Die EVP Wädenswil organisierte in Zusammenarbeit mit der EVP Richterswil-Samstagern am Donnerstag, 22. Oktober 2020, einen interessanten Anlass zum Thema Foodwaste. Nach einem eindrücklichen Referat von Dr. Claudio Beretta, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe für Lebensmittel-Technologie an der ZHAW Wädenswil, gab es eine spannende Podiumsdiskussion mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Berufssparten.
Text: Sarah Ott
Bild: zvg
Etwa 40 Personen nahmen unter Einhaltung des Corona-Schutzkonzeptes am EVP-Anlass teil, der in der Aula des Schulhauses Rotweg stattfand. Claudio Beretta, Präsident von foodwaste.ch, einem unabhängigen Verein, der sich der Information und Aufklärung zum Thema Lebensmittelverschwendung verschrieben hat, ist eine treibende Kraft in der Schweiz, wenn es um den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung geht. Er zeigte in einem beeindruckenden Vortrag auf, was man selbst gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln tun kann und wie man diese vermeiden könnte.
2,8 Millionen Tonnen verschwendete Lebensmittel
Rund ein Drittel aller Lebensmittel wird in der Schweiz verschwendet. Der grösste Teil davon fällt zwischen dem Grossverteiler und dem Konsumenten an, nämlich insgesamt 2,8 Millionen Tonnen Foodwaste pro Jahr. Ein Beispiel zu den Ursachen dieses Missstandes ist rasch gefunden: der Anspruch der Gesellschaft, dass Nahrungsmittel ständig und in grosser Vielfalt verfügbar sein sollen und in den Läden oft nur makellose Produkte in standardisierter Grösse und Form angeboten werden. Produkte, welche dieser Vorstellung nicht entsprechen, werden weggeworfen. Auch verleiten die permanenten Aktionsangebote der Supermärkte die Konsumenten dazu, viel zu viele Produkte einzukaufen, welche sie schliesslich vor dem Ablaufdatum nicht mehr essen mögen. Um das Thema «Foodwaste» für die interessierte Bevölkerung von verschiedenen Seiten her zu beleuchten, wurden Fachleute mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen für das Podiumsgespräch eingeladen. Die Nachhaltigkeitsforschung war somit ebenso zu Wort gekommen wie der Lebensmittelproduzent, der Detailhändler und die Sozial-Institution, welche überschüssige oder unverkaufbare Ware an Menschen in finanziellen Engpässen verteilt. Annelies Gantner, Bäckerei Gantner, Ilona Stoffel, Biosuisse, Oliver Affolter, Lebensmittelpunkt und Tobias Mani, Kantonsrat EVP, nahmen neben Claudio Beretta, ZHAW, auf dem Podium platz und zeigten die eigentlichen Ursachen und Hauptproblematiken von Foodwaste genauer auf. Z.B. die Tatsache, dass «Mindestens haltbar bis:» kein Ablauf-Datum, sondern ein reines Qualitätsmerkmal ist. Zudem gab es viele Ideen und Vorschläge, wie jeder Einzelne die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren kann.
Mit Resten-Management und -Verwertung, Direkteinkauf, Einkaufszettel, App (so können verschiedene Personen darauf zurückgreifen und Doppeleinkäufe werden verhindert) und richtiger Lagerung oder eventueller Tiefkühlung kann man selbst etwas gegen die Verschwendung tun. Auch die Führung eines Foodwaste-Tagebuchs ist hilfreich sowie das übersichtliche Lagern der Vorräte. Kreative Rezept-Ideen entstehen meistens beim Blick in den Kühlschrank und in die Vorratskammer.
Moderator Nicolas Dudler, Präsident der EVP Richterswil, gab im Anschluss an die Podiumsdiskussion das Mikrofon frei für Fragen und Anregungen aus dem Publikum. Diese Gelegenheit wurde rege genutzt. Obwohl verschiedene Vorschläge – auch für Richtlinien oder gesetzliche Massnahmen – vorgetragen wurden, war man sich im Grundsatz einig: Es braucht dafür vor allem ein Bewusstsein und Sensibilisierung. Letztlich sind wir auch alle selber in der Verantwortung.
Am Anlass stellten sich zudem verschiedene Organisationen an Informationsständen vor, wie Lebensmittelpunkt, Tischlein deck dich, Delikatrestessen und Transition Wädenswil. Es ist zu hoffen, dass mittels solcher Events die Bevölkerung für die Thematik Foodwaste sensibilisiert wird und jeder Einzelne sieht, dass er etwas gegen die sinnlose Lebensmittel-Verschwendung tun kann. n
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf foodwaste.ch.
