Bei der Bushaltestelle Samstagern Bahnhof ist die im Wartehäuschen integrierte Telefonkabine umfunktioniert worden und dient jetzt als Büchertauschbörse. Drei innovative Damen aus dem Ort zeigen: was ausgedient hat, ist noch lange nicht unnütz.
Text: Reni Bircher, Bild: Guido Bircher
Sie bot einen traurigen Anblick, wie sie da so leer und ungenutzt stand, statt des Telefons nur Zigarettenkippen und getrocknete Kaugummis am Boden. Wer im Bushäuschen wartete, liess seinen Blick darüber gleiten, und manchmal, einfach so, öffnete man die Türe und ein leises Bedauern machte sich breit, vielleicht auch Ratlosigkeit. Diesem «Unnutz» bereiteten Hanna Messerli, Rosmarie Fuchs und Regula Leuthold aus Samstagern beziehungsweise aus dem Grünfeld ein Ende und propagieren jetzt den «Umnutz» der leer stehenden Telefonkabine. Ein Anruf bei Patrick Ender, Leiter Werke der Gemeinde Richterswil, machte klar, dass das dunkelrote Glashäuschen in ihr Inventar gehört. Die Idee der drei Damen, daraus eine Büchertauschbörse zu machen, stiess bei der Gemeinde auf Interesse. Kurzerhand bot diese an, die Kosten für den «Innenausbau» zu übernehmen, wenn ein örtlicher Schreiner damit beauftragt wird. Diese Aufgabe übernahm Jonas Leuthold von der Dorfschreinerei Samstagern und baute die Regale Anfang Jahr fachmännisch in die Kabine ein.
Im Internet stiessen die drei Frauen auf eine Kampagne aus der Zentralschweiz, welche versuchte, der Bevölkerung und Behörden die Umnutzungen der Publifone schmackhaft zu machen. Ein weiterer Anruf ging daher an die entsprechende Abteilung, welche noch Aufkleber und Beschriftungen im Lager hatten. Diese rundeten das professionelle Erscheinungsbild dieser Bücherbörse noch ab.
Bücher für alle
Ein Infoblatt, welche Bücher Einzug halten dürfen, hängt gut sichtbar an der Türe. So sind gut erhaltene, saubere Bücher herzlich willkommen und dürfen das weite Spektrum von Kinder-/Jugendbüchern über Romane, Krimis und Biografien umfassen. Kaum Abnehmer findet Fachliteratur und keinesfalls sollen Schulbücher, Zeitschriften oder alte, nach Keller riechende Druckerzeugnisse abgelegt werden, denn der Bücherschrank soll gepflegt sein und nicht als Entsorgungsort dienen. Mitgenommene Bücher dürfen nach dem Lesen zurückgebracht oder weiterverschenkt werden – alles ganz unkompliziert.
«Es läuft recht gut, die Regale sind voll und die Leute stöbern gerne in den Auslagen», freut sich Hanna Messerli. «Jede von uns ist mal vor Ort und schaut nach dem Rechten.»
Der Standort ist höchst ideal: es herrscht Durchgangsverkehr von Spazierenden und Pendlern und liegt ideal für Leute, die dort auf den Bus warten. Und ein gutes Buch findet doch immer einen dankbaren Abnehmer.
Bei der Bushaltestelle Samstagern Bahnhof ist die im Wartehäuschen integrierte Telefonkabine umfunktioniert worden und dient jetzt als Büchertauschbörse. Drei innovative Damen aus dem Ort zeigen: was ausgedient hat, ist noch lange nicht unnütz.
Text: Reni Bircher, Bild: Guido Bircher
Sie bot einen traurigen Anblick, wie sie da so leer und ungenutzt stand, statt des Telefons nur Zigarettenkippen und getrocknete Kaugummis am Boden. Wer im Bushäuschen wartete, liess seinen Blick darüber gleiten, und manchmal, einfach so, öffnete man die Türe und ein leises Bedauern machte sich breit, vielleicht auch Ratlosigkeit. Diesem «Unnutz» bereiteten Hanna Messerli, Rosmarie Fuchs und Regula Leuthold aus Samstagern beziehungsweise aus dem Grünfeld ein Ende und propagieren jetzt den «Umnutz» der leer stehenden Telefonkabine. Ein Anruf bei Patrick Ender, Leiter Werke der Gemeinde Richterswil, machte klar, dass das dunkelrote Glashäuschen in ihr Inventar gehört. Die Idee der drei Damen, daraus eine Büchertauschbörse zu machen, stiess bei der Gemeinde auf Interesse. Kurzerhand bot diese an, die Kosten für den «Innenausbau» zu übernehmen, wenn ein örtlicher Schreiner damit beauftragt wird. Diese Aufgabe übernahm Jonas Leuthold von der Dorfschreinerei Samstagern und baute die Regale Anfang Jahr fachmännisch in die Kabine ein.
Im Internet stiessen die drei Frauen auf eine Kampagne aus der Zentralschweiz, welche versuchte, der Bevölkerung und Behörden die Umnutzungen der Publifone schmackhaft zu machen. Ein weiterer Anruf ging daher an die entsprechende Abteilung, welche noch Aufkleber und Beschriftungen im Lager hatten. Diese rundeten das professionelle Erscheinungsbild dieser Bücherbörse noch ab.
Bücher für alle
Ein Infoblatt, welche Bücher Einzug halten dürfen, hängt gut sichtbar an der Türe. So sind gut erhaltene, saubere Bücher herzlich willkommen und dürfen das weite Spektrum von Kinder-/Jugendbüchern über Romane, Krimis und Biografien umfassen. Kaum Abnehmer findet Fachliteratur und keinesfalls sollen Schulbücher, Zeitschriften oder alte, nach Keller riechende Druckerzeugnisse abgelegt werden, denn der Bücherschrank soll gepflegt sein und nicht als Entsorgungsort dienen. Mitgenommene Bücher dürfen nach dem Lesen zurückgebracht oder weiterverschenkt werden – alles ganz unkompliziert.
«Es läuft recht gut, die Regale sind voll und die Leute stöbern gerne in den Auslagen», freut sich Hanna Messerli. «Jede von uns ist mal vor Ort und schaut nach dem Rechten.»
Der Standort ist höchst ideal: es herrscht Durchgangsverkehr von Spazierenden und Pendlern und liegt ideal für Leute, die dort auf den Bus warten. Und ein gutes Buch findet doch immer einen dankbaren Abnehmer.