Ungewöhnlich früh, bereits am 29. August, begannen Thierry Wins und Thomas Striby mit ihren fleissigen Helfern und Helferinnen mit der Traubenlese am Auhügel. Erstmals wurde Souvignier gris gelesen und gleichzeitig war es auch der Start zur ersten Erntesaison des neugegründeten Weinbauzentrums am Zürichsee.
Gleich drei Premieren also, die der Rebberg auf der Halbinsel erleben durfte. Absicht hinter der frühen Lese ist das Experiment, aus der auf rund 100 Aren angebauten Traubensorte Souvignier gris einen Wein mit der Charakteristik eines Vinho verde, also eines jungen, frischen und wenig alkoholhaltigen Weines, zu gewinnen. Souvignier gris ist zudem eine pilzwiderstandsfähige Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Bronner, die am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau gezüchtet wurde.
Mit Souvignier gris lässt sich gut experimentieren. Souvignier gris ermöglicht einen Anbau, der mit wenig Spritzungen von Pflanzenschutzmitteln auskommt und so dem biologischen Rebbau entspricht. «Das war auch der Grund, wieso diese Rebe hier angebaut wurde. Wir machen hier mit dieser allerersten Lese von Souvignier gris Feldforschung, stellen mit diesen Trauben aber auch einen trinkbaren Wein her. Aufgabe des neuen Weinbauzentrums am Zürichsee ist es, die nötigen Forschungen und Beobachtungen mit dieser jungen Rebsorte zu machen und diese weiterzugeben, um Weinbauern eine resistente Alternative zu den bisherigen Sorten zu ermöglichen», erklärt Peter Schumacher, Dozent für Weinbau und Pflanzenphysiologie an der ZHAW, der der ersten Lese im Rebberg ebenfalls beiwohnte. Thierry Vins von Agroscope ergänzt: «Über 5000 Stöcke Souvignier gris auf rund 100 Aren – damit können wir nicht nur die agronomische, sondern auch die önologische Möglichkeiten dieser Sorte aufzeigen, und so den Praktikern – also den Winzern – zeigen, was mit dieser Traube möglich ist.» Auch auf die Kirschessigfliege zeigt sich die Traube dank ihrer festen Haut resistent. «Die feste Haut hat sie vom Cabernet Sauvignon», erklärt Peter Schumacher. Auch ZHAW-Winzer Thomas Striby lobt die Traube: «Von der Bewirtschaftung her eine sehr tolerante Sorte, man hat nicht viel Arbeit im Rebberg. Und die Traube ist sehr gesund, nicht anfällig auf Botrytis, den Grauschimmelpilz. Die Traubenstöcke sind erst im zweiten Standjahr, da erwarten wir normalerweise noch keinen Ertrag – sie zeigten sich aber sehr fruchtbar und sind auch sehr schön im Wuchs.»
Überhaupt hatte man dieses Jahr Glück auf der Halbinsel: Der grosse Aprilfrost richtete hier kaum Schäden an und auch später zogen die Stürme woanders durch.
Noch bevor das Weinbauzentrum nun auch offiziell die Starterlaubnis erhalten hat (siehe Kasten), wurden die Souvignier-gris-Trauben bereits für das neue Kompetenzzentrum gesammelt. Das Weinbauzentrum kauft die Trauben von der ZHAW ab, vinifiziert werden die Trauben anschliessend im Keltereigebäude der Agroscope, ebenfalls im Auftrag des Weinbauzetrums am Zürichsee. Künftig wird das neugegründete Weinbauzentrum die Pacht der Weinberge der Agroscope am Standort Wädenswil und Stäfa übernehmen, in einem späteren Zeitpunkt folgen die Rebberge auf der Au. Dann werden der Bundesbetrieb Agroscope und die kantonale Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW nicht mehr direkt involviert sein. Agroscope und ZHAW werden jedoch eng mit dem Weinbauzentrum am Zürichsee zusammenarbeiten – vor allem im Bereich Schulung und Forschung.(stb)
Ungewöhnlich früh, bereits am 29. August, begannen Thierry Wins und Thomas Striby mit ihren fleissigen Helfern und Helferinnen mit der Traubenlese am Auhügel. Erstmals wurde Souvignier gris gelesen und gleichzeitig war es auch der Start zur ersten Erntesaison des neugegründeten Weinbauzentrums am Zürichsee.
