Richterswil Wädenswil

Ein Blick zum Nachbar: Marcel Tanner

Mit dem Nachbarswil-Projekt richtet sich der Blick auf das Nachbardorf, sei das in kultureller, geschichtlicher oder auch sozial aktiver Hinsicht – und das musikalisch und gaumenfreundlich angereichert. 

Interview: Reni Bircher; Bilder: zvg

Uns interessiert, was die Gemeinden dazu bewegt hat, einem solchen Kulturfestival Raum zu geben, welche Chance sie darin sehen, wie sie die eigene Wohngemeinde sehen – und ihren Nachbarn. Ein Fragenkatalog an den Richterswiler Gemeindepräsidenten Marcel Tanner (beachten Sie auch die Fragen an den Stadtpräsidenten von Wädenswil, Philipp Kutter):

Die beiden Zürichseegemeinden verbindet eine jahrhundertealte Geschichte, die von gegenseitigem Misstrauen, argwöhnischer Beäugung oder gegenseitigen Vandalenakten an den Pilgerbooten berichtet, aber auch von Zusammenhalt in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unruhe, oder als Verbündete in kriegerischen Auseinandersetzungen erzählt. Heute bestehen «Rivalitäten» eher noch bei sportlichen Auseinandersetzungen, dem Zankapfel Ruine Alt-Wädenswil oder dem alljährlichen Durch-den-Kakao-Ziehen an der Fasnacht. 

Was – ausser dem Seeuferweg und dem Wädenswiler/Richterswiler Anzeiger natürlich – verbindet die Nachbarn Ihrer Meinung nach wirklich?
Marcel Tanner: Die beiden Gemeinden sind durch zahlreiche gemeindeübergreifende Vereine eng miteinander verbunden. Zudem teilen sie sich wichtige Infrastrukturen wie Erholungsräume (Beichlen, Reidholz usw.), das Zivilstandsamt, das Betreibungsamt und die Frischwasserversorgung.

Haben Sie als Jugendlicher Rivalitäten zwischen den Gemeinden zu spüren bekommen?
Nein, persönlich habe ich keine Rivalitäten erlebt – ich kenne sie nur aus Erzählungen.

Was erhoffen Sie sich von einem Projekt, an dem zwei Gemeinden gemeinsam mitwirken?
Ich hoffe, dass gemeindeübergreifende Angebote gestärkt werden und die Menschen aus beiden Gemeinden sich im gesellschaftlichen Bereich besser kennenlernen.

Gibt es ein Anlass, auf den Sie sich persönlich besonders freuen?
Ja, die Tavolata ist ein Anlass, auf den ich mich besonders freue.

Verfolgen Sie die Geschehnisse Ihrer Nachbargemeinde zur linken?
Wir verfolgen die politischen Entscheidungen der Nachbargemeinde stets aufmerksam.

Bitte beenden Sie folgende Sätze:

Richterswil ist vor allem eine Gemeinde mit …
… sehr hoher Lebensqualität. Es ist ein Ort, an dem man sich noch kennt und grüsst.

Richterswil ist vor allem eine Gemeinde ohne …
… Stadtcharakter.

Eine echte Freundschaft entsteht und hält an durch …
… Vertrauen und gute Zusammenarbeit.

In Richterswil gehe ich am liebsten …
… an den Hüttnersee.

Mein Lieblingsort in der Nachbargemeinde ist …
… ebenfalls der Hüttnersee!

Würde ich meine sieben Sachen packen und wegziehen, dann würde mir an meinem jetzigen Wohnort am meisten fehlen …
Ein Wegzug kommt für mich gar nicht in Frage!

www.nachbarswil-kulturbon.ch

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