Wie präsentierte man sich vor 100 Jahren vor der Kamera? Welche Ereignisse fing man ein? Wie hat sich das Aussehen unserer Stadt verändert? Diesen Fragen geht die neue Ausstellung der Historischen Gesellschaft nach und lässt die Besucher durch die Linsen der Fotografin und des Filmers schauen. Am Donnerstag, 16. Januar, war Vernissage in der Kulturgarage.
Text und Bilder: Stefan Baumgartner
Das vermutlich erste dauerhafte Foto entstand 1826, kurze Zeit später entwickelte der Franzose Daguerre ein Verfahren, mit dem die gemachten Bilder besser fixiert werden konnten. Die Erfindung von Foto und Film verbreitete sich rasant, auch in Wädenswil wurde fleissig geknipst und gedreht.
Dass die Ausstellungen der «Historischen» Anklang finden, zeigt sich auch, dass der Raum für die Gäste während der Begrüssung immer enger wird. Mariska Beirne, Präsidentin der Historischen Gesellschaft, konnte viele interessierte Vereinsmitglieder, Sponsoren und Gönner – und auch einige Filmer und Fotografen begrüssen. Ihr Dank ging vor allem an das Kuratorenpaar Leonie Ruesch und Christian Winkler, die die Ausstellung in den letzten neun Monaten vorbereiteten und dafür unzählige Bilder – auf Papier, Film, Glasplatte – sichteten. Und kein Anlass mehr ohne Selfie: Mariska Beirne machte es vor und gab auch gleich die wichtigste zu beachtenden Regel – immer von oben, wegen des Doppelkinns – weiter.
Das Kuratorenpaar berichtete in der Folge von seiner Arbeit zur Ausstellung, wie es unzählige Bilder während unzähliger Stunden sichtete und dabei mit den verschiedensten Techniken und Gerätschaften in Berührung kam, wie sie gezielt Archive durchforsteten, aber auch auf Material aufmerksam gemacht wurden, dass nun Eingang in die Ausstellung gefunden hat. Auch Stadtpräsident Philipp Kutter dankte den Organisatoren und berichtete von seinem Heimweg, der ihn vom Stadthaus an der Kulturgarage vorbeiführt, wo in den vergangenen Wochen immer fleissig gearbeitet wurde.
In der Ausstellung hängen nun 250 Fotos an den Wänden, viele weitere werden an Wände projiziert. Es werden Filmsequenzen und Gerätschaften gezeigt. Und auf dem Rundgang bemerkte man dann ein vielstimmiges «Ist das nicht der …» oder «Weisst Du, wo das ist?». Viele Gebäude des alten Wädenswil stehen nicht mehr, sind aber durch Fotografie und Film erhalten geblieben. Besonders gut ist die Zugerstrasse zwischen «Hirschen» und «Schwanen» dokumentiert, wie dort Häuser weichen mussten zugunsten von Neubauten, die heute auch schon in die Jahre gekommen sind.
Besonderes Augenmerk wurde einerseits auf das letzte verbliebene Landkino am linken Zürichsee, andrerseits auf den einst grössten Arbeitgeber in Wädenswil gelegt. Das Schloss-Cinéma zeigt seit 1922 Filme, die Familie Geisser war in Wädenswil eine Institution. Dass das Kino heute noch Filme zeigt, ist dem Enthusiasmus des heutigen Betreibers geschuldet. Die Familie Thévénaz und die Firma Pro-Ciné entwickelten nicht nur für die Wädenswiler Filme, sie waren der Lieferant für die meisten Fotofachgeschäfte in der Schweiz und gehörten zu den grössten Fotoverarbeitungslabors in der Schweiz. Die Firma existiert immer noch, jedoch deutlich reduziert als in den besten Jahren um 1980.
Die Ausstellung „Abgelichtet“ in der Kulturgarage wird ergänzt durch verschiedene Führungen und Veranstaltungen, so etwa mit einem Kino-Abend im Schloss-Cinéma am 13. Februar oder einem «heiteren Dia-Abend in der guten Stube» am 1. April.
