Sie haben es sicher kürzlich gehört oder gelesen. Echinaforce, das Präparat aus dem roten Sonnenhut, von der thurgauischen A. Vogel AG, soll laut einer In-Vitro-Studie des renommierten Labor Spiez, ein vorzüglicher Corona-Virenkiller sein! So zumindest wurde es reisserisch und überschwänglich von den Boulevardmedien und auch vom Schweizer Fernsehen verkündet! Ich denke, nicht nur die Marketingleute bei der A. Vogel AG, sondern auch wir alle, die an der Front und in der Beratung mit Naturheilmittel in den letzten Monaten gefordert waren, hatten Freude an diesen tollen Neuigkeiten. Wobei – so neu ist ja das nicht!
Echinacea im Wilden Westen
Der Rote Sonnenhut und andere Echinacea-Arten, wie der schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und der blassfarbene Sonnenhut (Echinacea pallida), stammen ursprünglich aus Nordamerika. Bereits die Indianer nutzten die verschiedenen Echinacea-Arten für heilkundliche Zwecke. Sie zerrieben die Pflanzenteile zwischen Steinen, um einen Brei für das Verarzten von Wunden zuzubereiten. Es gibt Berichte, dass die Sioux-Indianer damit sogar Schlangenbisse behandelten. Des Weiteren war es in vielen Stämmen üblich die frische Wurzel bei Zahnschmerzen zu kauen. Als die Europäer anfingen, den amerikanischen Kontinent zu besiedeln, schauten sie die Verwendungsmöglichkeiten des Sonnenhuts bei den Indianern ab. Ein wissenschaftliches Werk über amerikanische Heilpflanzen aus dem Jahr 1787 empfiehlt den Roten Sonnenhut beispielsweise zur Behandlung von Sattelwunden auf Pferderücken.
Der Siegeszug in Europa
Im 18. Jahrhundert gelangte der Sonnenhut schliesslich nach Europa und war zunächst nur als Zierpflanze in Gärten anzutreffen. Im Sommer erfreuen die leuchtenden, purpurfarbenen Blüten des Roten Sonnenhuts unser Auge und sorgen für gute Laune. Im Winter hilft uns die Heilpflanze gut durch die Erkältungszeit zu kommen, indem sie unsere Abwehrkräfte stärkt. Die etwa 5 mm langen Röhrenblüten in der Blütenmitte sind ziemlich hart und haben ein stacheliges Aussehen. Sie werden von purpurfarbenen Zungenblüten eingefasst, wodurch die Blumen schon von Weitem sichtbar sind. Während der Blütezeit von Juni bis September verschönert die Heilpflanze viele Gärten und ist ein Magnet für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Die ausdauernde Staude hat eine rot-braune, stark verzweigte Wurzel und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Meter. An den leicht rauhaarigen Stängeln sitzen dunkelgrüne Blätter mit einer eiförmig-lanzettlichen Form. Neben anderen Bestandteilen enthält die Pflanze Polysaccharide, Kaffeesäureverbindungen und Alkamide, die als wirksame Inhaltsstoffe diskutiert werden.
Die Wirkungsweise unter der Lupe
Der Rote Sonnenhut ist heute eine der bekanntesten Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems. Insbesondere in der kalten Jahreszeit wappnen sich so viele Menschen gegen Erkältungskrankheiten. Es ist noch nicht restlos geklärt, wie der Rote Sonnenhut genau wirkt. Einige Untersuchungen, unter anderem auch des Forschungsteams unter der Leitung von Dr. Jürg Gertsch vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich, liefern neue Erkenntnisse. Der Nachweis wurde auch hier über ein In-Vitro-Experiment erbracht. Zuerst wurden Zellen aus dem menschlichen Blut gezüchtet, denen in einem Reagenzglas Flüssig-Extrakt der Echinacea purpurea beigegeben wurde. Gertsch: «Anschliessend wurde eine Infektion simuliert und untersucht, welche Wirkung die Frischpflanzentinktur und schliesslich einzelne Inhaltsstoffe auf das Verhalten von Genen in den Immunzellen haben. Dabei haben wir gesehen, dass die Zellen spezielle Proteine produzierten, die im Immunsystem des Menschen eine wichtige Rolle spielen.» Zudem habe das Team entdeckt, dass der erstaunliche Effekt in erster Linie von einem der Inhaltsstoffe der Echinacea-Pflanze ausgelöst wurde, den sogenannten Alkylamiden. Diese Substanzen haben eine strukturelle Ähnlichkeit mit den Endocannbinoiden, die in unserem Körper produziert werden.
