Am 26. November 2018 fand der Spatenstich zum Bauprojekt Schulerweiterung Töss statt. Bis zu den Sommerferien soll einiges geschafft werden.
Im Vorfeld wurden Schüler und Eltern entsprechend informiert, insbesondere weil die üblichen Schulwege nicht immer passierbar sein werden und Umleitungen signalisiert werden müssen. Nach und nach konnte der Abbau der Spielgeräte auf dem grossen Pausenplatz beobachtet werden, der hintere Teil der Mauer entlang der Etzelstrasse wurde abgebrochen und die Erde ausgehoben. Dies geschah auch in Hinblick auf die damals anstehende Baumfällung.
Abschied vom Baumriesen
Ein schwerer, weil emotional belasteter Schritt war die Fällung der grossen Silberlinde. Ursprünglich war deren Erhaltung in die Erweiterungspläne vom Schulhaus Töss eingeplant worden, bis bei der Zusammenarbeit mit der Firma Baumart AG festgestellt wurde, dass der Baum an Stockfäule leidet. Die Wurzeln und der Stock waren bereits befallen und es wäre eine Frage der Zeit gewesen, bis die Stabilität der Linde zu einer grossen Gefahr für den Menschen geworden wäre.
Am 10. Dezember war es soweit: die Silberlinde wurde durch Stahlseile mit einem Forsttraktor mit Doppelseilwinde verbunden, die Motorsäge mit dem 120 cm langen Schwert geölt. Interessierte Zuschauer und ganze Klassen wurden die Treppen hinauf zum Alten Töss geschickt, denn die Gefahr durch splitterndes Holz verletzt zu werden war unten zu gross. Während sich der Fachmann mit der Säge daran machte, einen Spickel mit präzisem Schnitt aus dem Stamm zu lösen, kommentierten die Kinder die Geschehnisse und Erwachsene liefern Erklärungen. Es wurde in Erinnerungen geschwelgt: «Weisch no, wo mir det Blätter gfange händ us de Luft», «Ich han mich immer hinderem Baumstamm versteckt». Nachdem der rückseitige Schnitt gesetzt war, prüfte ein leichter Zug am Drahtseil, ob der Stamm «bereit» sei. Noch etwas tiefer geschnitten, ein Zeichen vom Förster und hinter dem Zaun auf dem oberen Spielplatz versteckt begann die Zugmaschine mit ihrer Arbeit. Erstmals schaukelte nun die fast laubleere Krone hin und her, dann ein Knarren und der gewaltige Baum stürzte in einer seltsamen Mischung aus Langsamkeit und plötzlichem Am-Boden-Liegen auf den Pausenplatz. Kurz war es still, die Augen der Zuschauer gebannt auf der Silberlinde, dann Gemurmel.
Als Patrick Jordil, Revierförster und verantwortlich für zahlreiche Wälder der Umgebung, nach vorn trat und die Kinder nach unten rief, rannten diese los, zwängten sich durch die Absperrung und unter dem Geländer hindurch, liefen zum Baum. Sie sammelten Rinden und Holzstücke auf, manche Äste waren wie blank poliert, weil die Rinde beim Aufprall weggesprengt worden war. Das Holz darunter war fast weiss, wirkte verletzlich und war wunderschön anzusehen und zu berühren. Der gewaltige Stamm wurde bewundert, Jahresringe versucht zu zählen, viele Schüler kletterten auf den Baum, erfuhren ihn auf eine neue Weise. Die Arbeiter liessen die Kinder gewähren, erlaubten diese besondere Abschiedszeremonie. Manche weinten. Er rührt an, der Abschied von dem 128 Jahre alten Baumriesen, welcher so viele Menschen mehrere Jahre stoisch und stolz begleitet hat.
