Wie jede Zürcher Gemeinde ist auch Richterswil verpflichtet, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Die meisten davon sind Frauen und Kinder, von denen ein grosser Anteil zwischen 4 und 17 Jahren und somit schulpflichtig sind. Diese gilt es in den Schulalltag zu integrieren. Wichtig dabei ist, ihnen durch den Schulalltag etwas Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.
Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher
Kinder haben ab dem ersten Tag, an dem sie in der Schweiz sind, die Pflicht bzw. das Recht auf Schulbildung; dabei ist irrelevant, ob sie Flüchtlinge oder aus dem Ausland zugezogen sind. Somit ist die Schule auch angehalten, diese Möglichkeit zu schaffen. «Wir stehen täglich vor neuen Herausforderungen und neuen Fragen», sagt Ursula Girschweiler, Leiterin Fachstelle Sonderpädagogik (u.a. Organisation und Planung des sonderpäd. Angebots der Regelschule). Als Schule seien sie daran gewöhnt, dass immer wieder Kinder aus dem Asylbereich oder nach Zuzug aus dem Ausland zu integrieren sind, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Somit ist die aktuelle Situation an sich nicht neu.
Gründung von Aufnahmeklassen
Die Kindergärtner bis 2. Klässler werden sogleich der Regelklasse zugewiesen, denn vor allem in den unteren Stufen lernen die Kinder die Sprache relativ schnell. In diesen Klassen erhalten sie Unterstützung durch eine DaZ-Lehrperson (Deutsch als Zweitsprache).
Für die älteren Schülerinnen und Schüler ist eine Aufnahmeklasse eröffnet worden. «Dieses System wenden wir jetzt bei den ukrainischen Flüchtlingskindern an, die der 3. bis 5. Klasse angehören», führt sie aus. «Momentan sind sie in einer Teilaufnahmeklasse im Feld I.» Dort findet am Morgen der Deutschunterricht statt, und am Nachmittag sollen die Kinder, welche sich sicher genug fühlen, am Unterricht in der Regelklasse teilnehmen.
Was die schulspezifischen Anforderungen angeht, so schöpft jede Gemeinde ihre eigenen Möglichkeiten aus. Vom Volksschulamt werden diese Aufnahmeklassen unterstützt und die Gründung einer solchen ab dem 2. Schuljahr erlaubt. Wie die Leiterin Fachstelle Sonderpädagogik erklärt, seien Kinder im Kindergartenalter und der 1. Klasse sowieso in einem ständigen Prozess, was das Sprachenlernen und die Kommunikation angeht, und das auf spielerische Weise.
Aufs Lernen fokussiert
Die Schule habe sich recht schnell für diese Lösungen entschieden und sich entsprechend aufgestellt. «Wir versuchen die Kinder so rasch wie möglich im Schulalltag aufzunehmen. Das ist uns ein grosses Anliegen, denn die Schule bietet ihnen eine Struktur, es fokussiert sie auf das Lernen und das Zusammensein mit anderen Kindern», sagt Girschweiler. «Das gibt den Kindern Halt in dieser äusserst schwierigen Situation. Laut Stand vom 7. April sind es 22 schulpflichtige Kinder. «Wir rechnen noch mit Zuwachs, darauf bereite ich mich geistig schon vor», gesteht die Führungskraft. Die Schule braucht einen Spielraum, in welchem sie laufend auf die aktuelle Situation reagieren könne. Für die Mütter von Vorschulkindern ist man daran, ein Angebot auszuarbeiten. Dank der grossen Solidarität in der Gemeinde und der Bereitschaft von Organisationen, wie dem Elternrat oder Elternverein, welche aktiv mithelfen, den Kindern einen möglichst guten Einstieg ins Schulleben zu ermöglichen, lässt sich diese Krise ziemlich gut meistern.
Gemeinderat stark gefordert
Was die allgemeine Lage der Kriegsflüchtlinge in der Gemeinde angeht, so haben sich die Bemühungen zur Unterbringung im ehemaligen Paracelsus-Spital wegen diversen Schwierigkeiten zerschlagen. Der Gemeinderat arbeitet intensiv daran, eine geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für die Aufnahme grösserer Personengruppen zu finden und steht in Verhandlungen für eine andere, langfristige Option.
Aufgrund der starken Auslastung des Asylbetreuers der Gemeinde Richterswil, wurde in diesem Zusammenhang bereits zusätzliches Personal für die Asylbetreuung engagiert. Dies entschärfe die administrative Situation und ermögliche die Bearbeitung der zahlreich eingehenden Anfragen und Aufgaben sowohl seitens Bund und Kanton als auch seitens Geflüchteten und Gastfamilien.
Alle Zürcher Gemeinden sind verpflichtet, mindestens die aktuelle Quote von 0,5% der Einwohnerzahl zu erfüllen, eine Übererfüllung wird gemäss Schätzungen unumgänglich sein. Laut Stand vom 7. April zählt Richterswil-Samstagern 72 Personen aus der Ukraine.
Wie jede Zürcher Gemeinde ist auch Richterswil verpflichtet, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Die meisten davon sind Frauen und Kinder, von denen ein grosser Anteil zwischen 4 und 17 Jahren und somit schulpflichtig sind. Diese gilt es in den Schulalltag zu integrieren. Wichtig dabei ist, ihnen durch den Schulalltag etwas Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.
Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher
Kinder haben ab dem ersten Tag, an dem sie in der Schweiz sind, die Pflicht bzw. das Recht auf Schulbildung; dabei ist irrelevant, ob sie Flüchtlinge oder aus dem Ausland zugezogen sind. Somit ist die Schule auch angehalten, diese Möglichkeit zu schaffen. «Wir stehen täglich vor neuen Herausforderungen und neuen Fragen», sagt Ursula Girschweiler, Leiterin Fachstelle Sonderpädagogik (u.a. Organisation und Planung des sonderpäd. Angebots der Regelschule). Als Schule seien sie daran gewöhnt, dass immer wieder Kinder aus dem Asylbereich oder nach Zuzug aus dem Ausland zu integrieren sind, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Somit ist die aktuelle Situation an sich nicht neu.
Gründung von Aufnahmeklassen
Die Kindergärtner bis 2. Klässler werden sogleich der Regelklasse zugewiesen, denn vor allem in den unteren Stufen lernen die Kinder die Sprache relativ schnell. In diesen Klassen erhalten sie Unterstützung durch eine DaZ-Lehrperson (Deutsch als Zweitsprache).
Für die älteren Schülerinnen und Schüler ist eine Aufnahmeklasse eröffnet worden. «Dieses System wenden wir jetzt bei den ukrainischen Flüchtlingskindern an, die der 3. bis 5. Klasse angehören», führt sie aus. «Momentan sind sie in einer Teilaufnahmeklasse im Feld I.» Dort findet am Morgen der Deutschunterricht statt, und am Nachmittag sollen die Kinder, welche sich sicher genug fühlen, am Unterricht in der Regelklasse teilnehmen.
Was die schulspezifischen Anforderungen angeht, so schöpft jede Gemeinde ihre eigenen Möglichkeiten aus. Vom Volksschulamt werden diese Aufnahmeklassen unterstützt und die Gründung einer solchen ab dem 2. Schuljahr erlaubt. Wie die Leiterin Fachstelle Sonderpädagogik erklärt, seien Kinder im Kindergartenalter und der 1. Klasse sowieso in einem ständigen Prozess, was das Sprachenlernen und die Kommunikation angeht, und das auf spielerische Weise.
Aufs Lernen fokussiert
Die Schule habe sich recht schnell für diese Lösungen entschieden und sich entsprechend aufgestellt. «Wir versuchen die Kinder so rasch wie möglich im Schulalltag aufzunehmen. Das ist uns ein grosses Anliegen, denn die Schule bietet ihnen eine Struktur, es fokussiert sie auf das Lernen und das Zusammensein mit anderen Kindern», sagt Girschweiler. «Das gibt den Kindern Halt in dieser äusserst schwierigen Situation. Laut Stand vom 7. April sind es 22 schulpflichtige Kinder. «Wir rechnen noch mit Zuwachs, darauf bereite ich mich geistig schon vor», gesteht die Führungskraft. Die Schule braucht einen Spielraum, in welchem sie laufend auf die aktuelle Situation reagieren könne. Für die Mütter von Vorschulkindern ist man daran, ein Angebot auszuarbeiten. Dank der grossen Solidarität in der Gemeinde und der Bereitschaft von Organisationen, wie dem Elternrat oder Elternverein, welche aktiv mithelfen, den Kindern einen möglichst guten Einstieg ins Schulleben zu ermöglichen, lässt sich diese Krise ziemlich gut meistern.
Gemeinderat stark gefordert
Was die allgemeine Lage der Kriegsflüchtlinge in der Gemeinde angeht, so haben sich die Bemühungen zur Unterbringung im ehemaligen Paracelsus-Spital wegen diversen Schwierigkeiten zerschlagen. Der Gemeinderat arbeitet intensiv daran, eine geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für die Aufnahme grösserer Personengruppen zu finden und steht in Verhandlungen für eine andere, langfristige Option.
Aufgrund der starken Auslastung des Asylbetreuers der Gemeinde Richterswil, wurde in diesem Zusammenhang bereits zusätzliches Personal für die Asylbetreuung engagiert. Dies entschärfe die administrative Situation und ermögliche die Bearbeitung der zahlreich eingehenden Anfragen und Aufgaben sowohl seitens Bund und Kanton als auch seitens Geflüchteten und Gastfamilien.
Alle Zürcher Gemeinden sind verpflichtet, mindestens die aktuelle Quote von 0,5% der Einwohnerzahl zu erfüllen, eine Übererfüllung wird gemäss Schätzungen unumgänglich sein. Laut Stand vom 7. April zählt Richterswil-Samstagern 72 Personen aus der Ukraine.