Wädenswil

Zum 47. Mal Abenteuer und Ferienplausch im ZELA

Die beste Feriendestination für Kinder: Bachgadenweiher.

Text & Bilder: Sabine Itting

Das ZELA ist nicht irgendein Zeltlager. Hier werden Abenteuer erlebt, Spielzeuge in Beschlag genommen, gebadet, gelacht, Geschichten gelauscht und die Natur erkundet und immer wieder passiert etwas, worauf sich niemand eingestellt hat.
Einmal wurde die Umgebung vom Bachgadenweiher zum Wilden Westen, ein anderes Mal mussten sich die Kinder gegen geifernde Hexen wehren. Auch Raubritter und böse Hofzauberer tauchten schon zwischen den Zelten auf. Natürlich passierte auch in diesem Jahr so einiges: Piraten suchten einen Schatz. Und der sollte ausgerechnet inmitten des Zeltlagers versteckt sein!
Was sich das ZELA-Team Jahr für Jahr ausdenkt, ist ebenso einzigartig wie die Stimmung im Zeltlager. Hier braucht man kein Internet, kein Handy. Die Natur ist für ein paar Tage viel spannender. Das Zusammensein mit anderen Kindern und der Leitung, die mit Herzblut dabei ist, beschert unvergessliche Ferientage.

Ferienpass, Ferienplausch – und ein Computerproblem

Das traditionelle Zeltlager wird in Kooperation mit dem Ferienpass Wädenswil und dem Ferienplausch Zürich angeboten. Jedes Jahr ist die Nachfrage gross. Nur in diesem Sommer war alles etwas anders: Nahmen im ersten Durchgang 37 Mädchen und Knaben teil, so waren es im zweiten anstelle der eingeplanten 40 nur 16. «Das ist sehr schade und vermutlich auf ein Computerproblem zurückzuführen. Die Anmeldung schien nicht für alle funktioniert zu haben», bedauerte Lagerleiter Waldi (Markus Waldvogel).

Auch das schlimmste Erlebnis kann das ZELA nicht aufhalten

Seit 47 Jahren sind Waldi und das ZELA unzertrennlich miteinander verbunden. War er anfangs lediglich Lagerleiter, zählen heute auch Planung, Organisation, Administration und Kasse zu seinen Aufgaben. In all dieser Zeit erlebte er viel. Gefragt nach dem bisher schlimmsten Erlebnis, musste er nicht lange nachdenken: «Der Regen in diesem Sommer machte das Aufstellen der Zelte zu einem echten Kraftakt. Unwetter gibt es schon einige, aber so etwas noch nie!» Eine Helferin ergänzte lachend: «Immer wieder rutschten die Stangen aus den Händen. Meine Beine haben so einige blaue Flecken abbekommen.»
Aber egal: Das Lager war pünktlich parat. Waldi und sein Team lassen sich schliesslich von nichts und niemandem aufhalten. Selbst während der Pandemie, so berichtete er, sei das ZELA durchgeführt worden – mit ein paar Massnahmen – und zur grossen Freude der Kinder.

Und die schönsten Erlebnisse? Auch darauf hatte Waldi sofort eine Antwort: «Das sind jedes Mal die strahlenden Kinderaugen, wenn sie sich verabschieden und ihren Eltern von den Tagen im Zeltlager erzählen.» Auch seine Augen leuchteten, als er darüber sprach.
Rund 2500 Kinder sind bisher im ZELA gewesen, alle seien gesund und munter wieder nach Hause gegangen. Einige sind heute selbst Eltern oder sogar Grosseltern und bringen ihre Kinder und Grosskinder ins Zeltlager. Dann lacht und schwatzt man miteinander. Man kennt sich, wie in einer grossen Familie.

Lustig ist das Lagerleben

Es herrschte eine schöne, entspannte Stimmung, als wir das Zeltlager besuchten: Ein Mädchen spielte konzentriert mit dem Diabolo. Zwei Knaben sassen auf der Wiese und diskutierten über ein offensichtlich spannendes Thema. Ein anderes Kind kam gesprungen und erzählte: «Der Bach ist ganz schön kalt. Meine Füsse sind gefroren.»
Aufmerksamkeit, wo nötig, lustige Sprüche, wo angebracht, und ganz viel Teamgeist – das ist das, was man bei einem Besuch im ZELA sofort spürt. Alles ist gleich wie schon vor Jahrzehnten: Es wird viel gelacht, und es gibt keine strengen Regeln. Jedes Kind hat jederzeit Zugang zu den verschiedensten Spiel- und Sportgeräten.
Als plötzlich eine Trompete erklang, hiess das: «Plapperi» (Markus Hofstetter) erwartete alle Mädchen und Knaben für wichtige Informationen. Zuerst wurde durchgezählt, dann gefragt, wer schwimmen gehen möchte. Begeistert streckten viele Kinder auf, und schon wenig später machten sie sich in Badekleidung auf den Weg zum Weiher und zur Wasserrutsche. Währenddessen kümmerte sich Küchenchef Nino (Nic Mörgeli) mit seinem Team um das leibliche Wohl.

Kuchen und Schlangenbrot

Auch das kulinarische Angebot hat sich in den vielen Jahren sehr zur Freude der Kinder kaum verändert. Am ersten Tag kommt der von den Eltern mitgebrachte Kuchen auf den Tisch, besonders gut schmeckt er mit frischer Wassermelone. In den nächsten Tagen gibt es Hacktätschli mit Kartoffelstock und Rüebli oder Nudeln mit Tomatensauce – so, wie Kinder es besonders lieben.
Schoggimilch und Marmeladebrot am Morgen, Würste und Schlangenbrot abends am Feuer, das alles tönt lecker und nach Abenteuer. Zwei, drei Kinder sind immer dabei, die lieber vegetarisch essen möchten, selbstverständlich gibt es für sie eine Alternative.
Seit sieben Jahren leitet Nino bereits die Küche, und er nimmt – wie alle anderen Helfer und Helferinnen auch – dafür extra Ferien.

Spannendes Abendprogramm – die Piraten sind zurück

Am Abend kehrten die Piraten zurück. Auf die Bühne, die bereits am Ufer des Weihers mit viel Liebe zum Detail aufgebaut worden war. Jung und Alt versammelten sich rechtzeitig, um vor dem Schlafengehen gespannt mitzuerleben, wie die Schatzsuche weiterging …

Das 47. ZELA ist Geschichte

Körperlich fertig und geistig total relaxt – so beschreibt Lagerleiter und Organisator Waldi den Zustand aller Helfenden, wenn es alljährlich ans Ab- und Aufräumen geht. Und schon jetzt sprudeln die Ideen für das ZELA 2026. Viele Kinder werden wiederkommen, andere vielleicht zum ersten Mal dabei sein. Und alle werden gemeinsam wieder die allerschönsten Ferientage erleben. Nicht an einem fernen Strand, sondern am Bachgadenweiher in Wädenswil.

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