Die Aktiven Senioren Wädenswil haben sich auch dieses Jahr entschieden für ihre Mitglieder eine Busreise durchzuführen. Vier Tage Traumwetter – es war einfach «super!».
Nachdem letztes Jahr die Westschweiz besucht wurde, war die Idee – neben dem Thema Alpenpässe – einige für uns eher wenig bekannte Ecken in der italienischsprachigen Schweiz kennen zu lernen. Dafür wurde ein bunt gemischtes Programm zusammengestellt, das kurze Wanderungen, Fahrten mit Bergbahnen, kulturelle Erlebnisse und gemeinsames Essen beinhalten sollte. So fährt Ende September ein bis zum letzten Platz gefüllter Reisebus von Neuhof-Reisen mit uns Richtung Tessin. Am Steuer sitzt mit Hans Kälin ein für die meisten Senioren bekanntes Gesicht.
Der Wetterbericht verspricht für die viertägige Reise ausnahmslos blauer Himmel. Dem Walensee folgend, erreichen wir auf der Route zum San-Bernardino-Tunnel Zillis mit seiner aus dem 12. Jahrhundert stammenden romanischen Kirche und den eindrücklichen Deckenmalereien. Nicht minder beeindruckt sind die Aktiven Senioren in der anschliessenden Viamalaschlucht, welche während Jahrhunderten ein Nadelöhr von Norden nach Süden war. Von Sufers nach Splügen wandern wir in der Spätsommersonne auf einem leicht ansteigenden Pfad nach Splügen. Viele Wädenswilerinnen und Wädenswiler kennen aufgrund des ehemaligen Wädenswiler Lagerhauses das vor 30 Jahren mit dem Wakkerpreis ausgezeichnete ehemalige Säumerdorf. Im Restaurant Bodenhaus mundet uns der grosszügig garnierte Gamspfeffer ausgezeichnet. Durch den San-Bernardino-Tunnel kommen wir bald in der Burgenstadt Bellinzona an. Zwei Führerinnen bringen uns neben dem Castel Grande und der Altstadt (Unesco-Welterbe) die unrühmliche Kolonialgeschichte der Eidgenossen näher. Unser modernes Hotel in Locarno, wo wir die nächsten drei Nächte logieren werden, befindet sich unweit der vom Filmfestival bestens bekannten Piazza Grande. Dort beschliessen viele von uns bei einem Gratis-Konzert den ersten ereignisreichen Tag unserer Reise.
Nach kurzem Schlaf bringt uns Hans ins Mendrisiotto, oder besser gesagt ins malerisch gelegene Meride, mit dem in der Nähe gelegenen Monte San Giorgio (Unesco-Welterbe). Rhetorisch einmalig führt uns der Leiter des Museums in die faszinierende Welt der Fossilien ein: Eine Welt, die wir so vorher nicht gekannt haben. In der Nähe von Meride befindet sich der imposante Monte Generoso. Unser Extrazug der 1941 vom Migros-Gründer «Dutti» (Gottlieb Duttweiler) gekauften bankrotten Zahnradbahn erwartet uns in Capolago. Steil ansteigend führt uns die Bahn auf den Berggipfel. Im vom weltberühmten Architekten Mario Botta erstellten Turmrestaurant mundet uns die echte Tessiner Polenta und das Rindsragout ausgezeichnet. Selbstverständlich verbunden mit einer Traumsicht über die Seen, den Monte Bré und den Monte San Salvatore. Wieder unten angekommen, beginnt eine schöne Panoramafahrt via Lugano nach Ponte Tresa. Kurz über die Grenze gehuscht, können wir uns auf der italienischen Seite ein italienisches Glace munden lassen und darauf im Bus zurücklehnend die Rückfahrt nach Locarno via Luino geniessen. Den Abend beschliessen einige in einem der unzähligen Restaurants am Lago Maggiore, während sich andere schon früh schlafen legen.
