Richterswil

Ist das Chilbi-Konzept aufgegangen?

Die Chilbi 2021 diente als Probelauf für ein neues Konzept, auch wenn damals pandemiebedingt das Horn auslastungstechnisch nicht ganz genutzt werden konnte. Heuer lockten mehr Fahrgeschäfte, weniger Ramsch, ein grosses Festzelt und eine Foodmeile die Besucher. 

Text & Bilder: Reni Bircher

Die Fahrgeschäfte und Standbetreiber zeigen sich zufrieden mit der diesjährigen Dorfchilbi, wie Reto Studer sagt, VVRS-Vereinspräsident und seit zwei Jahren Chef der Arbeitsgruppe Chilbi. Trotz zeitgleich stattfindenden Festivitäten rund um den Zürichsee tummelten sich Jung und Alt auf dem Horn und genossen das bunte Treiben.

Wiederum betrieben drei Richterswiler Vereine (Satus, Seeclub und Tauchgruppe Biber, mit tatkräftiger Unterstützung der Müli-tobel-chroser und der Zürisee-Häxe) das grosse Festzelt mit Gartenwirtschaft, neu an schönster Lage im äussersten Hornzipfel unter den Bäumen platziert – reines Ferienfeeling inklusive. «Wir wollten, dass sich die Chilbigäste an den Foodständen entlang der Promenade ihr Essen holen, sich im grossen Festzelt hinsetzen und dort die Getränke bestellen können», erklärt Studer. «Das bündelt und schont Ressourcen, sowohl beim Aufbau, den Anwesenheitszeiten während des Chilbibetriebes sowie beim Abbau.» Zusätzlich befand sich gegenüber der Jugendherberge ein Bar-Zelt, ebenfalls vereinsbetrieben (SSC RiSa). Die Einnahmen der beiden Festwirtschaften werden zum Schluss gleichmässig unter den Vereinen verteilt – im letzten Jahr ein äusserst lukratives Geschäft für alle. Trotzdem haben einige Besucher den Gang von Zelt zu Zelt vermisst – vielleicht empfiehlt es sich, zwischendurch die Festbank zu wechseln, um möglichst vielen Leuten zu begegnen.

Tradition trifft Zeitgeist

Die letztjährig arg vermissten Fischchnuschperli der Tauchgruppe Biber sind reichlich Richtung Magen der hungrigen Besucherinnen und Besucher geschwommen. Der Verein wurde von der Arbeitsgruppe Chilbi wie einer der anderen Marktfahrer mit Esswaren behandelt. Ebenfalls zurück auf der Getränkekarte war das heiss begehrte «Kafi Backbord».

Sämtliche Fahrgeschäfte – inklusive historisches Karussell – wurden auf dem Horn platziert.  Auf dem Platz vor der Pedalovermietung fand ein Warenmarkt statt. «Wir möchten mit dem neuen Konzept verhindern, dass die gleichen Waren mehrfach angeboten werden, so wie das die letzten Jahre war», erklärt Platzchefin Denise Moning. «Deshalb haben wir auf eine schöne Durchmischung geachtet und versucht, möglichst gute und gefragte Artikel präsentieren zu lassen.» Das macht die Chilbitage für alle beteiligten Geschäfte auch lukrativer, wie der Blick in den Geldbeutel am Sonntagabend hoffentlich bestätigte. 

Generell wollten die Chilbiverantwortlichen zukunftsgerichtet planen und dem Traditionsanlass eine neue Struktur zu geben – weitere Änderungen für 2023 möglich. «Wir haben einen der schönsten Plätze am Zürichsee», sagt Studer, «darauf bauen wir auf und streben eine attraktive, moderne und doch traditionelle Chilbi an.» Gut bei den Gästen angekommen ist erneut, dass der Chilbimontag abgeschafft und das Dorffest von Freitag bis Sonntag stattgefunden hat. Da arbeitet es sich am Montagmorgen sicher deutlich entspannter …

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