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Schniba lanciert Wädenswiler Fasnacht

Am Freitagabend, 21. Februar, lud die Neue Fasnachtsgesellschaft zum ersten Höhepunkt der Wädenswiler Fasnacht 2020: In der Kulturhalle Glärnisch ging die Premiere des Schnitzelbankfestes über die Bühne.

Man durfte gespannt sein – gleich zwei Schnitzelbank-Gruppen verabschiedeten sich von der Bühne: einerseits die Halb-Edlen, andrerseits die Wüelmüüs waren dieses Jahr nicht mehr dabei. Ersatz wäre zwar bereit gestanden, doch ganz dem Fussball-Motto gerecht musste eine Akteurin verletzungsbedingt forfait geben.

Trotzdem konnte NFG-Präsident Christoph Lehmann in einem gut gefüllten Saal ein gut gelauntes Publikum begrüssen. Durch das Programm führte Brauni Cogliati, seine Gärtnerkluft war eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Hans Hesse, ein Dorforiginal, wahrer Fasnächtler und auch Lieferant zahlreicher Geschichten für den «Anlüger».

Mit den Jungtambouren wurden erste musikalische Akzente gesetzt, ehe mit den Luggebüessern das Schnitzelbankfest dann so richtig Fahrt aufnahm. Mit ihren Telefonaten aus der Telefonkabine in verschiedene (Amts-)Stuben brachten sie das Publikum erstmals so richtig zum lachen. Sprüche seien an dieser Stelle nicht verraten, um die Spannung für die Reprise zu erhalten.

Mit einer musikalisch starken Leistung und einem tollen Kostüm zeigten sich die Wadin Schränzer auf der Glärnisch-Bühne.

Etwas Verwirrung entstand, als viele Schniba-Gäste nach der Darbietung der Gugge in die Pause wollten, so wie es auch auf dem Programm vermerkt war. Jedoch arbeitete Conférencier Brauni nach einer anderen Abfolge und gab seine auf das Plakettensujet gemünzte Adaption einer Mani-Matter-Produktion zum Besten.

Während die Wadin Schränzer mit Semino Rossi im Repertoire gute Erfahrungen gemacht haben, scheint das bei den Wädi-Büezern nicht der Fall gewesen zu sein. Anscheinend ist der Argentinier Schuld, dass die «Pro Specie rara»-Schnitzelbänkler (wegen des Aussterbens anderer reiner Wädenswiler Schnitzelbankgruppen) immer noch nicht schöner singen können. Trotzdem ernteten sie für ihre träfen Sprüche viel Applaus, und ganz besonders sympathisch waren die Verse, die in Wüelmüüs-Verkleidung präsentiert wurden.

Die Tambouren, seit Bestehen des Schnitzelbankfestes mitdabei, wie der Conférencier verriet, nahmen das Publikum mit auf eine Reise nach Mittelerde, und im Anschluss wurde der Witzwettbewerb zum Plakettensujet aufgelöst: Jeder Gast hatte die Möglichkeit, einen Fussballwitz als Wettbewerbsbeitrag einzureichen. Die Gewinner erhielten ein Stückchen echten Meister-Kunstrasen.

Nicht mehr wegzudenken von der Glärnisch-Bühne sind Annekäthi Huuser mit Pfleger Gilbert. Auch die «Grande Dame» des Schnibas hofft, dass im nächsten Jahr wieder jüngere Akteure nachrutschen: «susch ghört die Bühni dä mir!», rief die Seniorin ins Publikum.

Etwa drei Dutzend Trubadixer auf und vor der Bühne machten schliesslich den lautstarken und kraftvollen Abschluss des 45. Schnitzelbankfestes.

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