Oder: «Ich bin parat», «Ich hatte ein erfülltes Leben, doch jetzt ist mir alles eine Last geworden, ich will gehen», «Ich habe meine Koffer gepackt». So oder ähnlich können sich besonders ältere Menschen äussern, wenn Schmerzen plagen, ihr Freundeskreis immer kleiner wird und sie kaum mehr ihre Wohnung verlassen können oder möchten. Sie sind bereit zu sterben, äussern dies aber oft nicht direkt. Wie gehen Angehörige und auch Seelsorgende achtsam auf solche Bemerkungen ein? Engagierte der ökumenischen Besuchsgruppe tauschten sich bei ihrem letzten Treffen im Etzelzentrum zu diesem herausfordernden Thema aus. Frau Silke Winkler, Forschungsbeauftragte der katholischen Spital- und Klinikseelsorge Zürich, wies in ihrem praxisorientierten Referat auf die wichtigsten Punkte hin und berichtete aus ihren vielfältigen Erfahrungen.
Hören kommt vor dem Verstehen
Sterbewünsche sind je nach Lebenssituation durchaus natürlich und naheliegend. Deren Hintergründe und der Umgang damit sind sehr individuell. Sie haben viele unterschiedliche Ursachen. Viele ältere Menschen sind rückblickend dankbar und mit sich und anderen im Reinen. Doch manchmal gibt es Zeiten, in denen Beschwerden ihr Leben unerträglich mühsam machen – und dann geniessen sie wieder Lichtmomente dank schöner Begegnungen oder Erlebnissen. Vor dem Verstehen ihrer individuellen Situation kommen deshalb achtsames Zuhören und Empathie.
Komplexe Fragen der Sterbebegleitung und der davon zu unterscheidenden aktiven Sterbehilfe können von Menschen mit Sterbewunsch vorgebracht werden. Unter Sterbebegleitung wird die ganzheitliche Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase und der Einbezug ihrer Angehörigen verstanden. Solche medizinische, psychologische, spirituelle und soziale Unterstützung beabsichtigt, Lebensqualität so gut es geht zu erhalten.
Angst vor dem Tod?
Der US-amerikanische Schauspieler Woody Allen meinte zum Thema Sterben einmal humorvoll: «Ich fürchte mich nicht vor dem Tod. Ich möchte einfach nicht anwesend sein, wenn es geschieht.» Häufig ängstigen sich ältere Menschen nicht vor dem Tod an sich, sondern vor dem Prozess dorthin: Wird er schmerzhaft, beschwerlich, einsam sein? Werde ich meinen Angehörigen zur Last fallen? Und nicht zuletzt: Kann ich in Würde sterben?
In Würde sterben wollen
Jede Frage nach der Würde misst sich nach christlichem Verständnis am Bewusstsein, Abbild Gottes zu sein. Diese Würde ist unveräusserbar, unentziehbar, bedingungslos; unabhängig von Alter, Krankheit, Rasse, Geschlecht oder sozialem Status; nicht beachtend, was eine bestimmte Person geleistet hat, welche Stärken oder Schwächen sie besitzt. Es gibt kein Argument, diese Würde in irgendeiner Weise zu schmälern. Als Kirche wollen wir versuchen, diese Sichtweise immer wieder neu stark zu machen. Gerade bei Fragen nach Sterben und Tod bedeutet dieser Anspruch, sorgend und begleitend da zu sein, nicht moralisierend und belehrend, sondern im Bewusstsein, dass Lebensentwürfe individuell und vielfältig sind.
Offenes Pfarrhaus-Ohr
Egal, ob für seelsorgerliche Lebensfragen oder soziale Themen: Gerne nehmen wir uns Zeit für ein Gespräch. Melden Sie sich einfach für eine Terminvereinbarung.
