2027 sollen die ersten von der Schweiz beschafften F-35 ausgeliefert werden, doch leider wird aktuell dieser vom Volk bestätigte Kaufentscheid, vor allem durch linke Politiker, in Frage gestellt. Bereits jetzt steht ein Modell einer F-35B des Wädenswiler Drogisten Julius Jezerniczky startklar im Hangar – im Modell Massstab 1:5!
Während 5 Jahren Bauzeit und einer Planungszeit von zusätzlich rund 2 Jahren, haben Julius Jezerniczky und Arnold «Noldi» Meier an ihrem neustem Projekt gearbeitet: der detailgetreuen Nachbildung einer F-35 – der Maschine, die dereinst auch den Schweizer Luftraum sichern soll und die zur Zeit auch Bundesbern beschäftigt.
Im Gespräch mit dem Wädenswiler Anzeiger verriet Julius Jezerniczky viel über sein Hobby.
Bevor wir zum aktuellen Projekt kommen: Wie bist Du zum Modellbau gekommen – und warum gerade Flieger und nicht Fahrzeuge oder Boote?
Ich bin am Zürcher Bellevue aufgewachsen, und deshalb führte mich meine Modellbaukarriere in der Tat zuerst zu einem Modellboot. Es war die «Nautic» von Graupner, welche ich als Bausatz von meinen Eltern geschenkt gekriegt habe. Die Fernsteuerung, den Akku und das Ladegerät habe ich mir dann mühsam zusammengespart. Ich kann mich noch gut an die Jungfernfahrt erinnern, welche ich im Strandbad Mythenquai machen durfte. Als spezielle Zusatzfunktion habe ich eine vorbildgetreue Beleuchtung verbaut. Als ich in der Dämmerung die ersten Runden drehen konnte, bin ich vor Stolz und vor Freude fast geplatzt! Später kam dann als Weihnachtsgeschenk ein RC-Auto dazu, mit welchem ich dann immer wieder auf dem nahegelegenen Hechtplatz rumgekurvt bin.
Den Ausschlag, weshalb ich mich dann Ende der Siebzigerjahre mit dem Flugzeugmodellbau-Virus angesteckt habe, gab unser damaliger Lehrer in der Mittelstufe, als wir im Rahmen des Werkunterrichts ein Balsa-Segelflugzeug von Grund auf bauen durften. In der Lehrzeit habe ich weitere Modellflugzeuge gebaut, welche ich dann nach einer Töfflifahrt auf einer Anhöhe bei Dübendorf in ihr Element liess. So richtig intensiv mit diesem Hobby wurde es dann vor rund 25 Jahren, als die ersten Modell-Strahltriebwerke auf den Markt kamen. Seitdem bin ich dem Modelljet-Virus verfallen.
Die F-35 ist nicht Dein erstes Projekt. Wie viele Modellflieger stehen in Deinem Hangar?
Die F-35 ist eigentlich nicht nur mein Projekt, sondern eine Gemeinschaftsproduktion mit meinem mittlerweile 93-jährigen Modellbaufreund Arnold «Noldi» Meier aus Dietlikon. Ich betreibe und fliege bereits vier seiner Modelle, darunter einen Boeing 747 «Jumbo» und eine Pilatus PC-24. Auch diese Modelle wurden von ihm konstruiert und gebaut. Lediglich die Fernsteuertechnik und die Antriebsturbinen stammen bei allen Modellen von mir. Bei der Pilatus PC-24 und der F-35 habe ich zusätzlich auch alle RC-Technik-Einbauarbeiten, das Finish, die Detail- und Lackierarbeiten gemacht.
Daneben habe ich etliche weitere grössere und kleinere Modelle im Einsatz, welche sich so in den letzten 25 Jahren angesammelt haben. Erwähnenswert sind hier sicher meine Panavia-Tornados, ein Mehrzweck-Kampfflugzeug mit Schwenkflügeltechnologie. Daneben segle ich auch sehr gerne, bei Bisenlage mit meinen Grossseglern am Hang am Herrlisberg/Furthof oder auf dem Mistlibühl, auf dem Gelände der MG Richterswil.
War das aktuelle Projekt ein bewusster Entscheid, weil auch die Schweiz den gleichen Flugzeugtyp beschaffen wird?
Definitiv! Nach dem erfolgreichen Pilatus-PC-24-Projekt hat sich Noldi Meier in den Kopf gesetzt, etwas Spezielles zu konstruieren und zu bauen.
