Das Forum Samstagern hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1995 für ein lebendiges Samstagern und seine Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt. Nun löst sich das Forum auf und gehört ab 2025 den Arbeitsgruppen im Verkehrsverein Richterswil-Samstagern an.
Text & Bild: Reni Bircher
Ausschlaggebend für die Gründung des Forums Samstagern war der Plan der damaligen Schulbehörde, die Erstklässler von Samstagern nach Richterswil in die Schule zu schicken. «Ich war viel und gerne mit engagierten Leuten in Kontakt», berichtet Gründungspräsidentin Bernadette Dubs. «Ich habe dabei regelmässig festgestellt, dass im Dorf unten über den Kopf der Bevölkerung am Berg hinweg entschieden wurde.» Besonders heikel waren die schulischen Belange, und die Sache mit den Erstklässlern brachte das Fass zum Überlaufen. Generell sei in Samstagern eine Unzufriedenheit zu spüren gewesen, so Dubs, und den Leuten wurde klar, dass sie sich für die Lebensqualität in Samstagern stark machen müssen.
Bernadette Dubs traf daraufhin Vorbereitungen, um einen Verein zu gründen, der sich für die Interessen von Samstagern einsetzt und wurde nach erfolgter Gründung zur Präsidentin vom Forum Samstagern gewählt. «Wir wollten nicht die Faust im Sack machen, sondern uns engagieren, um etwas für die Erhaltung und Förderung der Lebensqualität zu erreichen». Ein leitendes Schlagwort sei dann auch gewesen: «Wir wollen die Stärke, die uns zusteht».
Ein grosses Anliegen war die Entwicklung und Förderung des Dorfes, wo sich bereits ein Wachstum abzeichnete. Das zentral gelegene Gebiet «Drei Eichen» – damals noch ein Wiesengrundstück in der Bauzone – sollte keine anonyme Siedlung werden, sondern zum Treffpunkt für die Bevölkerung werden. «Diese Vision existierte schon 1995», so Dubs. Eine damals entstandene Zeichnung einer Studentin ist mit der heutigen Überbauung, die im April 2012 eingeweiht worden ist, ziemlich genau verwirklicht worden.
30 Jahre Erfolgsgeschichte
Inzwischen ist in Samstagern viel passiert, und der Dorfteil am Berg verzeichnet längst über 3000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Forum hat erreicht, dass die Erstklässler in Samstagern blieben und der erste öffentliche Spielplatz, der in Fronarbeit errichtet wurde, mit Sponsorengeldern finanziert wurde. Der Bau des Schulhauses 3 wurde forciert, und ein öffentlicher Raum für Veranstaltungen konnte realisiert werden. In diesem Dorftreff finden Kurse und Anlässe diverser Organisationen statt, Kerzenziehen und Kinderkino sind gut besucht. Das Forum ist an der Bergchilbi jeweils mit dem Barfussweg vor Ort und unterstützt organisatorisch den Adventszauber.
«Uns lag eine gute Entwicklung von Samstagern am Herzen, und das ist uns wohl gelungen», findet Bernadette Dubs. Dass die Kommunikation stets im Vordergrund stand, das miteinander Reden, darf wohl als Grundpfeiler des Erfolgsrezeptes gewertet werden.
Dubs hat das Forum 19 Jahre lang präsidiert; als sie in den Gemeinderat eintrat, trat sie in Absprache mit dem Vorstand zurück.
Die Nachfolge trat Renate Büchi an. Sie kann bestätigen, dass in den vergangenen Jahren die Politik bedeutend sensibler gegenüber Samstagern geworden ist.