Nachdem die Zuschauer weggeschickt und die Kinder wieder in den Klassenzimmern verschwanden, ging es daran, den Baum zu zerkleinern. Die drei bis fünf Meter langen Stücke wurden zum Abtransport per Kran auf den Laster geladen. Ein Teil der Silberlinde wird jedoch den Weg zurück ins Schulhaus Töss finden: als Holzklötze zum draufsitzen, als Stücke zum Schnitzen und Basteln, eventuell wird gar eine Sitzbank daraus gefertigt, wie Patrick Jordil verrät. Eine solche Wiederkehr hat etwas tröstliches. Was die schlechten, kranken Teile des Baumes angeht, so werden diese zu Brenn- und Hackholz verarbeitet.
Göldibach wird verlegt
Anfang dieses Jahres wurde mit dem Aushub des oberen Pausenplatzes begonnen. In der ersten Bauphase wird der Göldibach verlegt. Dieser fliesst momentan noch direkt unter dem Pausenplatz durch und wird auf dessen südliche Seite verlegt werden. Die notwendige Korrektur des Bachbetts erfolgt zwischen Januar und April 2019. Gleichzeitig werden die Vorbereitungen für die Gesamtbaugrube «Trakt Berg» inklusive Kanalisation und Werkleitungen gestartet. Das Augenmerk liegt in dieser Bauphase auf der Baugrund- respektive der Hangsicherung, welche gewährleisten muss, dass keine Folgeschäden an den beiden Schulhäusern und den umliegenden Gebäuden entstehen.
Die nächste Etappe von April bis August sieht vor, die Gesamtbaugrube «Trakt See» mitsamt Kanalisation und Werkleitungen zu realisieren. Um den Terminplan einhalten zu können und den Schulbetrieb nicht unnötig zu belasten, ist es zwingend, dass die Unterfangung – also die Sicherung des Gebäudes gegen Absinken – beim unteren, neuen Töss-Schulhaus in den Sommerferien 2019 gemacht werden kann. Abschliessendes Ziel soll es sein, den Schulbetrieb im August 2020 in der Erweiterung der Schulanlage Töss starten zu können.(rb)
Am 26. November 2018 fand der Spatenstich zum Bauprojekt Schulerweiterung Töss statt. Bis zu den Sommerferien soll einiges geschafft werden.
Im Vorfeld wurden Schüler und Eltern entsprechend informiert, insbesondere weil die üblichen Schulwege nicht immer passierbar sein werden und Umleitungen signalisiert werden müssen. Nach und nach konnte der Abbau der Spielgeräte auf dem grossen Pausenplatz beobachtet werden, der hintere Teil der Mauer entlang der Etzelstrasse wurde abgebrochen und die Erde ausgehoben. Dies geschah auch in Hinblick auf die damals anstehende Baumfällung.
Abschied vom Baumriesen
Ein schwerer, weil emotional belasteter Schritt war die Fällung der grossen Silberlinde. Ursprünglich war deren Erhaltung in die Erweiterungspläne vom Schulhaus Töss eingeplant worden, bis bei der Zusammenarbeit mit der Firma Baumart AG festgestellt wurde, dass der Baum an Stockfäule leidet. Die Wurzeln und der Stock waren bereits befallen und es wäre eine Frage der Zeit gewesen, bis die Stabilität der Linde zu einer grossen Gefahr für den Menschen geworden wäre.
