Zwischen Obstbäumen, Gewächshäusern und Hühnern wird auf dem Hof Blum nicht nur Landwirtschaft betrieben, sondern Kunst lebendig. Am 30. August wurde in Samstagern
der Ausstellungszyklus Expanded Fields ERDE/N eröffnet, kuratiert von Carole Kambli und Sabine Rusterholz Petko. Ein Projekt, das die Erde als Lebensgrundlage, Material und Symbol ins Zentrum stellt.
Text & Bilder: Noëmi Lea Hermann
Beim Betreten des Hofes merkt man, hier verschmilzt Kunst mit Alltag. Kinder spielen auf der Wiese, während nur wenige Meter weiter die Künstlerin Eva-Fiore Kovacovsky an ihrem Marktstand selbstgemachtes Wildkräutersorbet zum Probieren verteilt und die monumentale Ofenskulptur von Gabriel Chaile die Blicke auf sich zieht und die Gäste frisch gebackenes Fladenbrot geniessen können.
Im Gespräch erzählt die Emmentaler Künstlerin Eva-Fiore Kovacovsky, sie möchte in ihrer künstlerischen Arbeit Wege erkunden, um den Prozess der Photosynthese greifbar zu machen – und erfahren, wie er schmeckt. Wie wird Licht im Verlauf dieses Prozesses in Glukose umgewandelt? Wie werden Zucker und Energie innerhalb des Ökosystems weitergegeben?
Für den Künstler Gabriel Chaile, der den skulpturalen Ofen gebaut hat, ist der Erdboden, aus dem er für seine Kunstwerke Lehm entnimmt, Träger des kulturellen Gedächtnisses – Ort gelebter Beziehungen, überlieferten Wissens und kollektiver Praktiken. Sein Kunstwerk Brenda ermöglicht während der Ausstellung ein schönes Gemeinschaftsritual durch das im Ofen frisch gebackene Brot.
Später am Abend liessen Hunter Longe und Aio Frei mit ihrer Sound-Performance unsichtbare Klanglandschaften entstehen – eine akustische Topografie, die Grenzen von Natur und Technik verschwimmen liess.
Erde als vielseitiges Element für Gestaltung und Inspiration
Die Liste der teilnehmenden Kunstschaffenden ist lang: Gabriel Chaile, Lara Dâmaso, Grace Gloria Denis, Séverin Guelpa, Eva-Fiore Kovacovsky, Michael Günzburger, Tamara Henderson, Nicole L’Huillier, Hunter Longe, Darks Miranda, Caroline von Gunten und Karine Dahouindji – dazu verschiedene Kooperationen mit Höfen und Kollektiven. Sie alle zeigen, wie eng Kunst mit ökologischen, sozialen und kulturellen Fragen verwoben ist.
ERDE/N ist keine klassische Ausstellung in weissen Räumen. Sie verteilt sich über Felder, Höfe und Werkstätten, greift in landwirtschaftliche Abläufe ein und lädt zur Partizipation ein. Jede Ecke, jeder Raum widerspiegelt ein Aktionsraum eines Kunstschaffenden, und ihre Werke verschmelzen im Setting des aktiven Lebens auf dem Hof.
Am Ausstellungszyklus arbeiten Künstlerinnen, Künstler, Forscherinnen und Forscher gemeinsam an konkreten Fragen: Wie gestalten wir ein zukunftsfähiges Miteinander zwischen Mensch, Tier und Pflanze? Welche ökologischen und sozialen Modelle können der Klimakrise, der Ressourcenungleichheit und dem Artensterben etwas entgegensetzen? Somit ist die Ausstellung ein Schauplatz für forschende Kunst, und die Arbeiten zeigen ein Abbild der Reflexionsmöglichkeiten eines Zusammenspiels von Mensch und Natur.
Noch bis zum 28. September wird der Hof Blum in Samstagern zum offenen Labor für eine nachhaltige Zukunft. Hof Blum, Froh Ussicht 1, 8833 Samstagern.
