Die Fasnacht steht vor der Türe und in den Fasnachtsguggen und -gruppen sind die Vorbereitungen und das Kostümnähen in vollem Gange. In Wädenswil ist an der Fasnacht so einiges los. Und auf dem Berg, in Schönenberg und Hütten?
Früher gab es einen Kinderfasnachtsumzug in Schönenberg und Hütten. Heute nicht mehr. In Hütten gibt es leider nicht einmal mehr eine Fasnachtsgruppe.
In Schönenberg gibt es die Blüemlis, über die wir in der letztjährigen Fasnachtszeit berichtet haben. Dann gibt es die Frauengruppe um Annette Marti, die aus Schönenberg stammt. Sie und ihre sechs Mitstreiterinnen in ihrer Fasnachtstruppe haben wir heuer befragt, wie sie sich auf die fasnächtlichen Festivitäten vorbereiten und wie sie überhaupt zusammen gefunden haben.
Annette, Du bist eine Schönenbergerin. Findet Fasnacht hier oben auf dem Berg noch statt?
In Schönenberg kann man die Fasnacht nur dann erahnen, wenn man verkleidete Schönenberger beim Heimkommen von der Wädifasnacht im Postauto antrifft. Sonst findet Fasnacht hier oben auf dem Berg nicht mehr statt. Aber selbst, wenn es die Fasnacht hier in Schönenberg noch gäbe, wäre ich in Wädenswil anzutreffen. Ich war, was die Fasnacht angeht, schon immer nach Wädenswil orientiert.
Du bist ja in einer Fasnachtsgruppe – oder wie nennt man das? – Sorry bin nicht Fasnächtlerin!
Ja, wir sind eine an der Wädi-Fasnacht aktiv mitwirkende Fasnachtsgruppe.
Bist Du die einzige Schönenbergerin in Deiner Fasnachtsgruppe?
Ja. Meine weiteren sechs Gschpändli wohnen in Wädenswil, Au, Horgen, Richterswil und Altendorf.
Habt Ihr einen Namen?
Wir nennen uns «Zipfel». Der Name ist entstanden in Anlehnung an ein Lied, welches vor vielen Jahren in jedem Restaurant lief. Wir haben jeweils dazu mit Kaffeelöffeln auf dem Tisch den Takt geschlagen. Daher nannten wir uns zu Beginn «die verzipfelten Löffel» und haben schliesslich nach ein paar Jahren den Namen geändert.
Wie hat sich Eure Gruppe gebildet?
1990 haben wir uns an der Fasnacht Wädenswil näher kennengelernt. Jede war entweder allein oder bereits in kleiner Gruppierung verkleidet unterwegs. Gemeinsam haben wir dann die Abende, Nächte und Tage an jener Wädi-Fasnacht verbracht. Bald schon haben wir einstimmig befunden, dass wir das kommende Jahr ein gemeinsames Kostüm zusammenschneidern und am Umzug mitwirken wollen. Unsere Premiere war dann jedoch im gleichen Jahr im Sommer am Grümpelturnier des FC Wädenswil. Damals gab es noch eine humoristische Kategorie, wo wir natürlich verkleidet und mit grossen Maskottchen auf den Platz gingen. Somit stand der gemeinsamen Fasnacht 1991 nichts mehr im Weg. Wir alle sind Fasnächtler und die Chemie hat einfach gepasst und passt immer noch.
Seid Ihr eine reine Frauengruppe?
Ja, und das seit beachtlichen 29 Jahren. Viele glauben es kaum. Ursprünglich waren wir mal sogar elf. Die eine oder andere hat sich im Laufe der Jahre zurückgezogen, dann sind weitere drei neu dazugekommen. Heute sind und bleiben wir sieben Frauen.
Habt Ihr ein Motto?
Unser Motto lautet stets: «Geniessen & Holdrio».
Viele haben ja ein Kleidermotto, das jährlich ändert. Ist das bei Euch auch der Fall?