Patrick Lier, Pfarradministrator
patrick.lier@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 076 428 55 68
Agil Raju, Vikar
agi.raju@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 079 773 19 93
Beat Wiederkehr, Diakon
beat.wiederkehr@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 079 938 80 84
Oder: «Ich bin parat», «Ich hatte ein erfülltes Leben, doch jetzt ist mir alles eine Last geworden, ich will gehen», «Ich habe meine Koffer gepackt». So oder ähnlich können sich besonders ältere Menschen äussern, wenn Schmerzen plagen, ihr Freundeskreis immer kleiner wird und sie kaum mehr ihre Wohnung verlassen können oder möchten. Sie sind bereit zu sterben, äussern dies aber oft nicht direkt. Wie gehen Angehörige und auch Seelsorgende achtsam auf solche Bemerkungen ein? Engagierte der ökumenischen Besuchsgruppe tauschten sich bei ihrem letzten Treffen im Etzelzentrum zu diesem herausfordernden Thema aus. Frau Silke Winkler, Forschungsbeauftragte der katholischen Spital- und Klinikseelsorge Zürich, wies in ihrem praxisorientierten Referat auf die wichtigsten Punkte hin und berichtete aus ihren vielfältigen Erfahrungen.
Hören kommt vor dem Verstehen
Sterbewünsche sind je nach Lebenssituation durchaus natürlich und naheliegend. Deren Hintergründe und der Umgang damit sind sehr individuell. Sie haben viele unterschiedliche Ursachen. Viele ältere Menschen sind rückblickend dankbar und mit sich und anderen im Reinen. Doch manchmal gibt es Zeiten, in denen Beschwerden ihr Leben unerträglich mühsam machen – und dann geniessen sie wieder Lichtmomente dank schöner Begegnungen oder Erlebnissen. Vor dem Verstehen ihrer individuellen Situation kommen deshalb achtsames Zuhören und Empathie.
Komplexe Fragen der Sterbebegleitung und der davon zu unterscheidenden aktiven Sterbehilfe können von Menschen mit Sterbewunsch vorgebracht werden. Unter Sterbebegleitung wird die ganzheitliche Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase und der Einbezug ihrer Angehörigen verstanden. Solche medizinische, psychologische, spirituelle und soziale Unterstützung beabsichtigt, Lebensqualität so gut es geht zu erhalten.
Angst vor dem Tod?
Der US-amerikanische Schauspieler Woody Allen meinte zum Thema Sterben einmal humorvoll: «Ich fürchte mich nicht vor dem Tod. Ich möchte einfach nicht anwesend sein, wenn es geschieht.» Häufig ängstigen sich ältere Menschen nicht vor dem Tod an sich, sondern vor dem Prozess dorthin: Wird er schmerzhaft, beschwerlich, einsam sein? Werde ich meinen Angehörigen zur Last fallen? Und nicht zuletzt: Kann ich in Würde sterben?
In Würde sterben wollen
Jede Frage nach der Würde misst sich nach christlichem Verständnis am Bewusstsein, Abbild Gottes zu sein. Diese Würde ist unveräusserbar, unentziehbar, bedingungslos; unabhängig von Alter, Krankheit, Rasse, Geschlecht oder sozialem Status; nicht beachtend, was eine bestimmte Person geleistet hat, welche Stärken oder Schwächen sie besitzt. Es gibt kein Argument, diese Würde in irgendeiner Weise zu schmälern. Als Kirche wollen wir versuchen, diese Sichtweise immer wieder neu stark zu machen. Gerade bei Fragen nach Sterben und Tod bedeutet dieser Anspruch, sorgend und begleitend da zu sein, nicht moralisierend und belehrend, sondern im Bewusstsein, dass Lebensentwürfe individuell und vielfältig sind.
Offenes Pfarrhaus-Ohr
Egal, ob für seelsorgerliche Lebensfragen oder soziale Themen: Gerne nehmen wir uns Zeit für ein Gespräch. Melden Sie sich einfach für eine Terminvereinbarung.
Patrick Lier, Pfarradministrator
patrick.lier@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 076 428 55 68
Agil Raju, Vikar
agi.raju@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 079 773 19 93
Beat Wiederkehr, Diakon
beat.wiederkehr@kath-waedenswil.ch
Tel. 044 783 87 67 / 079 938 80 84