Im vergangenen Jahr wurden Projekte zum Bau bezahlbaren Wohnraums für Familien, Junge und Seniorinnen, Senioren angestossen. Nun zeichnen sich erste wichtige Schritte in den Abklärungen zum weiteren Vorgehen ab.
Text: Reni Bircher
Bilder: GiS
Seit mehreren Jahren macht der Mangel an bezahlbarem Wohnraum am Zürichsee selbst dem Mittelstand zu schaffen. Die Forderung, alleinstehende Senioren mögen aus ihren grossen, günstigen Wohnungen in eine kleinere Liegenschaft wechseln, um sie Familien zur Verfügung zu stellen, mag durchaus gerechtfertigt sein, scheitert jedoch an zahlbaren Kleinwohnungen. Dass die seit Jahrzehnten in einem Dorf Wohnhaften nicht aus dem gewohnten Umfeld wegziehen wollen, ist ebenso verständlich. Eine Pattsituation.
Im November 2022 reichte die FDP die Initiative «Für mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien in Richterswil» ein, welche verlangt, dass auf gemeindeeigenen Grundstücken «Im Walder» bezahlbare Wohnungen für Mittelstandsfamilien entstehen. Die Gemeinde arbeitete einen Gegenvorschlag aus, weil dieser vorerst nur zwei der drei geforderten Parzellen abgeben wollte, denn auf einer dieser Grundstücke steht der Pavillon, in dem Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind. Für das Areal «Im Walder» genehmigte die Gemeindeversammlung vom 8. Juni 2023 den Gegenvorschlag des Gemeinderates zur Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien in Richterswil-Samstagern.
Nur einen Monat später gab der Gemeinderat eine detaillierte Absichtserklärung ab, innert nützlicher Frist ein Projekt für bezahlbaren Wohnraum für ältere Menschen aus Richterswil zu initiieren. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde und der Arbeitsgruppe «Wohnen im Alter» wurde das Grundstück hinter den «Werken» als geeignet befunden. Das Grundstück liegt in der Zone für öffentliche Bauten (ZöBA) und kann daher auch nur unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben überbaut und genutzt werden. Solche Zonen sind grundsätzlich für die Bereitstellung von Schulhäusern, Verwaltungsgebäuden, Sportanlagen usw. reserviert, die allesamt zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben benötigt werden. Dazu gehören traditionellerweise auch Wohn- und Pflegeheime sowie Alterswohnungen. Der genaue Projektperimeter muss noch bestimmt werden.
Berücksichtigen will die Gemeinde bei beiden Projekten möglichst ortsansässige Baugenossenschaften.
Grundsituationen sehr unterschiedlich
In Folge dieser Entscheide lud der Gemeinderat im August 2023 sämtliche ortsansässigen Genossenschaften schriftlich dazu ein, bis Ende Jahr eine Interessensbekundung für die Realisierung eines oder beider Projekte abzugeben. Die ortsansässigen Genossenschaften haben sich anlässlich eines runden Tisches ausgetauscht und dem Gemeinderat eine Interessensbekundung abgegeben.
Gemäss deren Stellungnahme ist davon auszugehen, dass sich nicht eine bestehende, sondern eine oder zwei neue Genossenschaften mit der Ausarbeitung eines oder beider Projekte befassen werden.
Mitte März 2024 lud der Gemeinderat die Vertreterinnen und Vertreter der interessierten Genossenschaften zu einem runden Tisch ein, an dem erste mögliche Schritte für das weitere Vorgehen der Projekte «Walder» und «Glarnerstrasse» besprochen wurden. Die Voraussetzungen zur Umsetzung der beiden Projekte sind jedoch sehr unterschiedlich.
So rechnet der Gemeinderat beim Projekt «Walder» von einer Realisierungszeit von mehreren Jahren, denn das Areal ist mit einer Gestaltungsplanpflicht belegt, und es muss zuerst ein Richtprojekt erstellt werden. Die Vertreterinnen und Vertreter der Genossenschaft sprechen sich weiter ab, wie ein solches Richtprojekt finanziert werden könnte, um danach einen Gestaltungsplan zu erstellen. Der Fokus liegt nun auf dem Projekt Alterswohnungen an der Glarnerstrasse.
Dieses wird nun vorangetrieben, da es einfacher zu realisieren ist. Es sind allerdings noch viele Fragen zur Bebaubarkeit in der öffentlichen Zone offen, die nun abgeklärt werden. Unter anderem, weil die Gemeinde auf dem Werkhof-Areal die Gas- und Wasserversorgung betreibt und sich im Gebäude die Büros der «Werke», deren Werkstatt und Lager sowie mehrere Wohnungen befinden. Zudem liegt das Grundstück im Kataster der belasteten Standorte.
Der Gemeinderat definierte das Ziel, dass den Stimmbürgern in naher Zukunft ein Baurechtsvertrag zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann. Es soll ein modernes Wohnkonzept für ältere Menschen entstehen mit zahlbarem Wohnraum und allenfalls einem Mobilitätskonzept (Carsharing anstelle von eigenen Tiefgaragenplätzen).
Renate Büchi, Daniel Schmid und Kurt Strickler als Vertreter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Richterswil (WohnenPlus) sowie Kathrin Schnellmann (von der Arbeitsgruppe «Wohnen im Alter» des «Lokal vernetzt älter werden»-Projektes) sind bestrebt, bis Ende 2024 die Trägerschaft zu klären und die Gründung sowie Finanzierung einer neuen gemeinnützigen Baugenossenschaft voranzutreiben. Die Zusammensetzung der neuen Genossenschaft muss ebenfalls diskutiert werden.
