«Euses Schuelhuus isch scho lang vill z’äng und z’chlii»
Bei der Grundsteinlegung am 29. Mai wurde beim Erweiterungsbau Töss eine Zeitkapsel befüllt und versiegelt. Das festliche Ereignis wurde von den Klassen des Schulhauses gesanglich begleitet.
Die Begrüssung der Anwesenden fand durch Sacha Mannhart, Schulleiter der Schule Dorf, statt. Nebst den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe und ihren Lehrpersonen fanden Schulpräsident Markus Oertle, Gemeindepräsident Marcel Tanner, diverse Vertreter des Gemeinderates, der Schulpflege, vom Elternrat, die Architekten und Baufachleute sowie weitere Gäste an diesem Morgen den Weg zur Baustelle auf dem Töss. Seit Monaten werden die Baustellenarbeiten von mehreren Seiten mit Interesse verfolgt, staunt man über das stete Wachsen der Schulhauserweiterung, welche ab Sommer 2020 bezugsbereit sein soll. «Mit der heutigen Grundsteinlegung wollen wir diese Entstehung feiern», sagt Mannhart, und übergibt an Andrea Iseli, welche mit den Schülern das «Baustellenlied» einstudiert hat. Das Lied gibt Auskunft darüber, was Problem und Anliegen des Projektes ist, nämlich der Platzmangel und «dänn gits Platz für eusi grossi Chinderschaar».
Zeitreise
Schulpräsident Markus Oertle begibt sich mit den Leuten vor Ort auf eine Zeitreise, hundert Jahre in die Vergangenheit: was hätte man damals wohl in eine Zeitkapsel gepackt? Die neusten Erfindungen 1919 waren beispielsweise der Staubsauger, Coca Cola, ein elektrischer Herd, Verkehrsampeln, Haarfön und Reissverschluss. Das eine oder andere wurde von den Kindern mit Erstaunen oder Lachen vernommen. Und wie würde die Zukunft aussehen? Früher ging man hauptsächlich zu Fuss zur Schule, heute meistens auch. «Aber wie wird man zur Schule gehen, wenn ihr mal Grosseltern seid?», wollte Oertle von den Kindern wissen.
Vielleicht mit einem fliegenden Skateboard à la «Back to the Future», einem selbstfahrenden Bus oder «pickt womöglich eine Drohne eure Enkel zuhause auf und fliegt sie zur Schule?». Dem Nachwuchs gefiel diese Vorstellung offensichtlich.
Nach dem «Baustellenlärm-Lied», welches erstaunlich ähnlich klang wie die Geräusche von der Baustelle im Hintergrund, durfte ein Delegierter pro Klasse nach vorne kommen und sagen, was die Klasse in die Zeitkapsel legen wird. Diesem Beispiel folgten jene, welche diesem geschichtsträchtigen Moment beiwohnten.
Auf unbestimmte Zeit verborgen
Als sämtliche Gegenstände in der Metallbox verschwunden waren, forderte der Schulleiter den Architekten Lucien Salpeter auf, diese gemeinsam zu verschliessen und sie in die bereits ausgehobene Vertiefung auf dem Baugelände zu hieven; schliesslich war der Bau der Schulhauserweiterung das erste Grossprojekt des jungen Architekten. Der Vorgang wurde mit Applaus aller Anwesenden begleitet. Salpeter erklärte, wie mit dem Grundstein bzw. der Zeitkapsel weiter verfahren wird: Nach der Verschliessung durch eine Betonplatte und folgendem Bodenaufbau, wird die Stelle, wo sich die Zeitkapsel befindet, mit einer Inschrift versehen. Darauf wird zum Beispiel stehen, wann und in welcher Tiefe sie abgelegt wurde. Im fertiggestellten Neubau wird sie im Eingangsbereich liegen und könnte im Falle eines Abrisses des Schulhauses gehoben und geöffnet werden. Was hoffentlich nicht so schnell passieren wird. (rb)
Fotoserie auf unserer Homepage: www.waedenswiler-anzeiger.ch
Kasten
Das befindet sich in der Zeitkapsel: iPhone mit Fotos vom 29. Mai 2019 – mit 80% Ladekapazität (Markus Oertle); Zeichnungen; «Fingerabdrücke für die Ewigkeit»; Büchlein mit Wünschen; bunte «Papierrölleli» und einen Brief, verpackt in einem Einmachglas; eine Schriftrolle mit den Wünschen an die späteren Schüler und ein Stück der alten Linde vom Schulhof; Fotobuch; Buch mit Portraits der Klassenkinder; CD mit dem Baustellenlied (aktuelle Klassen); Füllfederhalter, Radiergummi, Bleistift, Jubiläumsfestschrift «750 Jahre Richterswil» plus Festschriften vom Töss- und Breitenfest im gleichen Jahr, Lehrplan, Merkblatt über die Basisschrift, laminiertes Foto des gesamten Teams und das Adressbuch dazu, Schulbulletin, Bauplan mit den eingezeichneten Schulwegumleitungen für die Kinder während der Bauzeit (Schulhausteam); Tageszeitung, erste Ausgabe des «RICHTIg aktuell»-Flyers (Marcel Tanner); Kuvert mit einer Liste der Tätigkeiten im Jahr 18/19 plus Flyer, Brief mit guten Wünschen (Elternmitwirkung); Stick mit Fotos aus den letzten 28 Jahren und einem 3-minütigen Filmausschnitt der aktuell installierten Webcam der Baustelle (Schulhausabwart); Pläne für die Baueingabe plus Kostenvoranschlag (Architekten/Planung); Kleingeld (Liegenschaftenabteilung).