Wie präsentierte man sich vor 100 Jahren vor der Kamera? Welche Ereignisse fing man ein? Wie hat sich das Aussehen unserer Stadt verändert? Diesen Fragen geht die neue Ausstellung der Historischen Gesellschaft nach und lässt die Besucher durch die Linsen der Fotografin und des Filmers schauen. Am Donnerstag, 16. Januar, war Vernissage in der Kulturgarage.
Text und Bilder: Stefan Baumgartner
Das vermutlich erste dauerhafte Foto entstand 1826, kurze Zeit später entwickelte der Franzose Daguerre ein Verfahren, mit dem die gemachten Bilder besser fixiert werden konnten. Die Erfindung von Foto und Film verbreitete sich rasant, auch in Wädenswil wurde fleissig geknipst und gedreht.
Dass die Ausstellungen der «Historischen» Anklang finden, zeigt sich auch, dass der Raum für die Gäste während der Begrüssung immer enger wird. Mariska Beirne, Präsidentin der Historischen Gesellschaft, konnte viele interessierte Vereinsmitglieder, Sponsoren und Gönner – und auch einige Filmer und Fotografen begrüssen. Ihr Dank ging vor allem an das Kuratorenpaar Leonie Ruesch und Christian Winkler, die die Ausstellung in den letzten neun Monaten vorbereiteten und dafür unzählige Bilder – auf Papier, Film, Glasplatte – sichteten. Und kein Anlass mehr ohne Selfie: Mariska Beirne machte es vor und gab auch gleich die wichtigste zu beachtenden Regel – immer von oben, wegen des Doppelkinns – weiter.
Das Kuratorenpaar berichtete in der Folge von seiner Arbeit zur Ausstellung, wie es unzählige Bilder während unzähliger Stunden sichtete und dabei mit den verschiedensten Techniken und Gerätschaften in Berührung kam, wie sie gezielt Archive durchforsteten, aber auch auf Material aufmerksam gemacht wurden, dass nun Eingang in die Ausstellung gefunden hat. Auch Stadtpräsident Philipp Kutter dankte den Organisatoren und berichtete von seinem Heimweg, der ihn vom Stadthaus an der Kulturgarage vorbeiführt, wo in den vergangenen Wochen immer fleissig gearbeitet wurde.
In der Ausstellung hängen nun 250 Fotos an den Wänden, viele weitere werden an Wände projiziert. Es werden Filmsequenzen und Gerätschaften gezeigt. Und auf dem Rundgang bemerkte man dann ein vielstimmiges «Ist das nicht der …» oder «Weisst Du, wo das ist?». Viele Gebäude des alten Wädenswil stehen nicht mehr, sind aber durch Fotografie und Film erhalten geblieben. Besonders gut ist die Zugerstrasse zwischen «Hirschen» und «Schwanen» dokumentiert, wie dort Häuser weichen mussten zugunsten von Neubauten, die heute auch schon in die Jahre gekommen sind.
Besonderes Augenmerk wurde einerseits auf das letzte verbliebene Landkino am linken Zürichsee, andrerseits auf den einst grössten Arbeitgeber in Wädenswil gelegt. Das Schloss-Cinéma zeigt seit 1922 Filme, die Familie Geisser war in Wädenswil eine Institution. Dass das Kino heute noch Filme zeigt, ist dem Enthusiasmus des heutigen Betreibers geschuldet. Die Familie Thévénaz und die Firma Pro-Ciné entwickelten nicht nur für die Wädenswiler Filme, sie waren der Lieferant für die meisten Fotofachgeschäfte in der Schweiz und gehörten zu den grössten Fotoverarbeitungslabors in der Schweiz. Die Firma existiert immer noch, jedoch deutlich reduziert als in den besten Jahren um 1980.
Die Ausstellung „Abgelichtet“ in der Kulturgarage wird ergänzt durch verschiedene Führungen und Veranstaltungen, so etwa mit einem Kino-Abend im Schloss-Cinéma am 13. Februar oder einem «heiteren Dia-Abend in der guten Stube» am 1. April.
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