Vereine Wädenswil

Die wahre Geschichte einer Legende

Am ersten Juli-Wochenende erscheint ein Buch, das mehr als nur die Geschichte einer Wädenswiler Guggenmusig erzählt: es ist die Geschichte der Wädenswiler Fasnacht in der Neuzeit und die Erklärung, wieso Fasnacht heute in Wädenswil ein fester Teil des kulturellen Lebens ist. Und keiner war in all der Zeit näher am Geschehen als Autor Walter «Cheesy» Tessarolo.

Tessarolo beschreibt in seinem Buch, das den vielversprechenden Namen «Sakkophonie 1958 Wädenswil – die wahre Geschichte einer Legende oder was eine Guggenmusik alles bewegen konnte» in erster Linie Aufstieg und Niedergang der ältesten Zürcher Land-Gugge, der Sakkophonie 1958. Platz hat aber auch ein geschichtlicher Abriss, wo Guggenmusigen entstanden und wie sich sich verbreiteten. Zudem hört das Buch nach der Auflösung der Sakkophonie nicht auf, sondern zeigt auf – wie es im Titel steht – was die Gugge alles direkt oder indirekt bewirkte.

Gegründet 1956 als Märy Mäckers Gugge Bänd, benannte sich diese 1958 in Sakkophonie um und schrieb Wädenswiler Fasnachtsgeschichte. Tessarolo, selber Mitglied der Sakkophonie, ist überzeugt, dass ohne Sakkophonie die Bedeutung der Fasnacht in Wädenswil nicht dieselbe wäre wie heute. Einerseits bewies sich die Gugge als Topformation, als sie 1978 im Tivoli in Spreitenbach den Titel eines Vize-Schweizermeisters erspielen konnte, andrerseits entstanden aus dem Kreis der Mitglieder auch wieder andere Vereine und Gruppierungen – nicht zuletzt die NFG, die Neue Fasnachtsgesellschaft, die auch heute noch die Wädenswiler Fasnacht organisiert und die vom unvergessenen Ennio Maspero und «Cheesy» Tessarolo gegründet wurde. Maspero ist denn auch ein spezielles Kapitel im Buch gewidmet, und wenn «Cheesy» von ihm zu erzählen beginnt, tut er dies fast ehrfürchtig. Tessarolo bescheibt den ehemaligen Spielleiter der Sakkophonie «als einen, der immer etwas angerissen hat». Unvergesslich bleibt ihm die Anekdote, wie Maspero das Monsterkonzert in Staretswil AG gesprengt hat, in dem er seine eigenen Sakkophoniker um sich geschart und die eigenen, nicht die «aufgezwungenen» Stücke gespielt hat. So lange, bis auch die anderen Guggen in das Stück einstimmten. Und dies nur, weil Maspero sich nicht dem Diktat des seiner Meinung nach ungeeigneten Monsterkonzertdirigenten unterwerfen wollte.

Als im Januar 1997, noch vor der Fasnacht also und noch vor dem 40. Geburtstag der Musik, das endgültige Aus für die Sakkophonie kam, hatten sich bereits so viele neue Gruppierungen, Cliquen und Vereine gebildet, dass der Fortbestand der «Wättischwiler Fasnacht» schon längst gesichert war.

Das Buch ist reich illustriert und lässt auch viel Platz für eigene Erinnerungen. Als Lektoren fungierten Dr. h.c. Peter Ziegler sowie der ehemalige langjährige Präsident der Neuen Fasnachtsgesellschaft, Peter Schuppli. Fasnachtsfreunde werden nicht umhin kommen, sich dieses ganz spezielle Werk zu Gemüte zu führen.

«Sakkophonie 1958 Wädenswil – die wahre Geschichte einer Legende oder was eine Guggenmusik alles bewegen konnte», Format A4, ringgebunden, 4-farbig, 116 Seiten, Kosten: CHF 55.00.
Erhältlich ist das Buch im «Kafisatz» an der Schönenbergstr. 1 in Wädenswil oder direkt bei Walter «Cheesy» Tessarolo, 8825 Hütten,
Telefon 044 788 22 33,
walter@tessarolo.ch.

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