Wädenswil

Grenzenlos geniessen: Integration geht über den Magen

Was 2018 vom gemeinnützigen Verein JASS (Just a simple scarf) zum ersten Mal ins Leben gerufen wurde, fand dieses Jahr an insgesamt drei verschiedenen Sonntagnachmittagen im Juni, September und Dezember statt, auch in den Ortsteilen Hütten (mit Schönenberg) und Au. Aller guter Dinge sind Drei.

Text: Britt Berg
Bilder: Britt Berg / zvg

JASS setzt sich für Toleranz gegenüber Minderheiten ein und will mit Vorurteilen, Stereotypen, Diskriminierung und Rassismus aufräumen. Einheimische, Geflüchtete und Zugewanderte kommen zu einem gemeinsamen kulinarischen Erlebnis zusammen. Die Veranstaltung wurde für ein paar Jahre von der Covid-19-Pandemie unterbrochen. Umso schöner war es dieses Format dieses Jahr wiederzubeleben, motiviert durch die aktuelle weltweite Lage sowie Diskussionen über Asylunterkünfte und der damit verbundenen Ängste der Menschen.
Mit «Grenzenlos Geniessen» möchte die Dienststelle Soziokultur Menschen aus den verschiedenen Ortsteilen zusammenbringen. Die Termine werden jedes Jahr jeweils ca. 2 Monate im Voraus bekannt gegeben. Haben Sie Lust, im kommenden Jahr auch neue Menschen und Rezepte kennenzulernen? Sie sind herzlich dazu eingeladen!
Die Vielfalt der Kulturen und Sprachen spiegelte sich in der Küche wider, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinandertrafen. Die gemeinsame Leidenschaft fürs Kochen und Essen verbindet, auch wenn man sich mit Händen und Füssen verständigen musste, oder eher mit dem Kochlöffel. Dies schien kein Problem zu sein, im Gegenteil! Die Teilnehmenden schienen alle voll in ihrem Element zu sein und hatten grosse Freude am Miteinander.
Es wurde munter und mit viel Freude und Stolz geschnippelt, gerührt und gekocht. Die Anlässe waren allesamt geprägt von anregenden Gesprächen, fröhlichem Gelächter und herrlichen Düften in der Luft.
Beim gemeinsamen Zubereiten und Geniessen von Gerichten können Vorurteile abgebaut und neue Bekanntschaften geschlossen werden. Die vegetarischen Rezepte wurden von Migrantinnen und Migranten angemeldet und gemeinsam mit allen anwesenden Menschen zubereitet, egal welcher Herkunft und Gattung. Die Dienststelle Soziokultur kaufte alle Zutaten ein, und in der Küche wurde dann alles bereitgestellt. Die Köchinnen und Köche sollten erstmal ihre Zutaten erkennen und einteilen, schon hier findet Zugang zueinander statt. Kochteams wurden spontan gebildet, und schon herrschte reges Treiben in der Küche. Die anwesenden Kinder malten und spielten währenddessen in den Aufenthaltsräumen und schienen ebenfalls glücklich und zufrieden zu sein.
Das reichhaltige Buffet, das sich daraus ergab, sah wie ein kunterbuntes Gemälde aus, fast wie Kunst. Auch das gemeinsame Aufräumen gehört dazu und verbindet. Rezepte wurden ausgetauscht zum Nachkochen, schliesslich hatten alle TeilnehmerInnen neben Menschen auch neue Köstlichkeiten kennengelernt. Beim anschliessenden Essen wurde erneut die Gelegenheit genutzt zum fröhlichen Austausch, verbal oder mit Gesten, mit einem Lächeln, mit leuchtenden Augen …

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