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Die Regieassistenz und den Theaterblues meistern

08.11.2009 Theater Workshop! Eine Ausschreibung beim Chile-Beck, welche mich sofort in den Bann zog. Obwohl ich mit Ausnahme von ein paar Sketches und der Rolle des Dornröschens im Kindergarten (cool, weil ich in einen hundertjährigen Schlaf fallen durfte), keine diesbezüglichen Erfahrungen gemacht hatte, meldete ich mich für den Workshop an.
Mit einer Schar fröhlicher, theaterbegeisterter Spielerinnen und Spieler genoss ich diesen tollen Workshop. Voller Vorfreude startete ich 2010 im Volkstheater.
Mein erster Einsatz an der 2010er Aufführung begann mit der Mithilfe in der Maske. Als blutige Anfängerin und mit etwas Bammel, sass ich dann vor den Gesichtern der Schauspielerinnen und Schauspieler und hoffte, dass meine Maskenkünste schon irgendwie toll würden. Zum Glück war da noch die geübte Meisterin, welche da und dort geschickt noch einen Effekt dazu setzte.
«Hättest du nicht Lust, dieses Jahr mitzuspielen?», wurde ich 2011 gefragt. Trotz vorausgeahntem riesigem Lampenfieber spielte ich in «Romeo und Julia» mit. Zum Glück war meine Rolle nicht so gross. Denn pünktlich zum Start der Aufführungen blockierte mich dieses spezielle Fieber derart, dass ich mit heissem Kopf vergass, was ich über die ganzen Proben über eingeübt hatte und verpasste ab und an einen Einsatz, während andere zu Höchstleistungen angetrieben wurden. Nur dank dem tollen Spielteam, welches mir immer wieder Mut machte, konnte ich die Spielzeit doch mit einiger Freude beenden.
Nach dieser Erfahrung fühle ich mich im Theater-Hintergrund, sei es im Theater-Bistro, in der Küche, an der Kasse oder als Platzanweiserin, wohler.
2015 bis heute teile ich die «Rolle» der Regieassistentin mit einer Kollegin. Das bedeutet, ab Mai des jeweiligen Jahres bis zur Première im September zweimal wöchentlich und an manchen Wochenenden, Text eingeben, Regieanweisungen eintragen, ändern, neu eintragen oder den Text für einen abwesenden Spieler eingeben. Bei den Proben geht es mit viel Situationskomik meist lustig zu und her. Je nach Regisseur und dessen Kreativität kann es sehr begeisternd bis schon mal sehr nervig werden.
Première heisst für mich ab in den Hintergrund. In die Küche, ins Theater-Bistro, einrichten, aufräumen, putzen und mit den Spielern mitfiebern.
Obwohl ich gegen Ende der Aufführungen ab und zu das Ende ersehne, hält auch bei mir nach der Dernière der Theaterblues Einzug. Der dauert dann eine lange Weile. Zum Glück wird an der GV schon das neue Theaterstück vorgestellt. Ich freue mich bereits!

Ursi Gees einmal auf statt hinter der Bühne.(zvg)

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