Alles hat seine Zeit
Das Forum Samstagern unterliegt wie viele Vereine dem Zeitgeist, aktive Nachfolger und Mitglieder werden weniger. Aber: «Wir haben uns fast ein bisschen überflüssig gemacht, dadurch, dass so vieles angegangen und erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde», denkt die Gründungspräsidentin. Doch dies sei eigentlich auch das Ziel des Forums gewesen. «Trotzdem ist es wichtig, dass immer Leute von und für Samstagern gewonnen werden, um dem Dorf Sorge zu tragen». Dem schliesst sich Büchi an: die Lebensqualität am Berg soll weiterhin erhalten und gefördert werden. «Visionen darf man immer haben», sagt sie, und dass in jedem Ende auch ein Anfang inne wohne, schliesst sie überzeugt.
Der neue Anfang ist der Übergang in den Verkehrsverein (VVRS) ab nächstem Jahr. Dieser war in den letzten zwei Jahren konstruktiv und aktiv in beiden Vereinen diskutiert und angegangen und schliesslich beschlossen worden.
«Wir übergeben keineswegs einen maroden Verein, und ein ansehnliches Vereinsvermögen geht ebenfalls an den VVRS», so Büchi.
Dass die Gemeinde die Leistungsvereinbarung für das GZ Drei Eichen zu gleichen Bedingungen mit dem VVRS abschliesst, ist ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung des Dorftreffs, welcher von der Bevölkerung genutzt wird und wichtig ist. Dafür hat sich auch der Verkehrsverein eingesetzt.
Die Gewichtung beider Dorfteile
Bei den gemeinsamen Diskussionen von Forum und VVRS wurde im Vorfeld festgestellt, dass beide Vereine viele gemeinsame Interessen verfolgen. Deswegen könnten die bestehenden Aktivitäten des Forums gut in die Strukturen des Verkehrsvereins eingefügt werden, beteuert dessen Präsident Reto Studer. «Die aktuellen Aktivitäten des Forums haben gut funktionierende Gruppen, die wir (fast) unverändert übernehmen werden», erklärt er weiter. «Damit sollte einerseits Kontinuität in den Aktivitäten und andererseits auch keine grossen Mehrbelastungen auf den Verein zukommen.»
Analog zu ihren bestehenden Arbeitsgruppen (AG) wird es neu eine AG «Dorftreff» und «Kerzenziehen» mit den bestehenden Teammitgliedern des Forums geben. Die Themen, bei denen das Forum als Teil der Organisation mitwirkte (z.B. Bergchilbi, Unterstützung Kulturkuchen und die Mitorganisation des Adventszaubers) wird der VVRS in der AG «Kultur/Tourismus» weiterführen. «Wir werde jetzt gemeinsam mit den Verantwortlichen die nächsten Schritte in die Wege leiten», äussert sich der Präsident zum weiteren Vorgehen.
Die Erweiterung im Dorfteil Samstagern sieht der Verkehrsverein als Chance, hier einen zusätzlichen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen. «In unserem Vereinsnamen ist Samstagern gleich gross geschrieben wie Richterswil», so Studer. In der Vergangenheit habe der Fokus aber sicher mehr auf den Aktivitäten im unteren Dorfteil gelegen. «Ich kann aber versichern, dass der VVRS gerne bereit ist, ein gutes Projekt in Samstagern zu unterstützen.»
Und was geschieht mit den finanziellen Mittel des Forums? «Uns war es wichtig, dass vor der Auflösung sämtliche Arbeitsgruppen noch die nötigen Investitionen tätigen.» So etwa bekam der Dorftreff neue Tische. «Und alle Arbeitsgruppen sollen noch ein Abschlussessen organisieren mit dem Geld.»
Ein konkretes Projekt gäbe es aktuell nicht, so wird das Vermögen des Forums vorerst ins Gesamtvermögen des VVRS überführt.
Das Forum Samstagern veranstaltet für ehemalige und aktuelle Mitglieder sowie Personen, die sich für das Forum engagiert haben, ein Abschlussfest, das zugleich das 30-Jahr-Jubiläum ist:
Samstag, 24. Mai 2025, 16.00 Uhr, im ref. Kirchgemeindehaus Rosengarten.