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«Euses Schuelhuus isch scho lang vill z’äng und z’chlii»
Bei der Grundsteinlegung am 29. Mai wurde beim Erweiterungsbau Töss eine Zeitkapsel befüllt und versiegelt. Das festliche Ereignis wurde von den Klassen des Schulhauses gesanglich begleitet.
Die Begrüssung der Anwesenden fand durch Sacha Mannhart, Schulleiter der Schule Dorf, statt. Nebst den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe und ihren Lehrpersonen fanden Schulpräsident Markus Oertle, Gemeindepräsident Marcel Tanner, diverse Vertreter des Gemeinderates, der Schulpflege, vom Elternrat, die Architekten und Baufachleute sowie weitere Gäste an diesem Morgen den Weg zur Baustelle auf dem Töss. Seit Monaten werden die Baustellenarbeiten von mehreren Seiten mit Interesse verfolgt, staunt man über das stete Wachsen der Schulhauserweiterung, welche ab Sommer 2020 bezugsbereit sein soll. «Mit der heutigen Grundsteinlegung wollen wir diese Entstehung feiern», sagt Mannhart, und übergibt an Andrea Iseli, welche mit den Schülern das «Baustellenlied» einstudiert hat. Das Lied gibt Auskunft darüber, was Problem und Anliegen des Projektes ist, nämlich der Platzmangel und «dänn gits Platz für eusi grossi Chinderschaar».
Zeitreise
Schulpräsident Markus Oertle begibt sich mit den Leuten vor Ort auf eine Zeitreise, hundert Jahre in die Vergangenheit: was hätte man damals wohl in eine Zeitkapsel gepackt? Die neusten Erfindungen 1919 waren beispielsweise der Staubsauger, Coca Cola, ein elektrischer Herd, Verkehrsampeln, Haarfön und Reissverschluss. Das eine oder andere wurde von den Kindern mit Erstaunen oder Lachen vernommen. Und wie würde die Zukunft aussehen? Früher ging man hauptsächlich zu Fuss zur Schule, heute meistens auch. «Aber wie wird man zur Schule gehen, wenn ihr mal Grosseltern seid?», wollte Oertle von den Kindern wissen.
Vielleicht mit einem fliegenden Skateboard à la «Back to the Future», einem selbstfahrenden Bus oder «pickt womöglich eine Drohne eure Enkel zuhause auf und fliegt sie zur Schule?». Dem Nachwuchs gefiel diese Vorstellung offensichtlich.
Nach dem «Baustellenlärm-Lied», welches erstaunlich ähnlich klang wie die Geräusche von der Baustelle im Hintergrund, durfte ein Delegierter pro Klasse nach vorne kommen und sagen, was die Klasse in die Zeitkapsel legen wird. Diesem Beispiel folgten jene, welche diesem geschichtsträchtigen Moment beiwohnten.
Auf unbestimmte Zeit verborgen
Als sämtliche Gegenstände in der Metallbox verschwunden waren, forderte der Schulleiter den Architekten Lucien Salpeter auf, diese gemeinsam zu verschliessen und sie in die bereits ausgehobene Vertiefung auf dem Baugelände zu hieven; schliesslich war der Bau der Schulhauserweiterung das erste Grossprojekt des jungen Architekten. Der Vorgang wurde mit Applaus aller Anwesenden begleitet. Salpeter erklärte, wie mit dem Grundstein bzw. der Zeitkapsel weiter verfahren wird: Nach der Verschliessung durch eine Betonplatte und folgendem Bodenaufbau, wird die Stelle, wo sich die Zeitkapsel befindet, mit einer Inschrift versehen. Darauf wird zum Beispiel stehen, wann und in welcher Tiefe sie abgelegt wurde. Im fertiggestellten Neubau wird sie im Eingangsbereich liegen und könnte im Falle eines Abrisses des Schulhauses gehoben und geöffnet werden. Was hoffentlich nicht so schnell passieren wird. (rb)
Fotoserie auf unserer Homepage: www.waedenswiler-anzeiger.ch
Kasten
Das befindet sich in der Zeitkapsel:
iPhone mit Fotos vom 29. Mai 2019 – mit 80% Ladekapazität (Markus Oertle); Zeichnungen; «Fingerabdrücke für die Ewigkeit»; Büchlein mit Wünschen; bunte «Papierrölleli» und einen Brief, verpackt in einem Einmachglas; eine Schriftrolle mit den Wünschen an die späteren Schüler und ein Stück der alten Linde vom Schulhof; Fotobuch; Buch mit Portraits der Klassenkinder; CD mit dem Baustellenlied (aktuelle Klassen); Füllfederhalter, Radiergummi, Bleistift, Jubiläumsfestschrift «750 Jahre Richterswil» plus Festschriften vom Töss- und Breitenfest im gleichen Jahr, Lehrplan, Merkblatt über die Basisschrift, laminiertes Foto des gesamten Teams und das Adressbuch dazu, Schulbulletin, Bauplan mit den eingezeichneten Schulwegumleitungen für die Kinder während der Bauzeit (Schulhausteam); Tageszeitung, erste Ausgabe des «RICHTIg aktuell»-Flyers (Marcel Tanner); Kuvert mit einer Liste der Tätigkeiten im Jahr 18/19 plus Flyer, Brief mit guten Wünschen (Elternmitwirkung); Stick mit Fotos aus den letzten 28 Jahren und einem 3-minütigen Filmausschnitt der aktuell installierten Webcam der Baustelle (Schulhausabwart); Pläne für die Baueingabe plus Kostenvoranschlag (Architekten/Planung); Kleingeld (Liegenschaftenabteilung).