Richterswil Wädenswil

Nachbarswiler Künstler in den Kunstfenstern von Wädenswil und Schönenberg

Während «Nachbarswil», sind im Wädenswiler Kunstkasten und in den Schönenberger Kunstfenstern Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Wädenswil und Richterswil ausgestellt.

Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke

Im Zeichen des Miteinanders soll auch die Kunst ein Ort der Begegnung sein. Werke aus beiden Gemeinden stehen nebeneinander, ergänzen und spiegeln sich – wie es Menschen im besten Fall auch tun. Kunst vermag so manchmal mehr, als wir annehmen, und wirkt als Vermittlerin.

Christian Stoop und Martin Linsi im Kunstkasten Wädenswil

Christian Stoops «Dailys» – kleine Ölbilder (17×17 cm) auf MDF – sind im Kunstkasten Wädenswil zu sehen. Christian Stoop, Wädenswil, besuchte Mal- und Zeichenkurse, studierte an der ZHdK und an der Académie de la Grande Chaumière in Paris. Kunst bedeutet für ihn Berührung, Inspiration und eigene Bildwelten. «Der Malgrund verwandelt sich mit jedem Pinselstrich, Farbflecken fügen sich zu einem Ganzen.»
Gemeinschaft erlebt er vor allem bei Ausstellungen: «Was gibt es Schöneres, als gemeinsam Kunst zu erleben?» Seine Aufgabe sieht er darin, mit seinen Gemälden Freude und Staunen hervorzurufen.
Martin Linsi, Fotograf, Wädenswil, zeigt – auch im Kunstkasten Wädenswil – eine Aufnahme der «Villa Seeblick» von 2024.
1956 in Thalwil geboren, begann er früh zu fotografieren und liess sich in England am Gloucestershire College of Art and Design ausbilden. Seitdem arbeitet er freischaffend.
Kunst ist für ihn Engagement fürs Leben. Gemeinschaft bedeutet Vielfalt und Respekt. Seine Aufgabe sieht er darin, Inhalte und Kompositionen festzuhalten und die Verbundenheit mit der Welt spürbar zu machen.

Kunstschaffende aus Wädenswil und Richterswil in den Schönenberger Kunstfenstern

Eveline Bräm, Malerin, Schönenberg: In Stäfa geboren, lebt sie seit 1990 in Schönenberg. Nach Vorkurs und Grafikfachklasse in Zürich arbeitet sie als Grafikerin und Künstlerin.
Kunst ist für sie Eingebung, Verbindung und Lebensinhalt, Spiegel der Gesellschaft und Erhöhung der Existenz.
Gemeinschaft ist zentral, denn «Der Mensch braucht Verbindung, um sich selbst zu verstehen.»
Ihre Aufgabe sieht sie darin: Mit Spiegelungen Visionen sichtbar machen und Dialoge anregen.

Marianne Klein, Malerin, Wä­dens­wil: 1939 geboren, im Tessin und Zürich aufgewachsen. Ausbildung an der Kunstgewerbe- und Textilfachschule Zürich, später Designerin in Paris, Zürich und Australien, Studienreisen nach Afrika, Taiwan, Indien. Seit den 80er-Jahren freischaffende Malerin, Atelier in Siebnen.
Kunst ist für sie unverzichtbar. Gemeinschaft bedeutet für sie Austausch und Zusammenhalt. Ihre Aufgabe: Sie möchte mit ihren farbigen «Begegnungen» Freude bereiten – «wie ein Blumenstrauss».

Mirjam H. Gerényi, Malerin, Wä­dens­wil: Ausbildung an den Kunstschulen Luzern und Zürich, danach Werk- und Zeichenlehrerin. 2010–2020 Kunsttherapeutin an der ZHdK.
Kunst ist für sie Anregung, Berührung und Entdeckung eines Geheimnisses. Gemeinschaft bedeutet miteinander unterwegs sein, musizieren, diskutieren. Ihre Aufgabe sieht sie darin: Bilder als Entdeckungsreisen zu gestalten, Gegensätze verbinden und Botschaften zu vermitteln.

Lilo Bühlmann, 20 Jahre alt, in Wä­dens­wil aufgewachsen. Nach der Atelierschule Zürich studiert sie Konservierung und Restaurierung an der HKB in Bern.
Kunst hilft ihr, Gedanken und Gefühle sichtbar zu machen und Erlebnisse zu verarbeiten.
Gemeinschaft bedeutet ihr Austausch, Unterstützung und Verbundenheit.
Ihre Aufgabe sieht sie darin: Räume zu schaffen, die zum Dialog anregen, und selbst von anderen inspiriert werden.

Manu Sciarra ist Kindergartenlehrperson in Wädenswil. Sie hat sich in zahlreichen Kursen keramische Techniken angeeignet.
Kunst erlaubt ihr, Gedanken und Emotionen auszudrücken, wo Worte fehlen. Gemeinschaft gibt ihrer Meinung nach Halt und Zugehörigkeit. Ihre Aufgabe sieht sie darin: Die Kreativität bei Kindern zu fördern und durch Projekte das Miteinander zu stärken.

Noe Hermann lebt in Richterswil und arbeitet in Wädenswil. Sie ist multimediale Künstlerin mit einem Master in Kunst im öffentlichen Raum, Lehrerin für textiles/technisches Gestalten und seit dem 16. Lebensjahr Kulturjournalistin.
Kunst ist für sie Freiheit und Klarheit. Gemeinschaft ein Geflecht von Begegnungen. Ihre Aufgabe sieht sie darin: Atmosphären zu schaffen, die Austausch ermöglichen – inspiriert von ihrem Umfeld zwischen Richterswil und Wädenswil.

Christine Bächlin ist aufgewachsen in Thalwil und lebt in Richterswil. Ausbildung zur Keramikerin, seit 1978 autodidaktische Künstlerin in Keramik, Fotografie und Malerei.
Kunst ist schöpferischer Freiraum.
Gemeinschaft: Menschen, die sich freiwillig zusammenschliessen, um etwas zu erschaffen. Ihre Aufgabe: Eigenes Schaffen einbringen, das Bezug zur Welt nimmt.

Alain Desarzens: Seine Kreativität zeigt sich in Zeichnung, Malerei, Drucktechniken und digitaler Bildbearbeitung. Ausbildung an der Freien Kunstakademie Augsburg, Ausstellungen u.a. in Japan, Australien, China und Europa.
Kunst wischt für ihn «den Staub von der Seele» (nach einem Zitat von Pablo Picasso).
Gemeinschaft bedeutet für Alain Desarzens Verbundenheit und gegenseitigen Beitrag. Seine Aufgabe sieht er darin: Menschen zum eigenen kreativen Tun zu ermuntern. «Nachbarswil» ist für ihn eine Chance, Kunst sichtbar zu machen und Freude zu stiften.

Diese Künstler zeigen Bilder, Tonskulpturen, Keramiken, Holzdrucke und Kohlezeichnungen. Die gewählten Techniken sind so vielfältig wie der künstlerische Ausdruck.

Kunst, die weiter reicht

Die Ausstellung dieser Künstlerinnen und Künstler reicht über das Festival hinaus: Die Werke sind noch bis Mitte November in den Kunstfenstern von Wädenswil und Schönenberg zu sehen.

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