Alle Jahre denken wir uns ein neues Sujet aus. Wir waren schon: Känguru, Huhn, Fledermaus, Hexe, Clown, Venezia, Krokodil, Tintenfisch, Rüebli, Millenium, Elvis, Meerjungfrau, Feuerwehrfrauen, Engel, Raupe, Zigeunerinnen, Pumuckl, Gothic, ein anderer Clown, Admiral, Biene Maja, Flower Power, Minnie Mouse, Rotkäppchen, Froschkönigin, Cruella, Cowgirl, Rockabilly.
Und welches Motto habt Ihr dieses Jahr?
Das bleibt – wie immer – bis zur Fasnacht Wädenswil geheim.
Wie enstehen die Ideen zu einem Motto?
Bei gemütlichem Beisammensein und Holdrio kommen viele Ideen zusammen. Manchmal braucht es mehrere solcher Momente, bis die Idee steht und alle überzeugt sind.
Wie setzt Ihr diese dann um?
Wer näht, wer klebt, etc.?
Immer im Teamwork. Die Idee wird zuerst im Kopf kreativ ausgeschmückt, dann geht es gemeinsam auf Stoffsuche, um einen Prototypen zu nähen. An mehreren Samstagen treffen wir uns dann für das Umsetzen. Jede von uns übernimmt eine Aufgabe. Wie am Fliessband wird zugeschnitten, gesteckt, genäht und manchmal auch wieder aufgetrennt. Gummibänder werden eingezogen, es wird geklebt, usw. So entsteht Kostüm für Kostüm, bis alle sieben an einem Bügel hängen. Die ganz Kreativen unter uns staffieren ihres dann bis zur Fasnacht zuhause noch mit passenden Details aus.
Wartet man mit Spannung darauf, welche Kostümierung andere Gruppen haben?
Nach so vielen Jahren geht es nicht mehr um Spannung. Wir freuen uns aber alle Jahre über andere kreative Fäsnächtler.
… und dann ist Fasnacht: Wo feiert Ihr? Wechseln die Lokalitäten oder Feste, die Ihr aufsucht, oder seid Ihr jedes Jahr an denselben Orten zu bewundern?
Wir feiern in ganz Wädenswil, sind in den Gassen, in den Restaurants und Bars anzutreffen. Wo es uns gefällt bleiben wir auch für einige Stunden.
Gibt es Kostüm-Prämierungen?
Am Maskenball im Glärnisch schon, aber da sind wir nicht mehr anzutreffen.
Habt Ihr Kontakt zu anderen Gruppen? Trifft man sich und feiert zusammen?
An der Fasnacht trifft man sich unwillkürlich und erlebt lustige Stunden mit anderen Gruppen, bis man unter sich wieder weiterzieht.
Trefft Ihr Euch in der Gruppe auch unter dem Jahr?
Klar, mindestens einmal im Monat gehen wir gemeinsam aus, und einmal im Jahr machen wir ein Reisli. Ganz getreu unserem Motto! Wir brauchen ja diese Momente, um neue Ideen für die nächste Fasnacht zu kreieren.
Wann beginnt jeweils die Planung für die nächste Fasnacht?
Das können wir nicht genau sagen. Es ist schon passiert, dass eine neue Idee bereits an der laufenden Fasnacht entstanden ist. In anderen Jahren hatten wir bis kurz vor Weihnachten noch keinen Plan. Wir nehmen es immer, wie es kommt.
… und zu guter Letzt: Was ist so besonders an der Fasnacht?
Die Vorbereitung, das Zusammensein und einfach das zeitlose Geniessen & Holdrio!
… und was Ihr noch sagen wolltet?
… dass wir froh sind, endlich einmal in der Zeitung mit Text und Bild zu erscheinen. Dies haben wir all die letzten 29 Jahre (leider) noch nie geschafft. Wir sind froh und finden es schön, dass viele Junge mit eigenen Gruppen nachkommen und die Fasnacht weiterleben lassen. Es lebe die Fasnacht und der Holdrio! (iel)
Die Fasnacht steht vor der Türe und in den Fasnachtsguggen und -gruppen sind die Vorbereitungen und das Kostümnähen in vollem Gange. In Wädenswil ist an der Fasnacht so einiges los. Und auf dem Berg, in Schönenberg und Hütten?
