und die kam zu einem eindeutigen Resultat: die Mitglieder stimmten dem Vorgehen, wie es der Vorstand vorschlug, zu: Der Förderverein übernimmt die Trägerschaft als Betreiberorganisation der Werkstätten und Ateliers und stimmt dem Konzept gemäss Stadtratsbeschluss zu. Der Förderverein organisiert sich neu als Trägerverein und revidiert dazu Statuten und Zweck bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Juni 2023.
In der Folge wurde auch der bestehende Vorstand mit Peter Dolder (Präsident), Richard Von Aesch (Aktuar) und Gaby Rütsche (Beisitz) um Marco Menzi, Paul Schönbächler und Jens Engelhardt erweitert.
An einer ausserordentlichen Generalversammlung des Fördervereins stimmten die 34 anwesenden Stimmberechtigten dem Konzept «Offene Werkstätten Wädenswil» zu, das eine Arbeitsgruppe aus dem Verein entworfen hat. Damit können die Werkstätten in der Freizeitanlage Untermosen erhalten werden.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Der Präsident des Fördervereins, Peter Dolder, meinte eingangs der Versammlung, dass dies wohl das erste Mal sei, dass sich der Förderverein zu einer ausserordentlichen Generalversammlung treffe. Allenfalls sei dies beim Vorgängerverein der Fall gewesen, als die Freizeitanlage der Stadt übergeben wurde.
Die Vorgeschichte
Im Herbst 1975 wurde die Freizeitanlage Untermosen eröffnet und vom Verein GeFU (Gemeinschafts- und Freizeitanlage Untermosen) geführt. Die Freizeitanlage bietet seither der Bevölkerung Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung, stellt Werkstätten zur Verfügung und bietet ein professionelles Kursangebot an – ein in dieser Form einmaliges Angebot am linken Zürichseeufer. Per 1. Januar 2012 wurde die Freizeitanlage eine Dienststelle der Stadt, und aus dem ursprünglichen Trägerverein wurde der Förderverein FZA. In der Folge wurde innerhalb der städtischen Strukturen aus der Dienststelle Freizeitanlage und der Dienststelle Jugend neu die Dienststelle Soziokultur. «Durch die Zusammenlegung können Synergien genutzt und das Angebot neu ausgerichtet werden», kommunizierte die Stadt im Jahr 2018. Das Pilotprojekt startete am 1. Januar 2019, dauerte bis Mitte 2021 und wurde anschliessend fest etabliert. Innerhalb dieser neuen Strukturen aber kam die Freizeitanlage Untermosen in der bisherigen Form unter Druck. Dieser Druck kam einerseits aus dem Stadtrat, der sich mehr Dezentralisierung wünschte, andrerseits aus dem rechten Flügel des Parlaments. Die gut ausgerüsteten Werkstätten, in denen Metall, Glas, oder Holz bearbeitet werden kann, sollen dabei an einem Standort erhalten bleiben, jedoch nicht mehr von der Stadt betrieben werden. Einige Jahre könnten die Werkstätten noch in den heutigen Räumen bleiben. Stadtpräsident Kutter machte allerdings klar, dass die Freizeitanlage in der heutigen Grösse kaum in einem Neubau im Untermosen Platz finden würde – eine Aussage, die Stadträtin Claudia Bühlmann an der aussordentlichen Generalversammlung bestätigte: «Wir sind weit davon entfernt, dass die Stadt Kursräume miteinplant!»
Die Stadt stellte sich also einen externen Betreiber der Werkstätten vor, und auch die Übergabe sollte möglichst rasch über die Bühne gehen, «damit sich eine Trägerschaft genügend Gedanken machen kann, bis die Räume im ‹Umo› nicht mehr zur Verfügung stehen», sagte Kutter damals.
Konzept erstellt – und Zuschlag bekommen
Nun erarbeitete die Gruppe «Zukunft FZA» – eine Gruppierung innerhalb des Fördervereins – ein Nutzungskonzept. Dieses wurde im Mai vorgestellt, und bereits im Juli gab der Stadtrat bekannt, dass er dieses Konzept unterstütze.
Das Konzept sieht vor, dass der Förderverein Freizeitanlage Wädenswil oder eine Nachfolgeorganisation den Betrieb der Werkstätten und der Ateliers übernimmt. Die dazugehörigen Maschinen, Werkzeuge, das Material und das Legat des ehemaligen Vereins GeFu (Verein Gemeinschafts- und Freizeitanlage Untermosen) werden ebenfalls übernommen. Der Betrieb stützt sich auf freiwillige Nutzerinnen und Nutzer, welche die Werkstätten auch unterhalten und die Aufsicht sicherstellen sollen und dabei eng mit der Dienststelle Soziokultur zusammenarbeiten. Geplant ist als erster Schritt ein Pilotbetrieb für eine Dauer von drei bis fünf Jahren. Die Stadt ist bereit, der zukünftigen Trägerschaft die Werkstatträume auf der Schulanlage Untermosen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und den Betrieb, wie von den Initianten gewünscht, mit CHF 80 000.00 zu unterstützen. Der Förderverein oder dessen Nachfolgeorganisation würde die Werkstätten betreiben, die Dienststelle Soziokultur wäre nach wie vor für den Quartiertreff, aber auch etwa für das «Träffpunkt-Kafi» verantwortlich.
Nach der Vorstellung dieses Konzeptes durch Simon Kägi und Marco Menzi machten die beiden klar, dass sie in den Startlöchern seien: Einerseits für die Ausarbeitung der entsprechenden Nutzungsvereinbarung mit der Stadt, andrerseits aber auch mit einer Werbekampagne, die im November starten würde.
Fragen und Antworten – wo es denn welche gab
In der Folge entspann sich eine intensive Diskussion zur Umsetzung des Konzeptes, in der nicht alle offenen Punkte restlos geklärt werden konnten. Ob denn der Trägerverein und die Dienststelle Soziokultur gleichberechtigte Partner sein würden, wollte jemand wissen. Eine Frage beschäftigte sich mit den zu erwartenden Kosten für die Fördervereinsmitglieder: «Es darf nicht sein, dass die Mitgliedschaft dann gleich viel kostet wir ein Fitnessclub-Abo!» Bernhard Brechbühl, Alt-Gemeinderat, machte darauf aufmerksam, dass die jetzt der Freizeitanlage zur Verfügung stehenden Räume explizit für diese gebaut wurde, das sei damals auch in den Abstimmungsunterlagen so gestanden. Und man müsse sich auch Gedanken zu einer allfälligen späteren Auflösung des Trägervereins machen; man müsse die Stadt verpflichten, dass die Freizeitanlage weitergeführt würde.
Beim zur Abstimmung gekommenen Projekt fusst viel auf Freiwilligkeit und Engagement der Mitglieder. Eine (berechtigte) Frage lautete daher auch, worauf die Zuversicht gründe, dass genügend Freiwillige gefunden würden, um die Werkstätten und Kurse zu betreiben. Schliesslich waren alle Fragen beantwortet, und der ebenfalls anwesende Stadtrat Daniel Tanner, Vorsteher der Dienststelle Soziokultur, machte klar, dass der Ausgang des heutigen Abends Voraussetzung sei, dass der ins Budget der Stadt für 2023 aufgenommene Posten bestehen bleibe.
Als alle Fragen der Mitglieder beantwortet waren, rief Peter Dolder zur Abstimmung – und die kam zu einem eindeutigen Resultat: die Mitglieder stimmten dem Vorgehen, wie es der Vorstand vorschlug, zu: Der Förderverein übernimmt die Trägerschaft als Betreiberorganisation der Werkstätten und Ateliers und stimmt dem Konzept gemäss Stadtratsbeschluss zu. Der Förderverein organisiert sich neu als Trägerverein und revidiert dazu Statuten und Zweck bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Juni 2023.
In der Folge wurde auch der bestehende Vorstand mit Peter Dolder (Präsident), Richard Von Aesch (Aktuar) und Gaby Rütsche (Beisitz) um Marco Menzi, Paul Schönbächler und Jens Engelhardt erweitert.