Das Forum Samstagern hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1995 für ein lebendiges Samstagern und seine Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt. Nun löst sich das Forum auf und gehört ab 2025 den Arbeitsgruppen im Verkehrsverein Richterswil-Samstagern an.
Text & Bild: Reni Bircher
Ausschlaggebend für die Gründung des Forums Samstagern war der Plan der damaligen Schulbehörde, die Erstklässler von Samstagern nach Richterswil in die Schule zu schicken. «Ich war viel und gerne mit engagierten Leuten in Kontakt», berichtet Gründungspräsidentin Bernadette Dubs. «Ich habe dabei regelmässig festgestellt, dass im Dorf unten über den Kopf der Bevölkerung am Berg hinweg entschieden wurde.» Besonders heikel waren die schulischen Belange, und die Sache mit den Erstklässlern brachte das Fass zum Überlaufen. Generell sei in Samstagern eine Unzufriedenheit zu spüren gewesen, so Dubs, und den Leuten wurde klar, dass sie sich für die Lebensqualität in Samstagern stark machen müssen.
Bernadette Dubs traf daraufhin Vorbereitungen, um einen Verein zu gründen, der sich für die Interessen von Samstagern einsetzt und wurde nach erfolgter Gründung zur Präsidentin vom Forum Samstagern gewählt. «Wir wollten nicht die Faust im Sack machen, sondern uns engagieren, um etwas für die Erhaltung und Förderung der Lebensqualität zu erreichen». Ein leitendes Schlagwort sei dann auch gewesen: «Wir wollen die Stärke, die uns zusteht».
Ein grosses Anliegen war die Entwicklung und Förderung des Dorfes, wo sich bereits ein Wachstum abzeichnete. Das zentral gelegene Gebiet «Drei Eichen» – damals noch ein Wiesengrundstück in der Bauzone – sollte keine anonyme Siedlung werden, sondern zum Treffpunkt für die Bevölkerung werden. «Diese Vision existierte schon 1995», so Dubs. Eine damals entstandene Zeichnung einer Studentin ist mit der heutigen Überbauung, die im April 2012 eingeweiht worden ist, ziemlich genau verwirklicht worden.
30 Jahre Erfolgsgeschichte
Inzwischen ist in Samstagern viel passiert, und der Dorfteil am Berg verzeichnet längst über 3000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Forum hat erreicht, dass die Erstklässler in Samstagern blieben und der erste öffentliche Spielplatz, der in Fronarbeit errichtet wurde, mit Sponsorengeldern finanziert wurde. Der Bau des Schulhauses 3 wurde forciert, und ein öffentlicher Raum für Veranstaltungen konnte realisiert werden. In diesem Dorftreff finden Kurse und Anlässe diverser Organisationen statt, Kerzenziehen und Kinderkino sind gut besucht. Das Forum ist an der Bergchilbi jeweils mit dem Barfussweg vor Ort und unterstützt organisatorisch den Adventszauber.
«Uns lag eine gute Entwicklung von Samstagern am Herzen, und das ist uns wohl gelungen», findet Bernadette Dubs. Dass die Kommunikation stets im Vordergrund stand, das miteinander Reden, darf wohl als Grundpfeiler des Erfolgsrezeptes gewertet werden.
Dubs hat das Forum 19 Jahre lang präsidiert; als sie in den Gemeinderat eintrat, trat sie in Absprache mit dem Vorstand zurück.
Die Nachfolge trat Renate Büchi an. Sie kann bestätigen, dass in den vergangenen Jahren die Politik bedeutend sensibler gegenüber Samstagern geworden ist.
