Der erste Eindruck, den ein Zugreisender von der Umgebung des Bahnhofs Au bekommt, könnte kontroverser nicht sein: Auf der einen Seite das wunderschöne Naherholungsgebiet der Halbinsel, auf der anderen Seite klobige Industriebauten, -gleise und Hauptstrasse – trostlos. Nun beginnen Planungen für eine Aufwertung des Gebietes um den Bahnhof Au.
Heute ist das Gebiet bergseits der Gleise grösstenteils der Industriezone IC zugeteilt und wird vorwiegend gewerblich-industriell genutzt. Nun sehen sowohl der regionale als auch der neue kommunale Richtplan vor, das Gebiet einer Neuorientierung zu unterziehen und weisen es als Zentrumsgebiet aus. Damit besteht die Möglichkeit, das Gebiet für neue Nutzungen wie Wohnen, Gastronomie sowie für eine dichtere Bebauung zu öffnen. Am Mittwoch, 3. April, wurden die Örtler eingeladen, sich in den Erarbeitungsprozess einzubringen.
Die Entwicklungsplanung Zentrum Au dient als Grundlage für die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO), welche in den kommenden drei Jahren geplant ist. Damit die Entwicklungsplanung umsetzbar wird, möchte die Stadt die betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie die Bevölkerung und weitere Interessierte in den Erarbeitungsprozess einbeziehen. Bereits vorgängig wurden die Grundeigentümer informiert. Im Rahmen des nun abgehaltenen Quartierforums loteten die Teilnehmenden Stärken, Schwächen und Möglichkeiten aus: Wie nimmt das Quartier und die Bevölkerung heute das Gebiet um den Bahnhof Au wahr? Was gefällt? Wo gibt es Handlungsbedarf? Wie soll sich das Zentrum Au entwickeln? Etwa 90 Interessierte brachten sich so aktiv in den Prozess ein.
Rege Beteiligung
Heini Hauser, Stadtrat Planen und Bauen, erklärte: «Früher hätte die Stadt einfach befohlen – wir wollen es nun anders machen und die Bevölkerung miteinbeziehen». Und die Örtler, Grundbesitzer und Pendler brachten sich ein: «Wir haben unseren Betrieb gerade vis-à-vis des Bahnhofs», erklärte ein Firmenvertreter sein Interesse, eine andere Besucherin meinte, dass sie einfach wissen wolle, was in ihrem Umfeld passiere.
So wurden die Besucherinnen und Besucher nach einer kurzen Vorstellungsrunde eingeteilt in 13 Arbeitsgruppen, in denen sie zusammen über das Image des Bahnhofgebietes Au berieten, sich über Lage und Erreichbarkeit austauschten und sich Gedanken zu möglichen Nutzungen und zur Atmosphäre und Aufenthaltsqualität machten. Qualitäten, Potenziale und Defizite wurden besprochen, ausgelotet und intensiv diskutiert. So wünschte sich eine Anwohnerin etwas mehr «Italianità» rund um den Bahnhof, ein lebendiges Begegnungszentrum, wo man sich trifft und austauscht. Andere wünschten sich ein gute Erschliessung und mit den geplanten Bauvorhaben angepasste Infrastrukturen. Es gab auch kritische Stimmen, die bezweifelten, dass auf diesem Weg «ein Zentrum gebastelt werden kann».
Schliesslich präsentierten die Arbeitsgruppen ihr Resultat. Praktisch alle Gruppen waren sich einig, dass das jetzige Erscheinungsbild rund um den Bahnhof Au nicht sehr einladend wirke. Einige meinten, man sollte das Planungsgebiet grosszügiger auslegen und auch den geplanten Au-Park miteinbeziehen, andere wiesen auf die grosse SBB-Rangierfläche hin, die einiges Potenzial aufweise. Auch Visionen wurden geschmiedet, etwa eine abgesenkte Seestrasse oder eine Rolltreppe ins Appital.
Einige stellten auch fest, «dass es jetzt zwar fürs Auge etwas unwirtlich ist, aber es hat Leben dort.» Viele der Angebote rund um den Bahnhof seien sehr praktisch – aber sie würden nicht zum Verweilen einladen. Und immer wieder tauchte die von der Au schon lange gewünschte Busverbindung ab Bahnhof Au in die Quartiere oberhalb bis in die Hintere Rüti auf. Dieses Anliegen kann nicht länger ignoriert werden.
Schliesslich wurden alle Ideen, Anregungen und Visionen von den Vertretern der Stadt aufgenommen. Die Planung beginnt nun, weitere Veranstaltungen mit den involvierten Grundeigentümern werden folgen, ehe im Frühling 2020 ein weiteres Forum für die ganze Bevölkerung stattfindet, in der dann die Auswertungen präsentiert werden. Die anwesenden Vertreter der Stadt sowie des beauftragten Planungsbüros zeigten sich sehr angetan vom Engagement der Örtler, wie sie sich für ihren Ortsteil einsetzten. Und bei den Örtlern setzte dieser Anlass auch Erwartungen an die Stadt frei: «Wir sind sehr gespannt, was ihr daraus macht.» (stb)
Der erste Eindruck, den ein Zugreisender von der Umgebung des Bahnhofs Au bekommt, könnte kontroverser nicht sein: Auf der einen Seite das wunderschöne Naherholungsgebiet der Halbinsel, auf der anderen Seite klobige Industriebauten, -gleise und Hauptstrasse – trostlos. Nun beginnen Planungen für eine Aufwertung des Gebietes um den Bahnhof Au.
Heute ist das Gebiet bergseits der Gleise grösstenteils der Industriezone IC zugeteilt und wird vorwiegend gewerblich-industriell genutzt. Nun sehen sowohl der regionale als auch der neue kommunale Richtplan vor, das Gebiet einer Neuorientierung zu unterziehen und weisen es als Zentrumsgebiet aus. Damit besteht die Möglichkeit, das Gebiet für neue Nutzungen wie Wohnen, Gastronomie sowie für eine dichtere Bebauung zu öffnen. Am Mittwoch, 3. April, wurden die Örtler eingeladen, sich in den Erarbeitungsprozess einzubringen.
Die Entwicklungsplanung Zentrum Au dient als Grundlage für die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO), welche in den kommenden drei Jahren geplant ist. Damit die Entwicklungsplanung umsetzbar wird, möchte die Stadt die betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie die Bevölkerung und weitere Interessierte in den Erarbeitungsprozess einbeziehen. Bereits vorgängig wurden die Grundeigentümer informiert. Im Rahmen des nun abgehaltenen Quartierforums loteten die Teilnehmenden Stärken, Schwächen und Möglichkeiten aus: Wie nimmt das Quartier und die Bevölkerung heute das Gebiet um den Bahnhof Au wahr? Was gefällt? Wo gibt es Handlungsbedarf? Wie soll sich das Zentrum Au entwickeln? Etwa 90 Interessierte brachten sich so aktiv in den Prozess ein.
Rege Beteiligung
Heini Hauser, Stadtrat Planen und Bauen, erklärte: «Früher hätte die Stadt einfach befohlen – wir wollen es nun anders machen und die Bevölkerung miteinbeziehen». Und die Örtler, Grundbesitzer und Pendler brachten sich ein: «Wir haben unseren Betrieb gerade vis-à-vis des Bahnhofs», erklärte ein Firmenvertreter sein Interesse, eine andere Besucherin meinte, dass sie einfach wissen wolle, was in ihrem Umfeld passiere.
So wurden die Besucherinnen und Besucher nach einer kurzen Vorstellungsrunde eingeteilt in 13 Arbeitsgruppen, in denen sie zusammen über das Image des Bahnhofgebietes Au berieten, sich über Lage und Erreichbarkeit austauschten und sich Gedanken zu möglichen Nutzungen und zur Atmosphäre und Aufenthaltsqualität machten. Qualitäten, Potenziale und Defizite wurden besprochen, ausgelotet und intensiv diskutiert. So wünschte sich eine Anwohnerin etwas mehr «Italianità» rund um den Bahnhof, ein lebendiges Begegnungszentrum, wo man sich trifft und austauscht. Andere wünschten sich ein gute Erschliessung und mit den geplanten Bauvorhaben angepasste Infrastrukturen. Es gab auch kritische Stimmen, die bezweifelten, dass auf diesem Weg «ein Zentrum gebastelt werden kann».
Schliesslich präsentierten die Arbeitsgruppen ihr Resultat. Praktisch alle Gruppen waren sich einig, dass das jetzige Erscheinungsbild rund um den Bahnhof Au nicht sehr einladend wirke. Einige meinten, man sollte das Planungsgebiet grosszügiger auslegen und auch den geplanten Au-Park miteinbeziehen, andere wiesen auf die grosse SBB-Rangierfläche hin, die einiges Potenzial aufweise. Auch Visionen wurden geschmiedet, etwa eine abgesenkte Seestrasse oder eine Rolltreppe ins Appital.
Einige stellten auch fest, «dass es jetzt zwar fürs Auge etwas unwirtlich ist, aber es hat Leben dort.» Viele der Angebote rund um den Bahnhof seien sehr praktisch – aber sie würden nicht zum Verweilen einladen. Und immer wieder tauchte die von der Au schon lange gewünschte Busverbindung ab Bahnhof Au in die Quartiere oberhalb bis in die Hintere Rüti auf. Dieses Anliegen kann nicht länger ignoriert werden.
Schliesslich wurden alle Ideen, Anregungen und Visionen von den Vertretern der Stadt aufgenommen. Die Planung beginnt nun, weitere Veranstaltungen mit den involvierten Grundeigentümern werden folgen, ehe im Frühling 2020 ein weiteres Forum für die ganze Bevölkerung stattfindet, in der dann die Auswertungen präsentiert werden. Die anwesenden Vertreter der Stadt sowie des beauftragten Planungsbüros zeigten sich sehr angetan vom Engagement der Örtler, wie sie sich für ihren Ortsteil einsetzten. Und bei den Örtlern setzte dieser Anlass auch Erwartungen an die Stadt frei: «Wir sind sehr gespannt, was ihr daraus macht.» (stb)