Wir sind dann gemeinsam im Juni 2019 nach Payerne gefahren und waren Zaungäste, als im Rahmen der Flugzeugbeschaffung die Lockheed Martin F-35A «Lightning» das erste Mal in der Schweiz präsentiert wurde. Als dieser futuristische Brocken an uns vorbeigerollt ist und sich anschliessend unter Donnergrollen mit Nachbrenner in die Lüfte erhob, war es um uns geschehen! Noldi strahlte beim anschliessenden Mittagessen wie eine Weihnachtskugel, und dann wusste ich: Jetzt ist er nicht mehr aufzuhalten! Und weil Noldi als ehemaliger Maschinenbauer und Feinmechaniker Herausforderungen liebt, hat er sich gleich dazu entschieden, die F-35B als VTOL (Senkrechtstarter-Version) zu konstruieren.
Von der Planung bis zum Jungfernflug: Wieviel Zeit ist da vergangen? Wie viele Stunden Arbeit stecken da drin?
Nachdem Noldi Meier 2018/2019 mit der Konstruktion am Zeichenbrett und dem Formenbau begonnen hat, konnten wir dann im Sommer 2020 mit dem Abformen des Urmodelles beginnen. Der Rumpf und die Spanten des Modelles sind komplett in GFK-Wabentechnologie gefertigt, und wir konnten hier auf das Know-how eines befreundeten Surfbrett- und Modellbauers zurückgreifen, der uns beim Abformen tatkräftig unterstützt hat. Leider kamen dann bei Noldi vor drei Jahren gesundheitliche Probleme dazu, welche in der Folge dazu führten, dass wir das Arbeitstempo etwas drosseln mussten. Alles in allem stecken weit über 1500 Arbeitsstunden in diesem Projekt. In den letzten 18 Monaten habe ich mich dann mit den technischen Einbauten beschäftigt und mich der Programmierung der Funktionen und den aufwendigen Spachtel- und Lackierarbeiten gewidmet. Meine liebste Tätigkeit war es, alle Beschriftungen und die diversen Kunststoff-Anbauten, welche mein Sohn mittels 3D-Druck erstellt hat, aufzubringen.
Bestimmt gibt’s auch bürokratische Hindernisse zu umfliegen …?
Eigentlich nicht gross. In der Schweiz darf man Flugzeugmodelle bis 30 kg ohne Bewilligung, resp. Prüfung fliegen. Es liegt in der Sache der Natur, dass komplexe Grossmodelle nicht von Anfänger bewegt werden. Zumal auch die Möglichkeiten bezüglich Fluggelände sehr beschränkt sind. Unsere F-35B wird ein Abfluggewicht von rund 38 kg haben. Deshalb war eine Abnahme durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) nötig, welche vor ein paar Tagen in meiner Werkstatt stattfand. Zwei Experten, resp. Prüfer, haben die Maschine genauestens unter die Lupe genommen und einen Belastungstest gemacht. Das Modell muss im Flugbetrieb jederzeit mit 8G belastbar sein, und deshalb wurden je Tragfläche, in verschiedenen Segmenten, auf jeder Seite jeweils 108 kg Gewicht aufgelegt! Auch die ganze Elektronik und Bauausführung, ja, jede Schraube und Mutter, wurde genau begutachtet und mit den eingereichten Unterlagen abgeglichen.
Zum Glück hat diese technische Abnahme wunderbar geklappt, und bis auf 2–3 Kleinigkeiten, welche ich in den nächsten Tagen noch nacharbeiten muss, wurde nichts beanstandet. Die Flugfreigabe für den Jungfernflug, welcher ebenfalls dokumentiert werden muss, steht also kurz bevor. Von bürokratischen Hindernissen kann also keine Rede sein. Das BAZL, die Experten und sogar auch der Kommandant der Schweizer Luftwaffe waren sehr hilfsbereit und haben uns sogar zum Projekt gratuliert und viel Erfolg gewünscht!
Wie nah ist euer Modell an der echten F-35B – was ist massstabsgetreu, was musstest Du anpassen? Wie viel ist Handarbeit – und gibt’s auch Komponenten «ab Stange»?
Das Modell ist von den Abmessungen her absolut vorbildgetreu, einfach im Massstab 5× kleiner als das grosse Vorbild. Bis auf das Kerosin-Strahl-Triebwerk, welches von einem Freund aus Baar gefertigt wurde, und den elektronischen Komponenten, wie den insgesamt 19 Servos (Rudermaschinen), den 5 Akkus und der Akkuweiche, den Hubzylindern und der Fahrwerke, ist alles Handarbeit und nicht käuflich zu erwerben.
Was fasziniert Dich persönlich an der F-35B?