Früher gab es einen Kinderfasnachtsumzug in Schönenberg und Hütten. Heute nicht mehr. In Hütten gibt es leider nicht einmal mehr eine Fasnachtsgruppe.
In Schönenberg gibt es die Blüemlis, über die wir in der letztjährigen Fasnachtszeit berichtet haben. Dann gibt es die Frauengruppe um Annette Marti, die aus Schönenberg stammt. Sie und ihre sechs Mitstreiterinnen in ihrer Fasnachtstruppe haben wir heuer befragt, wie sie sich auf die fasnächtlichen Festivitäten vorbereiten und wie sie überhaupt zusammen gefunden haben.
Annette, Du bist eine Schönenbergerin. Findet Fasnacht hier oben auf dem Berg noch statt?
In Schönenberg kann man die Fasnacht nur dann erahnen, wenn man verkleidete Schönenberger beim Heimkommen von der Wädifasnacht im Postauto antrifft. Sonst findet Fasnacht hier oben auf dem Berg nicht mehr statt. Aber selbst, wenn es die Fasnacht hier in Schönenberg noch gäbe, wäre ich in Wädenswil anzutreffen. Ich war, was die Fasnacht angeht, schon immer nach Wädenswil orientiert.
Du bist ja in einer Fasnachtsgruppe – oder wie nennt man das? – Sorry bin nicht Fasnächtlerin!
Ja, wir sind eine an der Wädi-Fasnacht aktiv mitwirkende Fasnachtsgruppe.
Bist Du die einzige Schönenbergerin in Deiner Fasnachtsgruppe?
Ja. Meine weiteren sechs Gschpändli wohnen in Wädenswil, Au, Horgen, Richterswil und Altendorf.
Habt Ihr einen Namen?
Wir nennen uns «Zipfel». Der Name ist entstanden in Anlehnung an ein Lied, welches vor vielen Jahren in jedem Restaurant lief. Wir haben jeweils dazu mit Kaffeelöffeln auf dem Tisch den Takt geschlagen. Daher nannten wir uns zu Beginn «die verzipfelten Löffel» und haben schliesslich nach ein paar Jahren den Namen geändert.
Wie hat sich Eure Gruppe gebildet?
1990 haben wir uns an der Fasnacht Wädenswil näher kennengelernt. Jede war entweder allein oder bereits in kleiner Gruppierung verkleidet unterwegs. Gemeinsam haben wir dann die Abende, Nächte und Tage an jener Wädi-Fasnacht verbracht. Bald schon haben wir einstimmig befunden, dass wir das kommende Jahr ein gemeinsames Kostüm zusammenschneidern und am Umzug mitwirken wollen. Unsere Premiere war dann jedoch im gleichen Jahr im Sommer am Grümpelturnier des FC Wädenswil. Damals gab es noch eine humoristische Kategorie, wo wir natürlich verkleidet und mit grossen Maskottchen auf den Platz gingen. Somit stand der gemeinsamen Fasnacht 1991 nichts mehr im Weg. Wir alle sind Fasnächtler und die Chemie hat einfach gepasst und passt immer noch.
Seid Ihr eine reine Frauengruppe?
Ja, und das seit beachtlichen 29 Jahren. Viele glauben es kaum. Ursprünglich waren wir mal sogar elf. Die eine oder andere hat sich im Laufe der Jahre zurückgezogen, dann sind weitere drei neu dazugekommen. Heute sind und bleiben wir sieben Frauen.
Habt Ihr ein Motto?
Unser Motto lautet stets: «Geniessen & Holdrio».
Viele haben ja ein Kleidermotto, das jährlich ändert. Ist das bei Euch auch der Fall?
