Wer es bisher noch nicht wusste. Der Schönenberg hat seinen eigenen Krimi mit Kommissar: «De Äschme»! Er ermittelt zwar in Uster, aber sei ein waschechter Schönenberger.
Wer hat ihn erfunden? Das war der Wädenswiler Mundartautor Viktor Schobinger. 29 kleine Krimis hat der heute 84-jährige geschrieben, alle in Mundart und in grosse Reclamebücher geheftet. «Gält, Macht und Liebi gäg der Ääschme» ist sein letzter.
Der Autor ist nicht nur Krimiautor. Er hat auch einige Bücher über Grammatik und Wortschatz des Zürichdeutschen geschrieben, unter anderem ein Handbuch der Zürcher Mundart, ergänzt mit Hinweisen zu den regional unterschiedlichen Ausprägungen dieses Dialekts. Viktor Schobinger ist gerade an seinem Zweitwohnort in Paris. Seine Grüsse an die 65 interressierten Zuschauer lässt er uns durch Liza Sulzer von der Lesegesellschaft Wädenswil übermitteln. Als Schönenbergerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Veranstaltungen der Lesegesellschaft ist sie für die Organisation dieser Veranstaltung mitverantwortlich. Diese zeigt auch die positive Einstellung gegenüber der bevorstehenden Fusion von Schönenberg mit Wädenswil. Noch bevor diese vollzogen ist hat die Lesegesellschaft ihren kulturellen Radius erweitert!
Was die Zuschauer an diesem Herbstabend geboten bekommen ist keine Lesung im üblichen Sinne. Eher ist es ein Hörspiel mit Dinnerbegleitung und viel akkustischer Untermalung. Wenn dann das Telefon vom Ääschme klingelt, greift so mancher Zuschauer nach seinem Handy.
Der Kurzkrimi wird vorgetragen in Züritüütsch – versteht sich. Sandra Werner ist die Sprecherin. Sie ist Schauspielerin, Radiosprecherin bei SRF1 und zusammen mit Nadja Breitenstein betreibt sie das «Werner Breitestei – Intuitives Theater». Der Dialekt ist für sie kein Problem, denn sie ist im Zürcher Oberland aufgewachsen. Um die handelnden Personen besser unterscheidbar zu machen, lässt sie sie verschiedene Dialekte sprechen.
In vier Blöcken wird der neue Fall des Polizeileutnants aus Schönenberg erzählt. Wir tauchen ein ins «Milieu» von Uster – und in rotes Scheinwerferlicht – ein, wo «Heiri Ääschme» von Schönenberg einen kniffligen Fall ermittelt, bei dem es um einen Mord und natürlich um Geld, Macht und Liebe geht.
Nadja Breitenstein begleitet das Geschehen akkustisch mit Tönen und Geräuschen. Neben der Ukulele bespielt sie ein Hang (Hang: bedeutet im Berndeutschen Hand und wird mit der Hand bespielt), ein Instrument wie eine Schildkröte, das ähnlich tönt wie eine Steeldrum. Mit hohen wie ganz tiefen Tönen untermalt es die besonders spannungsgeladenen Momente. Das Soundmaschinenböxli kommt für Schreie oder Schüsse zum Einsatz. Es entstehen einige sehr humorvolle Situationen, wenn Breitenstein zum Beispiel Whirlpoolgeräusche imitiert, indem sie mit einem Trinkhalm in ein Glas Wasser bläst.
Nach einem Block wird jeweils die Essenspause angekündigt. Vom sehr freundlichen und familliären Personal des Stockerhofes wird dann das Essen serviert. Das Menü besteht aus vier sehr schmackhaften rustikalen Gängen. Der Gartensalat an Housedressing ist knackig frisch, der Hackbraten mit «Härdöpfelstock» und Dörrbohnen ist auch sehr schmackhaft und für die ganz Hungrigen steht eine zweite Portion bereit. Das Ende vom Krimi läutet den Anfang vom Dessert ein, ein Caramelköpfli. Alles ist währschaft und qualitativ sehr gut.
Zum Schluss hat auch «de Ääschme» seinen Fall gelöst – oder eben nicht ganz?!