Heute sind Bergdörfer und das Maggiatal angesagt. Mit der Centovallibahn fahren wir von Locarno über die imposante Eisenbahnbrücke von Intragna nach Verdasio. Dort angekommen, entscheidet sich die eine Hälfte für eine Luftseilbahnfahrt ins bekannte Bergdorf Rasa, um dort durch die Gassen zu spazieren. Die andere Hälfte wandert auf einer Fahrstrasse von Verdasio Station nach Verdasio Dorf – ein traumhaft erhaltenes Bergdorf, hoch über dem Centovalli. Zurück im Tal bringt uns der Bus nach Cevio, dem ehemaligen Sitz der Landvögte der 12 Ur-Kantone, die in früheren Zeiten das Maggiatal beherrschten. Eindrücklich sind in diesem Dorf auch die gut erhaltenen Keller, wo bis vor einigen Jahren Wein, Käse und andere Lebensmittel gelagert wurden. Zwei spezielle Postautos fahren uns nach dem Mittagessen ins auf 1500 m hoch gelegene deutschsprachige Walserdorf Bosco Gurin, um das dortige Museum zu besichtigen und die an das Wallis erinnernden Häuser zu bestaunen. Den Abend verbringen wir im Grotto Raffaelo in Losone bei einem feinen Ossobuco mit Risotto und anschliessendem Vermicelles. Dazu singt der Wirt, begleitet auf seiner Gitarre, bekannte Tessiner Lieder, die uns zum Mitsingen animieren.
Donnerstagmorgen, Zeit für die Heimreise – und auch heute scheint die Sonne wieder. Vor der Rückkehr nach Wädenswil haben wir jedoch noch einige Höhepunkte vor uns. In der Leventina, in Giornico, sehen wir die drei berühmten Kirchen und hören dem im Tessin bekannten Glockengeläute zu. Selbstverständlich darf auch das Fotografieren der zwei historischen Brücken über den Ticino nicht fehlen.
Vor Rodi Fiesso steigen wir in die Piottiono-Schlucht hinunter, dem früheren «Piece de Resistance» bei der Bezwingung des Gotthardpasses. Kaum zu glauben, wie die Kutscher dazumal ihr Pferdegespann durch diese enge Schlucht steuern konnten. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gotthardpass mit seiner wichtigen militärischen Vergangenheit im 2. Weltkrieg. Von der modernen Autostrasse die altehrwürdige «Tremola» überblickend, erreichen wir kurz vor dem Mittagessen den Gotthard-Hospiz, wo uns zur Überraschung im Militärrestaurant «Spatz» (Siedfleisch mit Gemüse und Kartoffeln) in einer Gamelle serviert wird. Und nun kommt für viele der Höhepunkt der Reise, der Besuch der im Kriegsjahr 1945 fertiggestellten Gotthardfestung. Mit Staunen erfahren wir auf der zweieinhalbstündigen Wanderung in der feuchten, 8 Grad kalten, Anlage, dass die grössten Kanonen ihre Geschosse bis 27 Kilometer nach Italien schiessen konnten. Beim Anblick der Kajütenbetten, der Uniformen, der Waffen usw. erinnern sich viele Männer der Aktiven Senioren an ihre eigene Militärzeit.
Nach einem kurzen Kaffeehalt und einem gemütlichen Spaziergang durch das nicht mehr zu erkennende Andermatt, bringt uns Hans sicher und zufrieden nach Wädenswil zurück.
Die überquerten Alpenpässe sind ein Sinnbild unserer Reise zu einer anderen Sprachkultur – wir haben mit dieser Reise eine Verbindung zwischen uns Senioren gebaut, mit vielen neuen Bekanntschaften, interessanten Gesprächen und eindrücklichen gemeinsamen Erlebnissen.
Um es mit den Worten einer Reiseteilnehmerin beim Abschiednehmen auszudrücken: «Es isch eifach ‹super gsii›, und wir freuen uns auf eine nächste Reise mit den Aktiven Senioren Wädenswil. (e)
Die Aktiven Senioren Wädenswil haben sich auch dieses Jahr entschieden für ihre Mitglieder eine Busreise durchzuführen. Vier Tage Traumwetter – es war einfach «super!».