Primär die futuristische Form und die ganze Technik, welche in so einer Maschine steckt. Wenn man sich – und das macht man bei einem solchen Projekt ausführlich – mit dem Flugzeug beschäftigt, dann sieht man schnell, was da für eine unglaubliche Ingenieursleistung dahinter steckt. Ein 20-Tonnen-Flugzeug, steuerbar und in Serienfertigung, zum Schweben zu bringen und dies mittels schwenkbarer Düse und einem Hublifter, ist schon eine gewaltige Leistung!
Wo wird man das Flugzeug sehen können?
Wo findet der Jungfernflug statt?
Wenn alles gut läuft und das Flugzeug so fliegt wie wir denken und ich den Sommer durch genügend Testflüge machen kann, dann werden wir das Modell im Herbst an einigen Flugtagen der Öffentlichkeit präsentieren können. In unserem Einzugsgebiet dann sicher Anfang Oktober 2025 am traditionellen Flugtag in Hausen am Albis. Der Jungfernflug ist Mitte Juli geplant. Der Ort ist noch offen, und je nach Möglichkeit, werden wir dann spontan entscheiden.
In Wädenswil gibt’s auch eine Modellfluggruppe. Welche Tipps würdest Du Einsteigern im Modellbau geben – wie beginnt man?
Ich bin ja Gründungsmitglied und seit 17 Jahren Obmann der Modellfluggruppe Wädenswil. Wir fliegen dort unsere kleinen Elektromodelle und helfen gerne, wenn sich jemand zum Modellflug hingezogen fühlt. Sei es bei der Modellberatung oder auch bei den ersten Schritten in der Luft.
Welches Projekt steht als Nächstes an? Bleibst Du bei den Jets – oder reizt Dich doch auch mal etwas ganz anderes?
Vorerst bleibe ich bei den Jets. Das nächste Projekt, auf welches ich nun Priorität legen werde, ist eine Lockheed F-104, bekannt unter dem Übernamen «Starfighter» oder «Witwenmacher». Dieses Flugzeug ist komplett aus Holz und Glasfasern, im Massstab gebaut, und mit einer Rumpflänge von 450 cm noch ein Stück länger als die F-35B. Bei dieser Maschine bin ich, mit Unterbrüchen, schon seit 8 Jahren dran und hoffe, dass ich dieses Flugzeug dann über den kommenden Winter fertigstellen kann.
2027 sollen die ersten von der Schweiz beschafften F-35 ausgeliefert werden, doch leider wird aktuell dieser vom Volk bestätigte Kaufentscheid, vor allem durch linke Politiker, in Frage gestellt. Bereits jetzt steht ein Modell einer F-35B des Wädenswiler Drogisten Julius Jezerniczky startklar im Hangar – im Modell Massstab 1:5!
Während 5 Jahren Bauzeit und einer Planungszeit von zusätzlich rund 2 Jahren, haben Julius Jezerniczky und Arnold «Noldi» Meier an ihrem neustem Projekt gearbeitet: der detailgetreuen Nachbildung einer F-35 – der Maschine, die dereinst auch den Schweizer Luftraum sichern soll und die zur Zeit auch Bundesbern beschäftigt.
Im Gespräch mit dem Wädenswiler Anzeiger verriet Julius Jezerniczky viel über sein Hobby.
Bevor wir zum aktuellen Projekt kommen: Wie bist Du zum Modellbau gekommen – und warum gerade Flieger und nicht Fahrzeuge oder Boote?
Ich bin am Zürcher Bellevue aufgewachsen, und deshalb führte mich meine Modellbaukarriere in der Tat zuerst zu einem Modellboot. Es war die «Nautic» von Graupner, welche ich als Bausatz von meinen Eltern geschenkt gekriegt habe. Die Fernsteuerung, den Akku und das Ladegerät habe ich mir dann mühsam zusammengespart. Ich kann mich noch gut an die Jungfernfahrt erinnern, welche ich im Strandbad Mythenquai machen durfte. Als spezielle Zusatzfunktion habe ich eine vorbildgetreue Beleuchtung verbaut. Als ich in der Dämmerung die ersten Runden drehen konnte, bin ich vor Stolz und vor Freude fast geplatzt! Später kam dann als Weihnachtsgeschenk ein RC-Auto dazu, mit welchem ich dann immer wieder auf dem nahegelegenen Hechtplatz rumgekurvt bin.