Am 10. Dezember war es soweit: die Silberlinde wurde durch Stahlseile mit einem Forsttraktor mit Doppelseilwinde verbunden, die Motorsäge mit dem 120 cm langen Schwert geölt. Interessierte Zuschauer und ganze Klassen wurden die Treppen hinauf zum Alten Töss geschickt, denn die Gefahr durch splitterndes Holz verletzt zu werden war unten zu gross. Während sich der Fachmann mit der Säge daran machte, einen Spickel mit präzisem Schnitt aus dem Stamm zu lösen, kommentierten die Kinder die Geschehnisse und Erwachsene liefern Erklärungen. Es wurde in Erinnerungen geschwelgt: «Weisch no, wo mir det Blätter gfange händ us de Luft», «Ich han mich immer hinderem Baumstamm versteckt». Nachdem der rückseitige Schnitt gesetzt war, prüfte ein leichter Zug am Drahtseil, ob der Stamm «bereit» sei. Noch etwas tiefer geschnitten, ein Zeichen vom Förster und hinter dem Zaun auf dem oberen Spielplatz versteckt begann die Zugmaschine mit ihrer Arbeit. Erstmals schaukelte nun die fast laubleere Krone hin und her, dann ein Knarren und der gewaltige Baum stürzte in einer seltsamen Mischung aus Langsamkeit und plötzlichem Am-Boden-Liegen auf den Pausenplatz. Kurz war es still, die Augen der Zuschauer gebannt auf der Silberlinde, dann Gemurmel.
Als Patrick Jordil, Revierförster und verantwortlich für zahlreiche Wälder der Umgebung, nach vorn trat und die Kinder nach unten rief, rannten diese los, zwängten sich durch die Absperrung und unter dem Geländer hindurch, liefen zum Baum. Sie sammelten Rinden und Holzstücke auf, manche Äste waren wie blank poliert, weil die Rinde beim Aufprall weggesprengt worden war. Das Holz darunter war fast weiss, wirkte verletzlich und war wunderschön anzusehen und zu berühren. Der gewaltige Stamm wurde bewundert, Jahresringe versucht zu zählen, viele Schüler kletterten auf den Baum, erfuhren ihn auf eine neue Weise. Die Arbeiter liessen die Kinder gewähren, erlaubten diese besondere Abschiedszeremonie. Manche weinten. Er rührt an, der Abschied von dem 128 Jahre alten Baumriesen, welcher so viele Menschen mehrere Jahre stoisch und stolz begleitet hat.
Nachdem die Zuschauer weggeschickt und die Kinder wieder in den Klassenzimmern verschwanden, ging es daran, den Baum zu zerkleinern. Die drei bis fünf Meter langen Stücke wurden zum Abtransport per Kran auf den Laster geladen. Ein Teil der Silberlinde wird jedoch den Weg zurück ins Schulhaus Töss finden: als Holzklötze zum draufsitzen, als Stücke zum Schnitzen und Basteln, eventuell wird gar eine Sitzbank daraus gefertigt, wie Patrick Jordil verrät. Eine solche Wiederkehr hat etwas tröstliches. Was die schlechten, kranken Teile des Baumes angeht, so werden diese zu Brenn- und Hackholz verarbeitet.
Göldibach wird verlegt
Anfang dieses Jahres wurde mit dem Aushub des oberen Pausenplatzes begonnen. In der ersten Bauphase wird der Göldibach verlegt. Dieser fliesst momentan noch direkt unter dem Pausenplatz durch und wird auf dessen südliche Seite verlegt werden. Die notwendige Korrektur des Bachbetts erfolgt zwischen Januar und April 2019. Gleichzeitig werden die Vorbereitungen für die Gesamtbaugrube «Trakt Berg» inklusive Kanalisation und Werkleitungen gestartet. Das Augenmerk liegt in dieser Bauphase auf der Baugrund- respektive der Hangsicherung, welche gewährleisten muss, dass keine Folgeschäden an den beiden Schulhäusern und den umliegenden Gebäuden entstehen.
Die nächste Etappe von April bis August sieht vor, die Gesamtbaugrube «Trakt See» mitsamt Kanalisation und Werkleitungen zu realisieren. Um den Terminplan einhalten zu können und den Schulbetrieb nicht unnötig zu belasten, ist es zwingend, dass die Unterfangung – also die Sicherung des Gebäudes gegen Absinken – beim unteren, neuen Töss-Schulhaus in den Sommerferien 2019 gemacht werden kann. Abschliessendes Ziel soll es sein, den Schulbetrieb im August 2020 in der Erweiterung der Schulanlage Töss starten zu können.(rb)