Aktuell Allgemein Wädenswil

Umkämpftes Friedensrichteramt

2021 stehen in allen Gemeinden des Kantons Zürich die Gesamterneuerungswahlen für die Amtsdauer 2021–2027 der Friedensrichterämter an. In Wädenswil greifen eine Kandidatin und ein Kandidat die bisherige Amtsinhaberin Martina Mokni an. Die Friedensrichterin ist die Schlichtungsbehörde (Judikative) auf Gemeindeebene und ist erste Instanz in zivilrechtlichen Streitigkeiten. Martina Mokni übernahm das Amt 2018 von Peter Burkhard, der damals seinen vorzeitigen Rücktritt auf Ende März 2018 bekannt gegeben hatte. Der Wädenswiler Anzeiger stellt die Amtsinhaberin sowie die Herausforderin und den Herausforderer vor; gewählt wird am 7. März 2021.

Martina Mokni (bisher)

Martina Mokni geb. Schulthess stellt sich für das Amt der Friedensrichterin zur Verfügung.

«Als amtierende Friedensrichterin kandidiere ich ohne Wenn und Aber für die nächste Amtsdauer. Die schlichtende sowie vermittelnde Arbeit mit Menschen und dies vor einem juristischen Hintergrund entspricht meiner Leidenschaft, meinen Kompetenzen und Erfahrungen (Juristin und Mediatorin, CAS Friedensrichter). Oft geht es ans Eingemachte, also um Emotionales, das ich als Friedensrichterin abfedern muss. Die Beteiligten – mit oder ohne begleitende Rechtsanwälte – sollen zu eigenen richtigen Lösungen finden. Wenn die Streitparteien das Friedensrichteramt erleichtert und mit einer menschlich und rechtlich vertretbaren Lösung verlassen können, ist die Schlichtungsverhandlung gelungen. 

Die Menschen bringen der Schlichtungsbehörde viel Vertrauen entgegen. Ich habe ein offenes Ohr und Rückgrat. Mit den Gesetzen bin ich vertraut. Das Amt führe ich seit bald drei Jahren voller Überzeugung.

In Wädenswil aufgewachsen, wirkte und lebte ich mit Familie lange Zeit an verschiedenen Orten. Nach einem Hirnschlag meiner Mutter kamen wir ins Elternhaus zurück. So konnte sie ihre letzten Jahre bis zur allerletzten Minute daheim verbringen. Diese sehr intensive Zeit möchte ich keinesfalls missen. Mein Vater, ein engagierter Wädenswiler, hat mich immer ermuntert, in die Fussstapfen von Urgrossvater Welti, damaliger Friedensrichter im Berg, zu treten. Für meinen Heimatort möchte ich das Friedensrichteramt verantwortungsbewusst weiterführen.»

Cornelia Dätwyler (neu)

Cornelia Dätwyler, Kandidatin Friedensrichterin 2021

«Die Aufgabe eines Friedensrichters besteht darin, in einem kostengünstigen Verfahren zusammen mit den Parteien eine faire und praktikable Lösung für das vorliegende Problem zu erarbeiten. Dies setzt voraus, dass sich beide Parteien auf gleicher Augenhöhe und in Kenntnis der tatsächlichen Rechtslage auch ohne Beizug eines Anwaltes begegnen können. 

Als Anwältin und insbesondere aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit an einem Gericht, verfüge ich über eine breite Er­fahrung auf den Rechtsgebieten, welche vor den Friedensrichter kommen, etwa arbeitsrechtliche Streitigkeiten, nachbarrechtliche Konflikte, strittige Fragestellungen bei Werk- oder anderen Verträgen. Dies ermöglicht mir, als Friedensrichterin zusammen mit den Parteien den rechtlich relevanten Sachverhalt zu erarbeiten und die Parteien über die Rechtslage aufzuklären. Ausgerüstet mit diesem Wissen können die Parteien viel besser abschätzen, welche Lösung in ihrem Fall fair und gerecht ist.

Was erwartet uns? Die revidierte Zivilprozessordnung baut das Verfahren vor dem Friedensrichter aus. So wird der Friedensrichter in naher Zukunft den Parteien Urteilsvorschläge für ihre Probleme bis zu einem Streitwert von 10 000 Franken unterbreiten können. Auch wird es möglich sein, bei handelsgerichtlichen Streitigkeiten eine Vermittlung vor dem Friedensrichter zu verlangen, also in Rechtsgebieten, welche mir durch meine Gerichtstätigkeit ebenfalls bestens vertraut sind.»

Rolf Herzog (neu)

Rolf Herzog, Kandidat Friedensrichter 2021

«Bei allen meinen Tätigkeiten steht immer der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Jede Meinungsverschiedenheit hat aus Sicht des Betroffenen Gründe, welche für die Gegenpartei nicht immer ersichtlich sind.

Ich bin verheiratet, vierfacher Familienvater und wohne seit fast 30 Jahren in Wädenswil. Zu meiner kaufmännischen  Grundausbildung kommt eine Betriebsoekonom- sowie eine Organisatoren-Ausbildung, welche vertieften Wissensaufbau in Konfliktlösung und Konsensfindung beinhaltet, wie auch Anwendung Schweizerischen Rechts. Nach einer erfolgreichen Berufslaufbahn möchte ich jetzt meine gemachten Erfahrungen als Friedensrichter in Wädenswil weitergeben. Auch meine frühere Tätigkeit als Ausbildner beim Fussball-Verband und meine langjährige Trainer-Tätigkeit hilft mir beim psychologischen Umgang mit Menschen in der Gemeinschaft. Interessiert bin ich an Sport sowie Reisen und habe das Motto: Ein Glück, wer immer wieder neue Menschen kennenlernen darf. Dies hilft den eigenen Horizont zu erweitern. Durch meine vielen Reisen konnte ich unterschiedliche Kulturen und Sichtweisen kennenlernen. Von der Arbeit bin ich mich gewohnt Verhandlungen zu führen und Konflikte zu lösen. Ich bin politisch nicht aktiv, unabhängig und habe deshalb keine Interessenkonflikte.

Gerne möchte ich mich für die Wahl zur Verfügung stellen, Verständnis für Anliegen haben und zuhören, aber auch schlichten.

Gemäss Idee und Empfehlung sollte der Friedensrichter nicht Jurist oder Politiker sein, sondern ohne Interessenkonflikte, gerecht und mit gesundem Menschenverstand zivilrechtliche Angelegenheiten lösen können. http://www.friedensrichter-wädenswil.ch

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1 Kommentar zu “Umkämpftes Friedensrichteramt

  1. Da fehlt noch der Link http://www.friedensrichter-wädenswil.ch für zusätzlich Informationen

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