Ingrid Eva Liedtke
Wer es bisher noch nicht wusste. Der Schönenberg hat seinen eigenen Krimi mit Kommissar: «De Äschme»! Er ermittelt zwar in Uster, aber sei ein waschechter Schönenberger.
Wer hat ihn erfunden? Das war der Wädenswiler Mundartautor Viktor Schobinger. 29 kleine Krimis hat der heute 84-jährige geschrieben, alle in Mundart und in grosse Reclamebücher geheftet. «Gält, Macht und Liebi gäg der Ääschme» ist sein letzter.
Der Autor ist nicht nur Krimiautor. Er hat auch einige Bücher über Grammatik und Wortschatz des Zürichdeutschen geschrieben, unter anderem ein Handbuch der Zürcher Mundart, ergänzt mit Hinweisen zu den regional unterschiedlichen Ausprägungen dieses Dialekts. Viktor Schobinger ist gerade an seinem Zweitwohnort in Paris. Seine Grüsse an die 65 interressierten Zuschauer lässt er uns durch Liza Sulzer von der Lesegesellschaft Wädenswil übermitteln. Als Schönenbergerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Veranstaltungen der Lesegesellschaft ist sie für die Organisation dieser Veranstaltung mitverantwortlich. Diese zeigt auch die positive Einstellung gegenüber der bevorstehenden Fusion von Schönenberg mit Wädenswil. Noch bevor diese vollzogen ist hat die Lesegesellschaft ihren kulturellen Radius erweitert!
Was die Zuschauer an diesem Herbstabend geboten bekommen ist keine Lesung im üblichen Sinne. Eher ist es ein Hörspiel mit Dinnerbegleitung und viel akkustischer Untermalung. Wenn dann das Telefon vom Ääschme klingelt, greift so mancher Zuschauer nach seinem Handy.
Der Kurzkrimi wird vorgetragen in Züritüütsch – versteht sich. Sandra Werner ist die Sprecherin. Sie ist Schauspielerin, Radiosprecherin bei SRF1 und zusammen mit Nadja Breitenstein betreibt sie das «Werner Breitestei – Intuitives Theater». Der Dialekt ist für sie kein Problem, denn sie ist im Zürcher Oberland aufgewachsen. Um die handelnden Personen besser unterscheidbar zu machen, lässt sie sie verschiedene Dialekte sprechen.
In vier Blöcken wird der neue Fall des Polizeileutnants aus Schönenberg erzählt. Wir tauchen ein ins «Milieu» von Uster – und in rotes Scheinwerferlicht – ein, wo «Heiri Ääschme» von Schönenberg einen kniffligen Fall ermittelt, bei dem es um einen Mord und natürlich um Geld, Macht und Liebe geht.
Nadja Breitenstein begleitet das Geschehen akkustisch mit Tönen und Geräuschen. Neben der Ukulele bespielt sie ein Hang (Hang: bedeutet im Berndeutschen Hand und wird mit der Hand bespielt), ein Instrument wie eine Schildkröte, das ähnlich tönt wie eine Steeldrum. Mit hohen wie ganz tiefen Tönen untermalt es die besonders spannungsgeladenen Momente. Das Soundmaschinenböxli kommt für Schreie oder Schüsse zum Einsatz. Es entstehen einige sehr humorvolle Situationen, wenn Breitenstein zum Beispiel Whirlpoolgeräusche imitiert, indem sie mit einem Trinkhalm in ein Glas Wasser bläst.
Nach einem Block wird jeweils die Essenspause angekündigt. Vom sehr freundlichen und familliären Personal des Stockerhofes wird dann das Essen serviert. Das Menü besteht aus vier sehr schmackhaften rustikalen Gängen. Der Gartensalat an Housedressing ist knackig frisch, der Hackbraten mit «Härdöpfelstock» und Dörrbohnen ist auch sehr schmackhaft und für die ganz Hungrigen steht eine zweite Portion bereit. Das Ende vom Krimi läutet den Anfang vom Dessert ein, ein Caramelköpfli. Alles ist währschaft und qualitativ sehr gut.
Zum Schluss hat auch «de Ääschme» seinen Fall gelöst – oder eben nicht ganz?!
Ingrid Eva Liedtke