Nachdem letztes Jahr die Westschweiz besucht wurde, war die Idee – neben dem Thema Alpenpässe – einige für uns eher wenig bekannte Ecken in der italienischsprachigen Schweiz kennen zu lernen. Dafür wurde ein bunt gemischtes Programm zusammengestellt, das kurze Wanderungen, Fahrten mit Bergbahnen, kulturelle Erlebnisse und gemeinsames Essen beinhalten sollte. So fährt Ende September ein bis zum letzten Platz gefüllter Reisebus von Neuhof-Reisen mit uns Richtung Tessin. Am Steuer sitzt mit Hans Kälin ein für die meisten Senioren bekanntes Gesicht.
Der Wetterbericht verspricht für die viertägige Reise ausnahmslos blauer Himmel. Dem Walensee folgend, erreichen wir auf der Route zum San-Bernardino-Tunnel Zillis mit seiner aus dem 12. Jahrhundert stammenden romanischen Kirche und den eindrücklichen Deckenmalereien. Nicht minder beeindruckt sind die Aktiven Senioren in der anschliessenden Viamalaschlucht, welche während Jahrhunderten ein Nadelöhr von Norden nach Süden war. Von Sufers nach Splügen wandern wir in der Spätsommersonne auf einem leicht ansteigenden Pfad nach Splügen. Viele Wädenswilerinnen und Wädenswiler kennen aufgrund des ehemaligen Wädenswiler Lagerhauses das vor 30 Jahren mit dem Wakkerpreis ausgezeichnete ehemalige Säumerdorf. Im Restaurant Bodenhaus mundet uns der grosszügig garnierte Gamspfeffer ausgezeichnet. Durch den San-Bernardino-Tunnel kommen wir bald in der Burgenstadt Bellinzona an. Zwei Führerinnen bringen uns neben dem Castel Grande und der Altstadt (Unesco-Welterbe) die unrühmliche Kolonialgeschichte der Eidgenossen näher. Unser modernes Hotel in Locarno, wo wir die nächsten drei Nächte logieren werden, befindet sich unweit der vom Filmfestival bestens bekannten Piazza Grande. Dort beschliessen viele von uns bei einem Gratis-Konzert den ersten ereignisreichen Tag unserer Reise.
Nach kurzem Schlaf bringt uns Hans ins Mendrisiotto, oder besser gesagt ins malerisch gelegene Meride, mit dem in der Nähe gelegenen Monte San Giorgio (Unesco-Welterbe). Rhetorisch einmalig führt uns der Leiter des Museums in die faszinierende Welt der Fossilien ein: Eine Welt, die wir so vorher nicht gekannt haben. In der Nähe von Meride befindet sich der imposante Monte Generoso. Unser Extrazug der 1941 vom Migros-Gründer «Dutti» (Gottlieb Duttweiler) gekauften bankrotten Zahnradbahn erwartet uns in Capolago. Steil ansteigend führt uns die Bahn auf den Berggipfel. Im vom weltberühmten Architekten Mario Botta erstellten Turmrestaurant mundet uns die echte Tessiner Polenta und das Rindsragout ausgezeichnet. Selbstverständlich verbunden mit einer Traumsicht über die Seen, den Monte Bré und den Monte San Salvatore. Wieder unten angekommen, beginnt eine schöne Panoramafahrt via Lugano nach Ponte Tresa. Kurz über die Grenze gehuscht, können wir uns auf der italienischen Seite ein italienisches Glace munden lassen und darauf im Bus zurücklehnend die Rückfahrt nach Locarno via Luino geniessen. Den Abend beschliessen einige in einem der unzähligen Restaurants am Lago Maggiore, während sich andere schon früh schlafen legen.
