Richterswil

Gute Laune im Kulturkeller

Geladene Gäste lassen die Gläser klirren, geniessen das (Käse-)Buffet und warten gespannt auf die neuste Ausgabe von «Mini Schwiiz, dini Schwiiz» aus Richterswil, welche Beat Meier via Beamer an die Wand projeziert.

Keiner hier weiss, was das Schweizer Fernsehen aus dem vielen Material, welches in den acht Stunden des Filmtages gedreht worden war, zusammengeschnitten hat. Auch nicht die Leute, welche aktiv am Gelingen des Drehs mitgewirkt haben. Viele der Protagonisten haben die Einladung des Bistrobesitzers Beat Meier angenommen: Hans und Hansueli Preisig (Käse und Wein), welche auch das Buffet ausgerichtet und offeriert haben, Dr. med. Ueli Bachmann (Präsident der Gesellschaft historischer Springbrunnen Richterswil), Gemeindepräsident Marcel Tanner, Dölf Rusterholz und Hans Reiffer (Armbrustschützenverein Richterswil) sowie Udo Kleinert und Kurt Zgraggen (Richti-Chöch).

Eines haben sie gemeinsam: es wusste keiner, was auf sie zukommen würde am Drehtag. So liess sich nur das Nötigste vorbereiten und als das Kamerateam auffuhr, wurde nur noch agiert und reagiert. So erzählte Marcel Tanner der jubelnden Menge, wie er zuerst einmal die Hosen runterlassen musste auf dem Gottfried-Keller-Plätzli (von den Einheimischen nur «Känzeli» genannt), weil er verkabelt werden musste. Und dann hätte er vor laufender Kamera etwas erzählt – Schnitt – die Anwesenden wurden umplatziert und er sei aufgefordert worden, genau dasselbe nochmals zu sagen. «Da kam ich kurz ins Schwitzen; was habe ich denn eigentlich alles gesagt?», erklärt Tanner der lachenden Gemeinde. Es sei aber spannend gewesen und er hätte viel Spass gehabt bei diesem Projekt. 

Mithilfe von überall
Beat Meier hat den Springbrunnen-Präsidenten an diesem Abend das erste Mal gesehen, vorher gab es nur telefonischen Kontakt. Selbst am Drehtag rief er ihn vom «Känzeli» aus erneut an und gab den Befehl «Wasser marsch», so dass die Gäste die herrliche Fontäne vor den Toren Richterswils bewundern konnten. Hans Reiffer von den Armbrustschützen erklärte, wie sie die Gäste der Sendung genauestens instruieren mussten, und das unter Zeitdruck. Es sei aber toll gewesen, dass ihre Disziplin ausgewählt worden war.

«Ich wurde doch ziemlich nervös, weil während dem Rühren des Fondues ständig gefilmt wurde und es musste zwischendurch wieder aufgehört und angefangen werden, das hat dem Fondue nicht wirklich gut getan», erzählt Hans Preisig. «Wir haben wohl doppelt so lange gebracht wie üblich! Das war für mich wirklich nervenaufreibend. Aber sonst war’s toll.» Sohn Hans­ueli erklärt, dass es schön gewesen sei, den Leuten etwas von der Preisig-Geschichte zu erzählen. Es sei für ihn das erste Mal am TV gewesen und somit sehr spannend, einmal den Ablauf eines Filmdrehs zu erleben. «Natürlich war das auch eine gute Werbung für uns», meinte er erfreut.

Alle Gemeinderäte bis auf einen waren an diesem Abend anwesend. Da schwellte vor Stolz schon ein wenig die Brust des Gastgebers. Beat Meier fand erneut lobende Worte für das Dorf und seine Bewohner: «Als ich die Möglichkeiten durchging, was es in Richterswil-Samstagern alles zu präsentieren gibt, war ich ob der Anzahl und Vielfalt überrascht – es gibt so vieles hier!» 13 hat er schliesslich zusammengetragen, drei wurden vom Redaktionsteam des SRF ausgewählt. Und: «Alle, die mich unterstütz haben: nochmals ein herzliches Dankeschön, denn ohne die Mithilfe des Dorfes wäre es nicht möglich gewesen, Richterswil vorzustellen und zu präsentieren».

Was in den 23 Filmminuten von Richterswil und den Akteuren gezeigt worden ist, hat wohl die Zustimmung der Anwesenden gefunden und wurde mit lauten Händeklatschen goutiert. (rb) 

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