Wie anwenden?
Teezubereitungen aus den getrockneten, oberirdischen Pflanzen- oder aus Wurzelteilen der Echinacea sind heute nicht mehr gebräuchlich. Meistens werden Fertigpräparate in Form von Tropfen, Lutschtabletten, Kapseln, Sprays und Globuli eingenommen. Diese sind oft bereits für Kinder geeignet. Des Weiteren findet man den Roten Sonnenhut in Kombination mit Salbei in Halsschmerz-Sprays zur Behandlung von Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Schluckbeschwerden und Heiserkeit, oder auch in unserem Naturathek-Erkältungschocker, zur Behandlung aller HNO-Infekten.
Die meisten Echinaceapräparate können auch vorbeugend eingesetzt werden. Je nach Lebensweise und Belastung durch Stress und Wetter empfehlen wir 2–3 Gaben pro Tag. Bei bestehenden Infekten ist es oft so, dass Dosierungen von bis zu 5 Gaben Sinn machen können.
In manchen Ländern sind auch Produkte im Handel, die eine Anwendung bei wiederkehrenden Blasen- und Harnwegsentzündungen empfehlen. Für die äusserliche Anwendung gibt es sogar eine Crème, die einen Auszug aus dem Roten Sonnenhut enthält und zur Wundheilung verwendet werden kann.
Wir beraten Sie gerne!
Drogerie Süess, Julius Jezerniczky
Sie haben es sicher kürzlich gehört oder gelesen. Echinaforce, das Präparat aus dem roten Sonnenhut, von der thurgauischen A. Vogel AG, soll laut einer In-Vitro-Studie des renommierten Labor Spiez, ein vorzüglicher Corona-Virenkiller sein! So zumindest wurde es reisserisch und überschwänglich von den Boulevardmedien und auch vom Schweizer Fernsehen verkündet! Ich denke, nicht nur die Marketingleute bei der A. Vogel AG, sondern auch wir alle, die an der Front und in der Beratung mit Naturheilmittel in den letzten Monaten gefordert waren, hatten Freude an diesen tollen Neuigkeiten. Wobei – so neu ist ja das nicht!
Echinacea im Wilden Westen
Der Rote Sonnenhut und andere Echinacea-Arten, wie der schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und der blassfarbene Sonnenhut (Echinacea pallida), stammen ursprünglich aus Nordamerika. Bereits die Indianer nutzten die verschiedenen Echinacea-Arten für heilkundliche Zwecke. Sie zerrieben die Pflanzenteile zwischen Steinen, um einen Brei für das Verarzten von Wunden zuzubereiten. Es gibt Berichte, dass die Sioux-Indianer damit sogar Schlangenbisse behandelten. Des Weiteren war es in vielen Stämmen üblich die frische Wurzel bei Zahnschmerzen zu kauen. Als die Europäer anfingen, den amerikanischen Kontinent zu besiedeln, schauten sie die Verwendungsmöglichkeiten des Sonnenhuts bei den Indianern ab. Ein wissenschaftliches Werk über amerikanische Heilpflanzen aus dem Jahr 1787 empfiehlt den Roten Sonnenhut beispielsweise zur Behandlung von Sattelwunden auf Pferderücken.