Heute sind Bergdörfer und das Maggiatal angesagt. Mit der Centovallibahn fahren wir von Locarno über die imposante Eisenbahnbrücke von Intragna nach Verdasio. Dort angekommen, entscheidet sich die eine Hälfte für eine Luftseilbahnfahrt ins bekannte Bergdorf Rasa, um dort durch die Gassen zu spazieren. Die andere Hälfte wandert auf einer Fahrstrasse von Verdasio Station nach Verdasio Dorf – ein traumhaft erhaltenes Bergdorf, hoch über dem Centovalli. Zurück im Tal bringt uns der Bus nach Cevio, dem ehemaligen Sitz der Landvögte der 12 Ur-Kantone, die in früheren Zeiten das Maggiatal beherrschten. Eindrücklich sind in diesem Dorf auch die gut erhaltenen Keller, wo bis vor einigen Jahren Wein, Käse und andere Lebensmittel gelagert wurden. Zwei spezielle Postautos fahren uns nach dem Mittagessen ins auf 1500 m hoch gelegene deutschsprachige Walserdorf Bosco Gurin, um das dortige Museum zu besichtigen und die an das Wallis erinnernden Häuser zu bestaunen. Den Abend verbringen wir im Grotto Raffaelo in Losone bei einem feinen Ossobuco mit Risotto und anschliessendem Vermicelles. Dazu singt der Wirt, begleitet auf seiner Gitarre, bekannte Tessiner Lieder, die uns zum Mitsingen animieren.
Donnerstagmorgen, Zeit für die Heimreise – und auch heute scheint die Sonne wieder. Vor der Rückkehr nach Wädenswil haben wir jedoch noch einige Höhepunkte vor uns. In der Leventina, in Giornico, sehen wir die drei berühmten Kirchen und hören dem im Tessin bekannten Glockengeläute zu. Selbstverständlich darf auch das Fotografieren der zwei historischen Brücken über den Ticino nicht fehlen.
Vor Rodi Fiesso steigen wir in die Piottiono-Schlucht hinunter, dem früheren «Piece de Resistance» bei der Bezwingung des Gotthardpasses. Kaum zu glauben, wie die Kutscher dazumal ihr Pferdegespann durch diese enge Schlucht steuern konnten. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gotthardpass mit seiner wichtigen militärischen Vergangenheit im 2. Weltkrieg. Von der modernen Autostrasse die altehrwürdige «Tremola» überblickend, erreichen wir kurz vor dem Mittagessen den Gotthard-Hospiz, wo uns zur Überraschung im Militärrestaurant «Spatz» (Siedfleisch mit Gemüse und Kartoffeln) in einer Gamelle serviert wird. Und nun kommt für viele der Höhepunkt der Reise, der Besuch der im Kriegsjahr 1945 fertiggestellten Gotthardfestung. Mit Staunen erfahren wir auf der zweieinhalbstündigen Wanderung in der feuchten, 8 Grad kalten, Anlage, dass die grössten Kanonen ihre Geschosse bis 27 Kilometer nach Italien schiessen konnten. Beim Anblick der Kajütenbetten, der Uniformen, der Waffen usw. erinnern sich viele Männer der Aktiven Senioren an ihre eigene Militärzeit.
Nach einem kurzen Kaffeehalt und einem gemütlichen Spaziergang durch das nicht mehr zu erkennende Andermatt, bringt uns Hans sicher und zufrieden nach Wädenswil zurück.
Die überquerten Alpenpässe sind ein Sinnbild unserer Reise zu einer anderen Sprachkultur – wir haben mit dieser Reise eine Verbindung zwischen uns Senioren gebaut, mit vielen neuen Bekanntschaften, interessanten Gesprächen und eindrücklichen gemeinsamen Erlebnissen.
Um es mit den Worten einer Reiseteilnehmerin beim Abschiednehmen auszudrücken: «Es isch eifach ‹super gsii›, und wir freuen uns auf eine nächste Reise mit den Aktiven Senioren Wädenswil. (e)