Kolumne Wädenswil

Exchange year in Amerika

Ich heisse Rhea Bischof, bin 15 Jahre alt und mache ein Austauschjahr in Amerika. In den USA werde ich die High School besuchen und für zehn Monate bei einer Gastfamilie ein Leben wie ein amerikanischer Teenager führen. Ich nehme Euch auf mein Abenteuer mit und werde nun regelmässig von meinem Leben erzählen.

Schon von klein auf wollte ich wissen, wie der Alltag eines Schülers in den USA aussieht. Ausserdem möchte ich fliessend Englisch sprechen können und eine neue Kultur kennenlernen.

Nach langem Warten habe ich eine Gastfamilie in Albion, Michigan, bekommen – ich habe mich sehr gefreut. Ich habe dann gleich angefangen zu packen und wurde sehr nervös. Meine Eltern und Freunde haben mich beim Packen unterstützt und auch geraten, dass ich nicht zu viel mitnehmen soll. Drei Tage vor meinem Abflug bekam ich eine Nachricht, dass ich etwas Wichtiges noch nicht ausgefüllt hätte und ohne das ich nicht fliegen könne. Es war ein 2-stündiger Fragebogen, der Dinge beinhaltete, wie etwa, dass man nicht immer im eigenen Zimmer sein soll oder allgemein, wie man sich in bestimmten Situation verhalten soll.
Ende Juli ging dann meine Reise endlich los. Auf dem ersten Flug nach Washington war ich zusammen mit anderen Austauschschülerinnen. Wir konnten zusammen unser Gate suchen und wussten, dass wir nicht allein sind. Auf dem zweiten Flug traf ich ein Mädchen aus Frankreich, das auch aus der gleichen Organisation ist – da hatte ich meine erste Konversation auf Englisch. Als ich nach 12 Stunden Reise am Flughafen Detroit angekommen bin, hat mich meine Gastfamilie mit einem schönen Plakat am Flughafen abgeholt; der erste Eindruck von ihnen war sehr gut. Auf dem Weg zum neuen Zuhause sind wir essen gegangen. Das erste, was mir aufgefallen ist, dass der Service viel freundlicher ist als in der Schweiz. Es kam mir so familiär vor, als ob sie sich alle schon kennen. Ausserdem bekommt man im Restaurant auch sein Getränk immer gleich nachgefüllt, wenn man die Hälfte getrunken hat – vielleicht liegt es auch daran, dass das ganze Glas mit Eiswürfel gefüllt ist.

In der ersten Woche konnte ich schon viele Eindrücke sammeln. So trennt man hier den Abfall nicht, was mich sehr überrascht hat, oder man trinkt Wasser nicht aus dem Hahnen. Zum Frühstück gibt es meistens Pancakes und kein Brot. Meine Gastfamilie geht viel auswärts essen, ich bin seit einer Woche hier und wir haben erst einmal selber gekocht, was mich ein bisschen schockiert hat. Man kann hier ein ganzes Menu bestellen und muss das dann nur noch kochen. Alles, was man braucht, ist in einer Tüte – ich habe das zuvor noch nie gesehen. Wenn man ausserhalb einer Stadt lebt, haben alle einen riesigen Garten. Meine Gastfamilie hat zwei Hunde, und mit denen gehen sie nicht spazieren, sie lassen sie in den Garten. Also muss man aufpassen, wo man hinsteht. Ausserdem leben vier von ihren fünf Katzen in der Garage, und die fünfte ist eine Hauskatze. Die Menschen sind allgemein viel freundlicher und offener als in der Schweiz, man fragt hier einen Fremden «Wie geht’s dir?». Das ist normal. Man fährt überall mit dem Auto hin und macht den Motor schon lange an, bevor man abfährt. Ausserdem gibt es hier keine Maskenpflicht mehr, das fühlte sich am Anfang nicht legal an!

Nach ein paar Tagen habe ich eine andere Austauschschülerin aus Deutschland kennengelernt. Ich werde mit ihr auf die gleiche Schule gehen. Wir sind beide sehr froh, dass wir am ersten Schultag nicht allein sein werden. Einer meiner ersten Besuche war ins Kino. Mit sechs Stunden Zeitverschiebung hatte ich einen Jetlag und bin im Kino eingeschlafen – zum Glück erst am Schluss.

Ich freue mich, Euch bald mehr von meinem Leben hier in den USA zu erzählen!

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1 Kommentar zu “Exchange year in Amerika

  1. Faucherre Corinne

    Liebe Rhea, dank deinem Mami bin ich auf deine Kolumne gestossen. Woaw, eine tolle Idee, dich dank deinen Berichten durch die 10 Monate in den USA begleiten zu können! Ich habe deinen ersten Bericht mit Begeisterung gelesen und gratuliere dir dazu! Du schreibst so frisch von der Leber weg, dass ich das Gefühl habe, neben dir zu stehen und mitzuerleben. Ich freue mich sehr auf die weiteren Berichte! Heb’s guet in den Staaten und herzliche Grüsse, Corinne F.

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