Den Ausschlag, weshalb ich mich dann Ende der Siebzigerjahre mit dem Flugzeugmodellbau-Virus angesteckt habe, gab unser damaliger Lehrer in der Mittelstufe, als wir im Rahmen des Werkunterrichts ein Balsa-Segelflugzeug von Grund auf bauen durften. In der Lehrzeit habe ich weitere Modellflugzeuge gebaut, welche ich dann nach einer Töfflifahrt auf einer Anhöhe bei Dübendorf in ihr Element liess. So richtig intensiv mit diesem Hobby wurde es dann vor rund 25 Jahren, als die ersten Modell-Strahltriebwerke auf den Markt kamen. Seitdem bin ich dem Modelljet-Virus verfallen.
Die F-35 ist nicht Dein erstes Projekt. Wie viele Modellflieger stehen in Deinem Hangar?
Die F-35 ist eigentlich nicht nur mein Projekt, sondern eine Gemeinschaftsproduktion mit meinem mittlerweile 93-jährigen Modellbaufreund Arnold «Noldi» Meier aus Dietlikon. Ich betreibe und fliege bereits vier seiner Modelle, darunter einen Boeing 747 «Jumbo» und eine Pilatus PC-24. Auch diese Modelle wurden von ihm konstruiert und gebaut. Lediglich die Fernsteuertechnik und die Antriebsturbinen stammen bei allen Modellen von mir. Bei der Pilatus PC-24 und der F-35 habe ich zusätzlich auch alle RC-Technik-Einbauarbeiten, das Finish, die Detail- und Lackierarbeiten gemacht.
Daneben habe ich etliche weitere grössere und kleinere Modelle im Einsatz, welche sich so in den letzten 25 Jahren angesammelt haben. Erwähnenswert sind hier sicher meine Panavia-Tornados, ein Mehrzweck-Kampfflugzeug mit Schwenkflügeltechnologie. Daneben segle ich auch sehr gerne, bei Bisenlage mit meinen Grossseglern am Hang am Herrlisberg/Furthof oder auf dem Mistlibühl, auf dem Gelände der MG Richterswil.
War das aktuelle Projekt ein bewusster Entscheid, weil auch die Schweiz den gleichen Flugzeugtyp beschaffen wird?
Definitiv! Nach dem erfolgreichen Pilatus-PC-24-Projekt hat sich Noldi Meier in den Kopf gesetzt, etwas Spezielles zu konstruieren und zu bauen.
Wir sind dann gemeinsam im Juni 2019 nach Payerne gefahren und waren Zaungäste, als im Rahmen der Flugzeugbeschaffung die Lockheed Martin F-35A «Lightning» das erste Mal in der Schweiz präsentiert wurde. Als dieser futuristische Brocken an uns vorbeigerollt ist und sich anschliessend unter Donnergrollen mit Nachbrenner in die Lüfte erhob, war es um uns geschehen! Noldi strahlte beim anschliessenden Mittagessen wie eine Weihnachtskugel, und dann wusste ich: Jetzt ist er nicht mehr aufzuhalten! Und weil Noldi als ehemaliger Maschinenbauer und Feinmechaniker Herausforderungen liebt, hat er sich gleich dazu entschieden, die F-35B als VTOL (Senkrechtstarter-Version) zu konstruieren.
Von der Planung bis zum Jungfernflug: Wieviel Zeit ist da vergangen? Wie viele Stunden Arbeit stecken da drin?
Nachdem Noldi Meier 2018/2019 mit der Konstruktion am Zeichenbrett und dem Formenbau begonnen hat, konnten wir dann im Sommer 2020 mit dem Abformen des Urmodelles beginnen. Der Rumpf und die Spanten des Modelles sind komplett in GFK-Wabentechnologie gefertigt, und wir konnten hier auf das Know-how eines befreundeten Surfbrett- und Modellbauers zurückgreifen, der uns beim Abformen tatkräftig unterstützt hat. Leider kamen dann bei Noldi vor drei Jahren gesundheitliche Probleme dazu, welche in der Folge dazu führten, dass wir das Arbeitstempo etwas drosseln mussten. Alles in allem stecken weit über 1500 Arbeitsstunden in diesem Projekt. In den letzten 18 Monaten habe ich mich dann mit den technischen Einbauten beschäftigt und mich der Programmierung der Funktionen und den aufwendigen Spachtel- und Lackierarbeiten gewidmet. Meine liebste Tätigkeit war es, alle Beschriftungen und die diversen Kunststoff-Anbauten, welche mein Sohn mittels 3D-Druck erstellt hat, aufzubringen.
Bestimmt gibt’s auch bürokratische Hindernisse zu umfliegen …?