Die EVP Wädenswil organisierte in Zusammenarbeit mit der EVP Richterswil-Samstagern am Donnerstag, 22. Oktober 2020, einen interessanten Anlass zum Thema Foodwaste. Nach einem eindrücklichen Referat von Dr. Claudio Beretta, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe für Lebensmittel-Technologie an der ZHAW Wädenswil, gab es eine spannende Podiumsdiskussion mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Berufssparten.
Text: Sarah Ott
Bild: zvg
Etwa 40 Personen nahmen unter Einhaltung des Corona-Schutzkonzeptes am EVP-Anlass teil, der in der Aula des Schulhauses Rotweg stattfand. Claudio Beretta, Präsident von foodwaste.ch, einem unabhängigen Verein, der sich der Information und Aufklärung zum Thema Lebensmittelverschwendung verschrieben hat, ist eine treibende Kraft in der Schweiz, wenn es um den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung geht. Er zeigte in einem beeindruckenden Vortrag auf, was man selbst gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln tun kann und wie man diese vermeiden könnte.
2,8 Millionen Tonnen verschwendete Lebensmittel
Rund ein Drittel aller Lebensmittel wird in der Schweiz verschwendet. Der grösste Teil davon fällt zwischen dem Grossverteiler und dem Konsumenten an, nämlich insgesamt 2,8 Millionen Tonnen Foodwaste pro Jahr. Ein Beispiel zu den Ursachen dieses Missstandes ist rasch gefunden: der Anspruch der Gesellschaft, dass Nahrungsmittel ständig und in grosser Vielfalt verfügbar sein sollen und in den Läden oft nur makellose Produkte in standardisierter Grösse und Form angeboten werden. Produkte, welche dieser Vorstellung nicht entsprechen, werden weggeworfen. Auch verleiten die permanenten Aktionsangebote der Supermärkte die Konsumenten dazu, viel zu viele Produkte einzukaufen, welche sie schliesslich vor dem Ablaufdatum nicht mehr essen mögen. Um das Thema «Foodwaste» für die interessierte Bevölkerung von verschiedenen Seiten her zu beleuchten, wurden Fachleute mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen für das Podiumsgespräch eingeladen. Die Nachhaltigkeitsforschung war somit ebenso zu Wort gekommen wie der Lebensmittelproduzent, der Detailhändler und die Sozial-Institution, welche überschüssige oder unverkaufbare Ware an Menschen in finanziellen Engpässen verteilt. Annelies Gantner, Bäckerei Gantner, Ilona Stoffel, Biosuisse, Oliver Affolter, Lebensmittelpunkt und Tobias Mani, Kantonsrat EVP, nahmen neben Claudio Beretta, ZHAW, auf dem Podium platz und zeigten die eigentlichen Ursachen und Hauptproblematiken von Foodwaste genauer auf. Z.B. die Tatsache, dass «Mindestens haltbar bis:» kein Ablauf-Datum, sondern ein reines Qualitätsmerkmal ist. Zudem gab es viele Ideen und Vorschläge, wie jeder Einzelne die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren kann.
Mit Resten-Management und -Verwertung, Direkteinkauf, Einkaufszettel, App (so können verschiedene Personen darauf zurückgreifen und Doppeleinkäufe werden verhindert) und richtiger Lagerung oder eventueller Tiefkühlung kann man selbst etwas gegen die Verschwendung tun. Auch die Führung eines Foodwaste-Tagebuchs ist hilfreich sowie das übersichtliche Lagern der Vorräte. Kreative Rezept-Ideen entstehen meistens beim Blick in den Kühlschrank und in die Vorratskammer.
Moderator Nicolas Dudler, Präsident der EVP Richterswil, gab im Anschluss an die Podiumsdiskussion das Mikrofon frei für Fragen und Anregungen aus dem Publikum. Diese Gelegenheit wurde rege genutzt. Obwohl verschiedene Vorschläge – auch für Richtlinien oder gesetzliche Massnahmen – vorgetragen wurden, war man sich im Grundsatz einig: Es braucht dafür vor allem ein Bewusstsein und Sensibilisierung. Letztlich sind wir auch alle selber in der Verantwortung.
Am Anlass stellten sich zudem verschiedene Organisationen an Informationsständen vor, wie Lebensmittelpunkt, Tischlein deck dich, Delikatrestessen und Transition Wädenswil. Es ist zu hoffen, dass mittels solcher Events die Bevölkerung für die Thematik Foodwaste sensibilisiert wird und jeder Einzelne sieht, dass er etwas gegen die sinnlose Lebensmittel-Verschwendung tun kann. n
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf foodwaste.ch.