Gleich drei Premieren also, die der Rebberg auf der Halbinsel erleben durfte. Absicht hinter der frühen Lese ist das Experiment, aus der auf rund 100 Aren angebauten Traubensorte Souvignier gris einen Wein mit der Charakteristik eines Vinho verde, also eines jungen, frischen und wenig alkoholhaltigen Weines, zu gewinnen. Souvignier gris ist zudem eine pilzwiderstandsfähige Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Bronner, die am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau gezüchtet wurde.
Mit Souvignier gris lässt sich gut experimentieren. Souvignier gris ermöglicht einen Anbau, der mit wenig Spritzungen von Pflanzenschutzmitteln auskommt und so dem biologischen Rebbau entspricht. «Das war auch der Grund, wieso diese Rebe hier angebaut wurde. Wir machen hier mit dieser allerersten Lese von Souvignier gris Feldforschung, stellen mit diesen Trauben aber auch einen trinkbaren Wein her. Aufgabe des neuen Weinbauzentrums am Zürichsee ist es, die nötigen Forschungen und Beobachtungen mit dieser jungen Rebsorte zu machen und diese weiterzugeben, um Weinbauern eine resistente Alternative zu den bisherigen Sorten zu ermöglichen», erklärt Peter Schumacher, Dozent für Weinbau und Pflanzenphysiologie an der ZHAW, der der ersten Lese im Rebberg ebenfalls beiwohnte. Thierry Vins von Agroscope ergänzt: «Über 5000 Stöcke Souvignier gris auf rund 100 Aren – damit können wir nicht nur die agronomische, sondern auch die önologische Möglichkeiten dieser Sorte aufzeigen, und so den Praktikern – also den Winzern – zeigen, was mit dieser Traube möglich ist.» Auch auf die Kirschessigfliege zeigt sich die Traube dank ihrer festen Haut resistent. «Die feste Haut hat sie vom Cabernet Sauvignon», erklärt Peter Schumacher. Auch ZHAW-Winzer Thomas Striby lobt die Traube: «Von der Bewirtschaftung her eine sehr tolerante Sorte, man hat nicht viel Arbeit im Rebberg. Und die Traube ist sehr gesund, nicht anfällig auf Botrytis, den Grauschimmelpilz. Die Traubenstöcke sind erst im zweiten Standjahr, da erwarten wir normalerweise noch keinen Ertrag – sie zeigten sich aber sehr fruchtbar und sind auch sehr schön im Wuchs.»
Überhaupt hatte man dieses Jahr Glück auf der Halbinsel: Der grosse Aprilfrost richtete hier kaum Schäden an und auch später zogen die Stürme woanders durch.
Noch bevor das Weinbauzentrum nun auch offiziell die Starterlaubnis erhalten hat (siehe Kasten), wurden die Souvignier-gris-Trauben bereits für das neue Kompetenzzentrum gesammelt. Das Weinbauzentrum kauft die Trauben von der ZHAW ab, vinifiziert werden die Trauben anschliessend im Keltereigebäude der Agroscope, ebenfalls im Auftrag des Weinbauzetrums am Zürichsee. Künftig wird das neugegründete Weinbauzentrum die Pacht der Weinberge der Agroscope am Standort Wädenswil und Stäfa übernehmen, in einem späteren Zeitpunkt folgen die Rebberge auf der Au. Dann werden der Bundesbetrieb Agroscope und die kantonale Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW nicht mehr direkt involviert sein. Agroscope und ZHAW werden jedoch eng mit dem Weinbauzentrum am Zürichsee zusammenarbeiten – vor allem im Bereich Schulung und Forschung.(stb)