Eigentlich nicht gross. In der Schweiz darf man Flugzeugmodelle bis 30 kg ohne Bewilligung, resp. Prüfung fliegen. Es liegt in der Sache der Natur, dass komplexe Grossmodelle nicht von Anfänger bewegt werden. Zumal auch die Möglichkeiten bezüglich Fluggelände sehr beschränkt sind. Unsere F-35B wird ein Abfluggewicht von rund 38 kg haben. Deshalb war eine Abnahme durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) nötig, welche vor ein paar Tagen in meiner Werkstatt stattfand. Zwei Experten, resp. Prüfer, haben die Maschine genauestens unter die Lupe genommen und einen Belastungstest gemacht. Das Modell muss im Flugbetrieb jederzeit mit 8G belastbar sein, und deshalb wurden je Tragfläche, in verschiedenen Segmenten, auf jeder Seite jeweils 108 kg Gewicht aufgelegt! Auch die ganze Elektronik und Bauausführung, ja, jede Schraube und Mutter, wurde genau begutachtet und mit den eingereichten Unterlagen abgeglichen.
Zum Glück hat diese technische Abnahme wunderbar geklappt, und bis auf 2–3 Kleinigkeiten, welche ich in den nächsten Tagen noch nacharbeiten muss, wurde nichts beanstandet. Die Flugfreigabe für den Jungfernflug, welcher ebenfalls dokumentiert werden muss, steht also kurz bevor. Von bürokratischen Hindernissen kann also keine Rede sein. Das BAZL, die Experten und sogar auch der Kommandant der Schweizer Luftwaffe waren sehr hilfsbereit und haben uns sogar zum Projekt gratuliert und viel Erfolg gewünscht!
Wie nah ist euer Modell an der echten F-35B – was ist massstabsgetreu, was musstest Du anpassen? Wie viel ist Handarbeit – und gibt’s auch Komponenten «ab Stange»?
Das Modell ist von den Abmessungen her absolut vorbildgetreu, einfach im Massstab 5× kleiner als das grosse Vorbild. Bis auf das Kerosin-Strahl-Triebwerk, welches von einem Freund aus Baar gefertigt wurde, und den elektronischen Komponenten, wie den insgesamt 19 Servos (Rudermaschinen), den 5 Akkus und der Akkuweiche, den Hubzylindern und der Fahrwerke, ist alles Handarbeit und nicht käuflich zu erwerben.
Was fasziniert Dich persönlich an der F-35B?
Primär die futuristische Form und die ganze Technik, welche in so einer Maschine steckt. Wenn man sich – und das macht man bei einem solchen Projekt ausführlich – mit dem Flugzeug beschäftigt, dann sieht man schnell, was da für eine unglaubliche Ingenieursleistung dahinter steckt. Ein 20-Tonnen-Flugzeug, steuerbar und in Serienfertigung, zum Schweben zu bringen und dies mittels schwenkbarer Düse und einem Hublifter, ist schon eine gewaltige Leistung!
Wo wird man das Flugzeug sehen können?
Wo findet der Jungfernflug statt?
Wenn alles gut läuft und das Flugzeug so fliegt wie wir denken und ich den Sommer durch genügend Testflüge machen kann, dann werden wir das Modell im Herbst an einigen Flugtagen der Öffentlichkeit präsentieren können. In unserem Einzugsgebiet dann sicher Anfang Oktober 2025 am traditionellen Flugtag in Hausen am Albis. Der Jungfernflug ist Mitte Juli geplant. Der Ort ist noch offen, und je nach Möglichkeit, werden wir dann spontan entscheiden.
In Wädenswil gibt’s auch eine Modellfluggruppe. Welche Tipps würdest Du Einsteigern im Modellbau geben – wie beginnt man?
Ich bin ja Gründungsmitglied und seit 17 Jahren Obmann der Modellfluggruppe Wädenswil. Wir fliegen dort unsere kleinen Elektromodelle und helfen gerne, wenn sich jemand zum Modellflug hingezogen fühlt. Sei es bei der Modellberatung oder auch bei den ersten Schritten in der Luft.
Welches Projekt steht als Nächstes an? Bleibst Du bei den Jets – oder reizt Dich doch auch mal etwas ganz anderes?
Vorerst bleibe ich bei den Jets. Das nächste Projekt, auf welches ich nun Priorität legen werde, ist eine Lockheed F-104, bekannt unter dem Übernamen «Starfighter» oder «Witwenmacher». Dieses Flugzeug ist komplett aus Holz und Glasfasern, im Massstab gebaut, und mit einer Rumpflänge von 450 cm noch ein Stück länger als die F-35B. Bei dieser Maschine bin ich, mit Unterbrüchen, schon seit 8 Jahren dran und hoffe, dass ich dieses Flugzeug dann über den kommenden Winter fertigstellen kann.