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Die Corona-Krise aus meinem Blickwinkel

Martin Lampert, Präsident FCW

So richtig eingefahren ist mir die Corona-Krise am 11. März auf dem Flughafen Kloten (siehe auch Vereinsseite FCW). Ich war bereits eingecheckt für den Flug nach Malta ins Trainingslager mit der ersten und zweiten Mannschaft des FCW und nur die Abgabe des Koffers stand noch bevor. Aber anstatt abzufliegen, mussten wir wieder umkehren und am Folgetag ging ich wieder zur Arbeit. Allerdings nur für zwei Tage. Dann kam der Lockdown und von einem auf den anderen Tag mussten wir vom Präsenzunterricht zum Homeschooling wechseln. An der Oberstufe Wädenswil waren wir dafür gut vorbereitet. Dank dem System mit den Lernlandschaften konnten unsere Schülerinnen und Schüler ihr Lernen sehr gut selbst organisieren und da wir bereits mit Office 365 inklusive OneDrive, Sharepoint und Teams arbeiteten, war die Umstellung auf die Videokonferenzen verhältnismässig einfach zu bewerkstelligen.

Auch im Fussball ging es sehr schnell. Sowohl der Trainings- als auch der Spielbetrieb wurde eingestellt und Fussball findet im Moment ganz einfach nicht mehr statt. Erst im Verlauf der vergangenen Wochen habe ich wirklich realisiert, was das bedeutet. Es fehlen die bezaubernden Spielszenen der Ballkünstler, die Emotionen, die man mit Kollegen und Freunden teilen kann und es fehlen all die Kommentare nach dem Spiel, die in geselliger Runde ausgetauscht werden. Die Freude nach dem Sieg fehlt und selbst das Leiden nach der Niederlage hätte ich lieber als diesen neutralen Zustand, der im Moment herrscht. 

Zusammen mit allen fussballbegeisterten Menschen freue ich mich sehr auf den Ausstieg aus dem Lockdown und bin überzeugt, dass wir jedes Training und jedes Spiel in der Zeit nach der Krise wieder doppelt geniessen werden.  

Martin Lampert (61), Sekundarlehrer an der OSW und Präsident Fussballclub Wädenswil.

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