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«Nach dem See-Derby war Schluss»

HCW

In der Woche vom 24. Februar verbrachte ich gemeinsam mit meiner Familie die Skiferien in Davos. Am Wochenende stand nicht nur die Fasnacht in Wädenswil an, sondern auch das emotionale Seederby gegen Stäfa in der Waldegg in Horgen. Täglich verschlimmerten sich die Prognosen, wir bangten um die Durchführung des Derbys – für uns eines der wichtigsten Spiele der Saison. Neben dem Spektakel vor allem auch finanziell.  Fast stündlich änderten die Auflagen. Wir befanden uns im regen Kontakt mit dem Handballverband und dem Kanton Zürich. Bereits ab diesem Zeitpunkt war uns allen klar, dass die Saison nicht normal enden würde, sondern nur mit gewissen Auflagen. 

Zwei Wochen später traf ein, was wir als Worst-Case-Szenario befürchtet hatten. Die Saison wurde auf allen Stufen sofort abgebrochen. Mich erreichte die Meldung, während ich die U9/11-Junioren im Schönenberg trainierte. Schlagartig wurde mir bewusst, dass wir die Kinder für längere Zeit nicht mehr sehen und trainieren würden. Wir Trainer verabschiedeten uns entsprechend auf unbestimmte Zeit. Noch konnte keiner vorhersehen, wie die Saison gewertet werden würde, ob es Auf- oder Absteiger, Meister und Cupsieger geben, ob alle Klassen gleich gewertet würden. Nach weiteren zwei Wochen entschied der Verband dann, die Saison nicht zu werten – aus meiner Sicht der richtige Entscheid. Durch die schnelle Entscheidungsfindung des Hand­ball­verbandes konnten wir bereits mit der Planung der neuen Saison beginnen. Dies verschaffte uns wertvolle Zeit, um Kader und Staff zusammenzustellen und entsprechende Vertragsverhandlungen zu führen. 

Dementsprechend ist die Kaderplanung bereits einen Monat früher als in einer normalen Saison praktisch beendet. Wie sich die Auswirkungen finanziell äussern werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Zu viele Fragen sind offen, wie zum Beispiel die Auszahlungen der J+S-Gelder, ob die Hallenmiete trotz Saisonabbruch weiterbezahlt werden muss, ob der verschobene Sponsorenlauf (geplant im Mai) im August durchgeführt werden kann … Findet die Chilbi Wädenswil statt, werden unsere Sponsoren uns weiterhin unterstützen können? Diese und weitere Fragen werden uns in Zukunft noch beschäftigen. 

Optimistisch stimmt mich die grosse Solidarität (Verzicht auf einen Teil der Trainer- und Spielersaläre) und die stabilen Finanzen des HCW. Sollte sich die Situation weiter entspannen, hoffen wir auf einen baldigen Wiederbeginn des Trainingsbetriebes. Insbesondere unsere viele Juniorinnen und Junioren können es kaum mehr erwarten, sich in der Halle zu bewegen.

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