Alles hat seine Zeit
Das Forum Samstagern unterliegt wie viele Vereine dem Zeitgeist, aktive Nachfolger und Mitglieder werden weniger. Aber: «Wir haben uns fast ein bisschen überflüssig gemacht, dadurch, dass so vieles angegangen und erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde», denkt die Gründungspräsidentin. Doch dies sei eigentlich auch das Ziel des Forums gewesen. «Trotzdem ist es wichtig, dass immer Leute von und für Samstagern gewonnen werden, um dem Dorf Sorge zu tragen». Dem schliesst sich Büchi an: die Lebensqualität am Berg soll weiterhin erhalten und gefördert werden. «Visionen darf man immer haben», sagt sie, und dass in jedem Ende auch ein Anfang inne wohne, schliesst sie überzeugt.
Der neue Anfang ist der Übergang in den Verkehrsverein (VVRS) ab nächstem Jahr. Dieser war in den letzten zwei Jahren konstruktiv und aktiv in beiden Vereinen diskutiert und angegangen und schliesslich beschlossen worden.
«Wir übergeben keineswegs einen maroden Verein, und ein ansehnliches Vereinsvermögen geht ebenfalls an den VVRS», so Büchi.
Dass die Gemeinde die Leistungsvereinbarung für das GZ Drei Eichen zu gleichen Bedingungen mit dem VVRS abschliesst, ist ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung des Dorftreffs, welcher von der Bevölkerung genutzt wird und wichtig ist. Dafür hat sich auch der Verkehrsverein eingesetzt.
Die Gewichtung beider Dorfteile
Bei den gemeinsamen Diskussionen von Forum und VVRS wurde im Vorfeld festgestellt, dass beide Vereine viele gemeinsame Interessen verfolgen. Deswegen könnten die bestehenden Aktivitäten des Forums gut in die Strukturen des Verkehrsvereins eingefügt werden, beteuert dessen Präsident Reto Studer. «Die aktuellen Aktivitäten des Forums haben gut funktionierende Gruppen, die wir (fast) unverändert übernehmen werden», erklärt er weiter. «Damit sollte einerseits Kontinuität in den Aktivitäten und andererseits auch keine grossen Mehrbelastungen auf den Verein zukommen.»
Analog zu ihren bestehenden Arbeitsgruppen (AG) wird es neu eine AG «Dorftreff» und «Kerzenziehen» mit den bestehenden Teammitgliedern des Forums geben. Die Themen, bei denen das Forum als Teil der Organisation mitwirkte (z.B. Bergchilbi, Unterstützung Kulturkuchen und die Mitorganisation des Adventszaubers) wird der VVRS in der AG «Kultur/Tourismus» weiterführen. «Wir werde jetzt gemeinsam mit den Verantwortlichen die nächsten Schritte in die Wege leiten», äussert sich der Präsident zum weiteren Vorgehen.
Die Erweiterung im Dorfteil Samstagern sieht der Verkehrsverein als Chance, hier einen zusätzlichen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen. «In unserem Vereinsnamen ist Samstagern gleich gross geschrieben wie Richterswil», so Studer. In der Vergangenheit habe der Fokus aber sicher mehr auf den Aktivitäten im unteren Dorfteil gelegen. «Ich kann aber versichern, dass der VVRS gerne bereit ist, ein gutes Projekt in Samstagern zu unterstützen.»
Und was geschieht mit den finanziellen Mittel des Forums? «Uns war es wichtig, dass vor der Auflösung sämtliche Arbeitsgruppen noch die nötigen Investitionen tätigen.» So etwa bekam der Dorftreff neue Tische. «Und alle Arbeitsgruppen sollen noch ein Abschlussessen organisieren mit dem Geld.»
Ein konkretes Projekt gäbe es aktuell nicht, so wird das Vermögen des Forums vorerst ins Gesamtvermögen des VVRS überführt.
Das Forum Samstagern veranstaltet für ehemalige und aktuelle Mitglieder sowie Personen, die sich für das Forum engagiert haben, ein Abschlussfest, das zugleich das 30-Jahr-Jubiläum ist:
Samstag, 24. Mai 2025, 16.00 Uhr, im ref. Kirchgemeindehaus Rosengarten.