Richterswil Wädenswil

Ein Blick zum Nachbar

Mit dem Nachbarswil-Projekt richtet sich der Blick auf das Nachbardorf, sei das in kultureller, geschichtlicher oder auch sozial aktiver Hinsicht – und das musikalisch und gaumenfreundlich angereichert. 

Interview: Reni Bircher; Bilder: zvg

Uns interessiert, was die Gemeinden dazu bewegt hat, einem solchen Kulturfestival Raum zu geben, welche Chance sie darin sehen, wie sie die eigene Wohngemeinde sehen – und ihren Nachbarn.

Ein Fragenkatalog an den Stadtpräsidenten von Wädenswil, Philipp Kutter (beachten Sie gegenüberliegend die Fragen an den Richterswiler Gemeindepräsidenten Marcel Tanner):

Die beiden Zürichseegemeinden verbindet eine jahrhundertealte Geschichte, die von gegenseitigem Misstrauen, argwöhnischer Beäugung oder gegenseitigen Vandalenakten an den Pilgerbooten berichtet, aber auch von Zusammenhalt in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unruhe, oder als Verbündete in kriegerischen Auseinandersetzungen erzählt. Heute bestehen «Rivalitäten» eher noch bei sportlichen Auseinandersetzungen, dem Zankapfel Ruine Alt-Wädenswil oder dem alljährlichen Durch-den-Kakao-Ziehen an der Fasnacht. 

Was – ausser dem Seeuferweg und dem Wädenswiler/Richterswiler Anzeiger natürlich – verbindet die Nachbarn Ihrer Meinung nach wirklich?
Philipp Kutter: Es gibt viele Verflechtungen zwischen Richterswil und Wädenswil. Wir tun, was gute Nachbarn tun. Wir helfen einander, wir arbeiten zusammen, und von Zeit zu Zeit Treffen wir uns zum gemütlichen Beisammensein.

Haben Sie als Jugendlicher Rivalitäten zwischen den Gemeinden zu spüren bekommen?
Nein, gar nicht! Die Richterswilerinnen und Richterswiler sind immer nett zu mir.

Was erhoffen Sie sich von einem Projekt, an dem zwei Gemeinden gemeinsam mitwirken?
Ich freue mich darauf, unsere Richterswiler Nachbarn noch besser kennen zu lernen. Die beiden Gemeinden verfügen über ein vielfältiges kulturelles Leben. Da gibt es viel zu entdecken!

Gibt es ein Anlass, auf den Sie sich persönlich besonders freuen?
Ja, ich freue mich speziell auf den Start. Den Anfang macht ja Liedermacher Andrew Bond mit einem Konzert auf der Burgruine. Das wird ein tolles Erlebnis.

Verfolgen Sie die Geschehnisse Ihrer Nachbargemeinde zur rechten?
Natürlich. Richterswil ist zudem immer einen Ausflug wert, und zwar nicht nur an der Räbechilbi.

Bitte beenden Sie folgende Sätze:

Wädenswil ist vor allem eine Gemeinde mit …
… sehr vielen Menschen, die sich mit ihrer Heimat identifizieren und sich hier engagieren – in beiden Gemeinden übrigens.

Wädenswil ist vor allem eine Gemeinde ohne …
… Langeweile.

Eine echte Freundschaft entsteht und hält an durch …
… gemeinsame Erlebnisse und wenn man über alles reden kann.

In Wädenswil gehe ich am liebsten …
… ans Seegüetli am Zürichsee.

Mein Lieblingsort in der Nachbargemeinde ist …
… dem Seeuferweg entlang bis zum Richterswiler Horn.

Würde ich meine sieben Sachen packen und wegziehen, dann  würde mir an meinem jetzigen Wohnort am meisten fehlen …
… die vielen vertrauten Gesichter, die Chilbi und der See.

www.nachbarswil-kulturbon.ch

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