Alle Jahre denken wir uns ein neues Sujet aus. Wir waren schon: Känguru, Huhn, Fledermaus, Hexe, Clown, Venezia, Krokodil, Tintenfisch, Rüebli, Millenium, Elvis, Meerjungfrau, Feuerwehrfrauen, Engel, Raupe, Zigeunerinnen, Pumuckl, Gothic, ein anderer Clown, Admiral, Biene Maja, Flower Power, Minnie Mouse, Rotkäppchen, Froschkönigin, Cruella, Cowgirl, Rockabilly.
Und welches Motto habt Ihr dieses Jahr?
Das bleibt – wie immer – bis zur Fasnacht Wädenswil geheim.
Wie enstehen die Ideen zu einem Motto?
Bei gemütlichem Beisammensein und Holdrio kommen viele Ideen zusammen. Manchmal braucht es mehrere solcher Momente, bis die Idee steht und alle überzeugt sind.
Wie setzt Ihr diese dann um?
Wer näht, wer klebt, etc.?
Immer im Teamwork. Die Idee wird zuerst im Kopf kreativ ausgeschmückt, dann geht es gemeinsam auf Stoffsuche, um einen Prototypen zu nähen. An mehreren Samstagen treffen wir uns dann für das Umsetzen. Jede von uns übernimmt eine Aufgabe. Wie am Fliessband wird zugeschnitten, gesteckt, genäht und manchmal auch wieder aufgetrennt. Gummibänder werden eingezogen, es wird geklebt, usw. So entsteht Kostüm für Kostüm, bis alle sieben an einem Bügel hängen. Die ganz Kreativen unter uns staffieren ihres dann bis zur Fasnacht zuhause noch mit passenden Details aus.
Wartet man mit Spannung darauf, welche Kostümierung andere Gruppen haben?
Nach so vielen Jahren geht es nicht mehr um Spannung. Wir freuen uns aber alle Jahre über andere kreative Fäsnächtler.
… und dann ist Fasnacht: Wo feiert Ihr? Wechseln die Lokalitäten oder Feste, die Ihr aufsucht, oder seid Ihr jedes Jahr an denselben Orten zu bewundern?
Wir feiern in ganz Wädenswil, sind in den Gassen, in den Restaurants und Bars anzutreffen. Wo es uns gefällt bleiben wir auch für einige Stunden.
Gibt es Kostüm-Prämierungen?
Am Maskenball im Glärnisch schon, aber da sind wir nicht mehr anzutreffen.
Habt Ihr Kontakt zu anderen Gruppen? Trifft man sich und feiert zusammen?
An der Fasnacht trifft man sich unwillkürlich und erlebt lustige Stunden mit anderen Gruppen, bis man unter sich wieder weiterzieht.
Trefft Ihr Euch in der Gruppe auch unter dem Jahr?
Klar, mindestens einmal im Monat gehen wir gemeinsam aus, und einmal im Jahr machen wir ein Reisli. Ganz getreu unserem Motto! Wir brauchen ja diese Momente, um neue Ideen für die nächste Fasnacht zu kreieren.
Wann beginnt jeweils die Planung für die nächste Fasnacht?
Das können wir nicht genau sagen. Es ist schon passiert, dass eine neue Idee bereits an der laufenden Fasnacht entstanden ist. In anderen Jahren hatten wir bis kurz vor Weihnachten noch keinen Plan. Wir nehmen es immer, wie es kommt.
… und zu guter Letzt: Was ist so besonders an der Fasnacht?
Die Vorbereitung, das Zusammensein und einfach das zeitlose Geniessen & Holdrio!
… und was Ihr noch sagen wolltet?
… dass wir froh sind, endlich einmal in der Zeitung mit Text und Bild zu erscheinen. Dies haben wir all die letzten 29 Jahre (leider) noch nie geschafft. Wir sind froh und finden es schön, dass viele Junge mit eigenen Gruppen nachkommen und die Fasnacht weiterleben lassen. Es lebe die Fasnacht und der Holdrio! (iel)