Richterswil

Releasetournee von Elenora Ems‘ neuem Album

Die Pianistin Elenora Em machte mit ihrer Releasetournee zum neuen Album «Liminal» Halt in Richterswil und verwandelte das Ortsmuseum für einen Abend in eine Konzertbühne.

Text & Bild: Noëmi Lea Hermann

Der Saal im Ortsmuseum Richterswil war am 30. September bis auf den letzten Platz gefüllt. Elenora Em, die Virtuosin am Klavier, eröffnete den Abend und weihte sogleich das von Fredi Hitz gebaute, rund 100-jährige Klavier ein, das die Familie dem Ortsmuseum als Schenkung übergab.
Schon beim ersten Ton füllte sich der Raum mit einer Intensität, die man fast greifen konnte. Ihre Hände schwebten präzise und federleicht über die Tasten, fast so, als würde sie den Tönen Flügel verleihen. Mal wirbelten ihre Finger wie ein freudiger Sturm über die Tasten, dann wieder verträumt, sehnsüchtig, wild, in allem lag eine erzählerische Leidenschaft, getragen von einer spürbaren Hingabe zur Musik.

Einmalige Symbiose

Die Richterswiler Pianistin Elenora Em sucht auf ihrer Releasetournee stets den Dialog mit ortsansässigen Musikschaffenden, so verschmolz an diesem Abend das virtuose Klavierspiel von Elenora Em mit dem tiefgründigen Gesang von Marisol Redondo.
Es war ein Konzert, das Herz und Seele berührte. Moderne Melodien wie Adeles «To Make You Feel My Love» fanden ihren Platz neben Klassikern wie George Gerschwins «Rhapsody in Blue» und argentinische Lieder wie «Chiquilin de Bachin» von Astor Piazzolla.
Die Sängerin Marisol Redondo besitzt eine unverwechselbare Klangfarbe in ihrer Stimme, sie klingt warm und facettenreich, mal weich wie Samt in den melancholischen Passagen, dann wieder kraftvoll, leidenschaftlich im Refrain. Jeder Ton, den sie sang, war von einer mitreissenden Gefühlstiefe durchdrungen und zog das Publikum sofort in ihren Bann.
Dieser Abend war mehr als ein Konzert. In einem Podiumsgespräch teilten die beiden Künstlerinnen Einblicke in ihr Leben. Sie sprachen offen über die Freude, auf der Bühne zu stehen, aber auch über die stille, unsichtbare Arbeit im Hintergrund, über ihre Proben und die Kraft, immer wieder an die eigene Kunst zu glauben. Diese persönlichen Gespräche mit den Musikerinnen schuf eine besondere Nähe und liess das Publikum nicht nur zuhören, sondern mitfühlen.

Nachhall

Nach dem Konzert klang der Abend noch lange nach: Menschen standen zusammen, unterhielten sich, erwarben die neue Vinylplatte Liminal und diverse CDs von Marisol Redondo und nutzten die Signierstunde für persönliche Begegnungen. Freude, Dankbarkeit und Begeisterung lagen in der Luft.
Mit ihrem neuen Album Liminal, was übersetzt zwei Welten bedeutet, zeigte Elenora Em, dass Musik zwischen Menschen, Orten und Welten Brücken bauen kann.

Weitere Infos zu den Musikerinnen und Konzertdaten sind zu finden unter www.liminalinmusic.ch oder www.marisolredondo.com

Teilen mit: