Künstliche Intelligenz macht vieles möglich. So trafen wir uns beim Keltereigebäude an der Schlossgass virtuell mit Hermann Müller-Thurgau und befragten ihn zu seinem Wirken. Spannend zu lesen ist, was Müller-Thurgau zur Aufgabe des Forschungsstandorts Wädenswil sagt.
Interview und Bild: Künstliche Intelligenz (ChatGPT), aufbereitet von Stefan Baumgartner
Herr Müller, es ist mir eine grosse Ehre, mit Ihnen zu sprechen. Sie sind Botaniker und Weinbaupionier – was hat Sie ursprünglich dazu inspiriert, sich mit Rebenzüchtung zu beschäftigen?
Die Weinrebe hat mich schon immer fasziniert. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, doch ihre Züchtung wurde lange dem Zufall überlassen. Ich wollte eine Rebsorte entwickeln, die sowohl widerstandsfähig als auch geschmacklich hochwertig ist.
Sie waren der erste Direktor der Forschungsanstalt Wädenswil. Warum wurde gerade dieser Standort gewählt?
Wädenswil am Zürichsee ist ein idealer Ort für agrarwissenschaftliche Forschung. Das milde Klima, die Nähe zu bedeutenden Weinregionen und die fruchtbaren Böden boten perfekte Bedingungen für meine Experimente. Ausserdem war die Unterstützung durch die Schweizer Regierung und die Landwirtschaft von unschätzbarem Wert.
Ihre berühmteste Schöpfung ist die später nach Ihnen benannte Rebsorte Müller-Thurgau. Was war die ursprüngliche Idee hinter dieser Kreuzung?
Mein Ziel war es, die aromatische Finesse des Rieslings mit der Frühreife und Robustheit einer anderen Sorte zu kombinieren. Lange dachte man, meine Kreuzung sei Riesling × Silvaner, aber moderne DNA-Analysen haben gezeigt, dass es eigentlich Riesling × Madeleine Royale ist.
Gab es Widerstände gegen Ihre Arbeit?
Oh ja! Viele Winzer und Gelehrte waren skeptisch. Neue Sorten setzten sich nicht leicht durch. Doch als sie merkten, dass Müller-Thurgau früh reift und selbst in kühleren Klimazonen zuverlässig Erträge bringt, wuchs die Akzeptanz. Auch hier in Wädenswil gab es anfangs Zweifel, aber die Forschungsergebnisse sprachen für sich.
Was hat die Forschungsanstalt Wädenswil für den Weinbau geleistet?
Wädenswil wurde zu einem Zentrum für agrarwissenschaftliche Innovation. Neben der Rebenzüchtung haben wir uns auch mit Schädlingsbekämpfung, Bodenanalysen und modernen Anbaumethoden befasst. Unsere Erkenntnisse haben nicht nur den Schweizer Weinbau, sondern auch viele europäische Anbaugebiete geprägt.
Heute wird Müller-Thurgau weltweit angebaut. Was empfinden Sie dabei?
Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass meine Arbeit den Weinbau beeinflusst hat. Doch es kommt nicht nur auf die Rebe an – der Boden, das Klima und die Winzerkunst spielen eine ebenso grosse Rolle.
Herr Müller, ich muss Ihnen etwas berichten: Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat die Forschungsanstalt Wädenswil aufgegeben.
Was denken Sie darüber?
(verstummt kurz, dann runzelt er die Stirn) Das kann ich kaum glauben. Wädenswil war ein Zentrum des Fortschritts! Forschung braucht Kontinuität, vor allem in der Landwirtschaft. Wer den Weinbau der Zukunft sichern will, darf nicht an der Wissenschaft sparen.
Es gibt andere Forschungsstandorte, aber Wädenswil spielt keine Rolle mehr.
Ein grosser Fehler. Es geht nicht nur um ein Gebäude oder ein paar Versuchsflächen – es geht um Wissen, um Tradition und um den Willen, den Weinbau weiterzuentwickeln. Forschung kann nicht beliebig verlagert werden. Die Böden, das Mikroklima, die langjährigen Beobachtungen – all das geht verloren. Ich fürchte, diese Entscheidung wird sich rächen.
Was würden Sie den Verantwortlichen sagen, wenn Sie könnten?
(seufzt) Ich würde ihnen raten, einen guten Wein aus meiner Rebe zu trinken – und dabei nachzudenken, woher ihr Wissen über den Weinbau eigentlich kommt.
Herr Müller, wenn wir in die Zukunft blicken – heute beschäftigen sich viele Züchter mit sogenannten PIWI-Sorten, also pilzwiderstandsfähigen Reben. Was halten Sie von dieser Entwicklung?
Ich begrüsse sie ausdrücklich! Schon zu meiner Zeit haben Pilzkrankheiten wie der Echte und Falsche Mehltau den Weinbau schwer belastet. Damals waren wir darauf angewiesen, mit Kupfer- und Schwefelpräparaten zu arbeiten – oft in grossen Mengen. Wenn es nun gelingt, durch Züchtung Reben zu schaffen, die von Natur aus widerstandsfähig sind, ist das ein gewaltiger Fortschritt.
Einige Traditionalisten lehnen PIWIs noch ab – sie sagen, der Geschmack sei nicht vergleichbar mit klassischen Sorten.
Das wurde über meine Sorte auch gesagt. Viele Neuheiten brauchen Zeit, bis sie verstanden werden. Doch die Sensorik ist keine feste Grösse – sie entwickelt sich mit der Erfahrung und mit dem, was Winzer und Konsumenten daraus machen. Entscheidend ist nicht, wie alt eine Sorte ist, sondern was man aus ihr macht.
Sehen Sie in den PIWIs eine Art logische Weiterentwicklung Ihrer Arbeit?
Ja, durchaus. Der Grundgedanke ist derselbe: Weinbau nachhaltiger, robuster und anpassungsfähiger zu machen. Ich habe versucht, Sorten zu schaffen, die sich an das Klima und die Gegebenheiten anpassen. Die PIWIs führen diesen Weg konsequent weiter – sie sind eine Antwort auf den Klimawandel und auf die Notwendigkeit, Pflanzenschutz zu reduzieren. Hätte ich heute die Werkzeuge moderner Genetik, ich würde genau dort weiterforschen.
Was wünschen Sie sich für die nächste Generation von Rebenzüchtern?
Mut und Geduld. Innovation braucht beides. Und ich hoffe, dass sie ihre Arbeit nicht nur als wissenschaftliche Aufgabe sehen, sondern auch als kulturelle Verantwortung. Der Wein ist nicht irgendein Produkt – er ist ein Ausdruck von Natur, Geschichte und Menschlichkeit.
Der Wein wird auch in hundert Jahren noch Menschen zusammenbringen. Möge jede neue Rebe ein Zeichen dafür sein, dass wir nicht nur den Ertrag, sondern auch die Verantwortung wachsen lassen.
Künstliche Intelligenz macht vieles möglich. So trafen wir uns beim Keltereigebäude an der Schlossgass virtuell mit Hermann Müller-Thurgau und befragten ihn zu seinem Wirken. Spannend zu lesen ist, was Müller-Thurgau zur Aufgabe des Forschungsstandorts Wädenswil sagt.
Interview und Bild: Künstliche Intelligenz (ChatGPT), aufbereitet von Stefan Baumgartner
Herr Müller, es ist mir eine grosse Ehre, mit Ihnen zu sprechen. Sie sind Botaniker und Weinbaupionier – was hat Sie ursprünglich dazu inspiriert, sich mit Rebenzüchtung zu beschäftigen?
Die Weinrebe hat mich schon immer fasziniert. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, doch ihre Züchtung wurde lange dem Zufall überlassen. Ich wollte eine Rebsorte entwickeln, die sowohl widerstandsfähig als auch geschmacklich hochwertig ist.
Sie waren der erste Direktor der Forschungsanstalt Wädenswil. Warum wurde gerade dieser Standort gewählt?
Wädenswil am Zürichsee ist ein idealer Ort für agrarwissenschaftliche Forschung. Das milde Klima, die Nähe zu bedeutenden Weinregionen und die fruchtbaren Böden boten perfekte Bedingungen für meine Experimente. Ausserdem war die Unterstützung durch die Schweizer Regierung und die Landwirtschaft von unschätzbarem Wert.
Ihre berühmteste Schöpfung ist die später nach Ihnen benannte Rebsorte Müller-Thurgau. Was war die ursprüngliche Idee hinter dieser Kreuzung?
Mein Ziel war es, die aromatische Finesse des Rieslings mit der Frühreife und Robustheit einer anderen Sorte zu kombinieren. Lange dachte man, meine Kreuzung sei Riesling × Silvaner, aber moderne DNA-Analysen haben gezeigt, dass es eigentlich Riesling × Madeleine Royale ist.
Gab es Widerstände gegen Ihre Arbeit?
Oh ja! Viele Winzer und Gelehrte waren skeptisch. Neue Sorten setzten sich nicht leicht durch. Doch als sie merkten, dass Müller-Thurgau früh reift und selbst in kühleren Klimazonen zuverlässig Erträge bringt, wuchs die Akzeptanz. Auch hier in Wädenswil gab es anfangs Zweifel, aber die Forschungsergebnisse sprachen für sich.
Was hat die Forschungsanstalt Wädenswil für den Weinbau geleistet?
Wädenswil wurde zu einem Zentrum für agrarwissenschaftliche Innovation. Neben der Rebenzüchtung haben wir uns auch mit Schädlingsbekämpfung, Bodenanalysen und modernen Anbaumethoden befasst. Unsere Erkenntnisse haben nicht nur den Schweizer Weinbau, sondern auch viele europäische Anbaugebiete geprägt.
Heute wird Müller-Thurgau weltweit angebaut. Was empfinden Sie dabei?
Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass meine Arbeit den Weinbau beeinflusst hat. Doch es kommt nicht nur auf die Rebe an – der Boden, das Klima und die Winzerkunst spielen eine ebenso grosse Rolle.
Herr Müller, ich muss Ihnen etwas berichten: Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat die Forschungsanstalt Wädenswil aufgegeben.
Was denken Sie darüber?
(verstummt kurz, dann runzelt er die Stirn) Das kann ich kaum glauben. Wädenswil war ein Zentrum des Fortschritts! Forschung braucht Kontinuität, vor allem in der Landwirtschaft. Wer den Weinbau der Zukunft sichern will, darf nicht an der Wissenschaft sparen.
Es gibt andere Forschungsstandorte, aber Wädenswil spielt keine Rolle mehr.
Ein grosser Fehler. Es geht nicht nur um ein Gebäude oder ein paar Versuchsflächen – es geht um Wissen, um Tradition und um den Willen, den Weinbau weiterzuentwickeln. Forschung kann nicht beliebig verlagert werden. Die Böden, das Mikroklima, die langjährigen Beobachtungen – all das geht verloren. Ich fürchte, diese Entscheidung wird sich rächen.
Was würden Sie den Verantwortlichen sagen, wenn Sie könnten?
(seufzt) Ich würde ihnen raten, einen guten Wein aus meiner Rebe zu trinken – und dabei nachzudenken, woher ihr Wissen über den Weinbau eigentlich kommt.
Herr Müller, wenn wir in die Zukunft blicken – heute beschäftigen sich viele Züchter mit sogenannten PIWI-Sorten, also pilzwiderstandsfähigen Reben. Was halten Sie von dieser Entwicklung?
Ich begrüsse sie ausdrücklich! Schon zu meiner Zeit haben Pilzkrankheiten wie der Echte und Falsche Mehltau den Weinbau schwer belastet. Damals waren wir darauf angewiesen, mit Kupfer- und Schwefelpräparaten zu arbeiten – oft in grossen Mengen. Wenn es nun gelingt, durch Züchtung Reben zu schaffen, die von Natur aus widerstandsfähig sind, ist das ein gewaltiger Fortschritt.
Einige Traditionalisten lehnen PIWIs noch ab – sie sagen, der Geschmack sei nicht vergleichbar mit klassischen Sorten.
Das wurde über meine Sorte auch gesagt. Viele Neuheiten brauchen Zeit, bis sie verstanden werden. Doch die Sensorik ist keine feste Grösse – sie entwickelt sich mit der Erfahrung und mit dem, was Winzer und Konsumenten daraus machen. Entscheidend ist nicht, wie alt eine Sorte ist, sondern was man aus ihr macht.
Sehen Sie in den PIWIs eine Art logische Weiterentwicklung Ihrer Arbeit?
Ja, durchaus. Der Grundgedanke ist derselbe: Weinbau nachhaltiger, robuster und anpassungsfähiger zu machen. Ich habe versucht, Sorten zu schaffen, die sich an das Klima und die Gegebenheiten anpassen. Die PIWIs führen diesen Weg konsequent weiter – sie sind eine Antwort auf den Klimawandel und auf die Notwendigkeit, Pflanzenschutz zu reduzieren. Hätte ich heute die Werkzeuge moderner Genetik, ich würde genau dort weiterforschen.
Was wünschen Sie sich für die nächste Generation von Rebenzüchtern?
Mut und Geduld. Innovation braucht beides. Und ich hoffe, dass sie ihre Arbeit nicht nur als wissenschaftliche Aufgabe sehen, sondern auch als kulturelle Verantwortung. Der Wein ist nicht irgendein Produkt – er ist ein Ausdruck von Natur, Geschichte und Menschlichkeit.
Der Wein wird auch in hundert Jahren noch Menschen zusammenbringen. Möge jede neue Rebe ein Zeichen dafür sein, dass wir nicht nur den Ertrag, sondern auch die Verantwortung wachsen lassen.