Infos zur aktuellen Ausstellung: www.frohussicht.ch
Zwischen Obstbäumen, Gewächshäusern und Hühnern wird auf dem Hof Blum nicht nur Landwirtschaft betrieben, sondern Kunst lebendig. Am 30. August wurde in Samstagern
der Ausstellungszyklus Expanded Fields ERDE/N eröffnet, kuratiert von Carole Kambli und Sabine Rusterholz Petko. Ein Projekt, das die Erde als Lebensgrundlage, Material und Symbol ins Zentrum stellt.
Text & Bilder: Noëmi Lea Hermann
Beim Betreten des Hofes merkt man, hier verschmilzt Kunst mit Alltag. Kinder spielen auf der Wiese, während nur wenige Meter weiter die Künstlerin Eva-Fiore Kovacovsky an ihrem Marktstand selbstgemachtes Wildkräutersorbet zum Probieren verteilt und die monumentale Ofenskulptur von Gabriel Chaile die Blicke auf sich zieht und die Gäste frisch gebackenes Fladenbrot geniessen können.
Im Gespräch erzählt die Emmentaler Künstlerin Eva-Fiore Kovacovsky, sie möchte in ihrer künstlerischen Arbeit Wege erkunden, um den Prozess der Photosynthese greifbar zu machen – und erfahren, wie er schmeckt. Wie wird Licht im Verlauf dieses Prozesses in Glukose umgewandelt? Wie werden Zucker und Energie innerhalb des Ökosystems weitergegeben?
Für den Künstler Gabriel Chaile, der den skulpturalen Ofen gebaut hat, ist der Erdboden, aus dem er für seine Kunstwerke Lehm entnimmt, Träger des kulturellen Gedächtnisses – Ort gelebter Beziehungen, überlieferten Wissens und kollektiver Praktiken. Sein Kunstwerk Brenda ermöglicht während der Ausstellung ein schönes Gemeinschaftsritual durch das im Ofen frisch gebackene Brot.
Später am Abend liessen Hunter Longe und Aio Frei mit ihrer Sound-Performance unsichtbare Klanglandschaften entstehen – eine akustische Topografie, die Grenzen von Natur und Technik verschwimmen liess.
Erde als vielseitiges Element für Gestaltung und Inspiration
Die Liste der teilnehmenden Kunstschaffenden ist lang: Gabriel Chaile, Lara Dâmaso, Grace Gloria Denis, Séverin Guelpa, Eva-Fiore Kovacovsky, Michael Günzburger, Tamara Henderson, Nicole L’Huillier, Hunter Longe, Darks Miranda, Caroline von Gunten und Karine Dahouindji – dazu verschiedene Kooperationen mit Höfen und Kollektiven. Sie alle zeigen, wie eng Kunst mit ökologischen, sozialen und kulturellen Fragen verwoben ist.
ERDE/N ist keine klassische Ausstellung in weissen Räumen. Sie verteilt sich über Felder, Höfe und Werkstätten, greift in landwirtschaftliche Abläufe ein und lädt zur Partizipation ein. Jede Ecke, jeder Raum widerspiegelt ein Aktionsraum eines Kunstschaffenden, und ihre Werke verschmelzen im Setting des aktiven Lebens auf dem Hof.
Am Ausstellungszyklus arbeiten Künstlerinnen, Künstler, Forscherinnen und Forscher gemeinsam an konkreten Fragen: Wie gestalten wir ein zukunftsfähiges Miteinander zwischen Mensch, Tier und Pflanze? Welche ökologischen und sozialen Modelle können der Klimakrise, der Ressourcenungleichheit und dem Artensterben etwas entgegensetzen? Somit ist die Ausstellung ein Schauplatz für forschende Kunst, und die Arbeiten zeigen ein Abbild der Reflexionsmöglichkeiten eines Zusammenspiels von Mensch und Natur.
Noch bis zum 28. September wird der Hof Blum in Samstagern zum offenen Labor für eine nachhaltige Zukunft. Hof Blum, Froh Ussicht 1, 8833 Samstagern.
Infos zur aktuellen Ausstellung: www.frohussicht.ch