Der Siegeszug in Europa
Im 18. Jahrhundert gelangte der Sonnenhut schliesslich nach Europa und war zunächst nur als Zierpflanze in Gärten anzutreffen. Im Sommer erfreuen die leuchtenden, purpurfarbenen Blüten des Roten Sonnenhuts unser Auge und sorgen für gute Laune. Im Winter hilft uns die Heilpflanze gut durch die Erkältungszeit zu kommen, indem sie unsere Abwehrkräfte stärkt. Die etwa 5 mm langen Röhrenblüten in der Blütenmitte sind ziemlich hart und haben ein stacheliges Aussehen. Sie werden von purpurfarbenen Zungenblüten eingefasst, wodurch die Blumen schon von Weitem sichtbar sind. Während der Blütezeit von Juni bis September verschönert die Heilpflanze viele Gärten und ist ein Magnet für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Die ausdauernde Staude hat eine rot-braune, stark verzweigte Wurzel und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Meter. An den leicht rauhaarigen Stängeln sitzen dunkelgrüne Blätter mit einer eiförmig-lanzettlichen Form. Neben anderen Bestandteilen enthält die Pflanze Polysaccharide, Kaffeesäureverbindungen und Alkamide, die als wirksame Inhaltsstoffe diskutiert werden.
Die Wirkungsweise unter der Lupe
Der Rote Sonnenhut ist heute eine der bekanntesten Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems. Insbesondere in der kalten Jahreszeit wappnen sich so viele Menschen gegen Erkältungskrankheiten. Es ist noch nicht restlos geklärt, wie der Rote Sonnenhut genau wirkt. Einige Untersuchungen, unter anderem auch des Forschungsteams unter der Leitung von Dr. Jürg Gertsch vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich, liefern neue Erkenntnisse. Der Nachweis wurde auch hier über ein In-Vitro-Experiment erbracht. Zuerst wurden Zellen aus dem menschlichen Blut gezüchtet, denen in einem Reagenzglas Flüssig-Extrakt der Echinacea purpurea beigegeben wurde. Gertsch: «Anschliessend wurde eine Infektion simuliert und untersucht, welche Wirkung die Frischpflanzentinktur und schliesslich einzelne Inhaltsstoffe auf das Verhalten von Genen in den Immunzellen haben. Dabei haben wir gesehen, dass die Zellen spezielle Proteine produzierten, die im Immunsystem des Menschen eine wichtige Rolle spielen.» Zudem habe das Team entdeckt, dass der erstaunliche Effekt in erster Linie von einem der Inhaltsstoffe der Echinacea-Pflanze ausgelöst wurde, den sogenannten Alkylamiden. Diese Substanzen haben eine strukturelle Ähnlichkeit mit den Endocannbinoiden, die in unserem Körper produziert werden.
Wie anwenden?
Teezubereitungen aus den getrockneten, oberirdischen Pflanzen- oder aus Wurzelteilen der Echinacea sind heute nicht mehr gebräuchlich. Meistens werden Fertigpräparate in Form von Tropfen, Lutschtabletten, Kapseln, Sprays und Globuli eingenommen. Diese sind oft bereits für Kinder geeignet. Des Weiteren findet man den Roten Sonnenhut in Kombination mit Salbei in Halsschmerz-Sprays zur Behandlung von Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Schluckbeschwerden und Heiserkeit, oder auch in unserem Naturathek-Erkältungschocker, zur Behandlung aller HNO-Infekten.
Die meisten Echinaceapräparate können auch vorbeugend eingesetzt werden. Je nach Lebensweise und Belastung durch Stress und Wetter empfehlen wir 2–3 Gaben pro Tag. Bei bestehenden Infekten ist es oft so, dass Dosierungen von bis zu 5 Gaben Sinn machen können.
In manchen Ländern sind auch Produkte im Handel, die eine Anwendung bei wiederkehrenden Blasen- und Harnwegsentzündungen empfehlen. Für die äusserliche Anwendung gibt es sogar eine Crème, die einen Auszug aus dem Roten Sonnenhut enthält und zur Wundheilung verwendet werden kann.
Wir beraten Sie gerne!
Drogerie Süess, Julius Jezerniczky