Im vergangenen Jahr wurden Projekte zum Bau bezahlbaren Wohnraums für Familien, Junge und Seniorinnen, Senioren angestossen. Nun zeichnen sich erste wichtige Schritte in den Abklärungen zum weiteren Vorgehen ab.
Text: Reni Bircher
Bilder: GiS
Seit mehreren Jahren macht der Mangel an bezahlbarem Wohnraum am Zürichsee selbst dem Mittelstand zu schaffen. Die Forderung, alleinstehende Senioren mögen aus ihren grossen, günstigen Wohnungen in eine kleinere Liegenschaft wechseln, um sie Familien zur Verfügung zu stellen, mag durchaus gerechtfertigt sein, scheitert jedoch an zahlbaren Kleinwohnungen. Dass die seit Jahrzehnten in einem Dorf Wohnhaften nicht aus dem gewohnten Umfeld wegziehen wollen, ist ebenso verständlich. Eine Pattsituation.
Im November 2022 reichte die FDP die Initiative «Für mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien in Richterswil» ein, welche verlangt, dass auf gemeindeeigenen Grundstücken «Im Walder» bezahlbare Wohnungen für Mittelstandsfamilien entstehen. Die Gemeinde arbeitete einen Gegenvorschlag aus, weil dieser vorerst nur zwei der drei geforderten Parzellen abgeben wollte, denn auf einer dieser Grundstücke steht der Pavillon, in dem Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind. Für das Areal «Im Walder» genehmigte die Gemeindeversammlung vom 8. Juni 2023 den Gegenvorschlag des Gemeinderates zur Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien in Richterswil-Samstagern.
Nur einen Monat später gab der Gemeinderat eine detaillierte Absichtserklärung ab, innert nützlicher Frist ein Projekt für bezahlbaren Wohnraum für ältere Menschen aus Richterswil zu initiieren. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde und der Arbeitsgruppe «Wohnen im Alter» wurde das Grundstück hinter den «Werken» als geeignet befunden. Das Grundstück liegt in der Zone für öffentliche Bauten (ZöBA) und kann daher auch nur unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben überbaut und genutzt werden. Solche Zonen sind grundsätzlich für die Bereitstellung von Schulhäusern, Verwaltungsgebäuden, Sportanlagen usw. reserviert, die allesamt zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben benötigt werden. Dazu gehören traditionellerweise auch Wohn- und Pflegeheime sowie Alterswohnungen. Der genaue Projektperimeter muss noch bestimmt werden.
Berücksichtigen will die Gemeinde bei beiden Projekten möglichst ortsansässige Baugenossenschaften.
Grundsituationen sehr unterschiedlich
In Folge dieser Entscheide lud der Gemeinderat im August 2023 sämtliche ortsansässigen Genossenschaften schriftlich dazu ein, bis Ende Jahr eine Interessensbekundung für die Realisierung eines oder beider Projekte abzugeben. Die ortsansässigen Genossenschaften haben sich anlässlich eines runden Tisches ausgetauscht und dem Gemeinderat eine Interessensbekundung abgegeben.
Gemäss deren Stellungnahme ist davon auszugehen, dass sich nicht eine bestehende, sondern eine oder zwei neue Genossenschaften mit der Ausarbeitung eines oder beider Projekte befassen werden.
Mitte März 2024 lud der Gemeinderat die Vertreterinnen und Vertreter der interessierten Genossenschaften zu einem runden Tisch ein, an dem erste mögliche Schritte für das weitere Vorgehen der Projekte «Walder» und «Glarnerstrasse» besprochen wurden. Die Voraussetzungen zur Umsetzung der beiden Projekte sind jedoch sehr unterschiedlich.
So rechnet der Gemeinderat beim Projekt «Walder» von einer Realisierungszeit von mehreren Jahren, denn das Areal ist mit einer Gestaltungsplanpflicht belegt, und es muss zuerst ein Richtprojekt erstellt werden. Die Vertreterinnen und Vertreter der Genossenschaft sprechen sich weiter ab, wie ein solches Richtprojekt finanziert werden könnte, um danach einen Gestaltungsplan zu erstellen. Der Fokus liegt nun auf dem Projekt Alterswohnungen an der Glarnerstrasse.
Dieses wird nun vorangetrieben, da es einfacher zu realisieren ist. Es sind allerdings noch viele Fragen zur Bebaubarkeit in der öffentlichen Zone offen, die nun abgeklärt werden. Unter anderem, weil die Gemeinde auf dem Werkhof-Areal die Gas- und Wasserversorgung betreibt und sich im Gebäude die Büros der «Werke», deren Werkstatt und Lager sowie mehrere Wohnungen befinden. Zudem liegt das Grundstück im Kataster der belasteten Standorte.
Der Gemeinderat definierte das Ziel, dass den Stimmbürgern in naher Zukunft ein Baurechtsvertrag zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann. Es soll ein modernes Wohnkonzept für ältere Menschen entstehen mit zahlbarem Wohnraum und allenfalls einem Mobilitätskonzept (Carsharing anstelle von eigenen Tiefgaragenplätzen).
Renate Büchi, Daniel Schmid und Kurt Strickler als Vertreter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Richterswil (WohnenPlus) sowie Kathrin Schnellmann (von der Arbeitsgruppe «Wohnen im Alter» des «Lokal vernetzt älter werden»-Projektes) sind bestrebt, bis Ende 2024 die Trägerschaft zu klären und die Gründung sowie Finanzierung einer neuen gemeinnützigen Baugenossenschaft voranzutreiben. Die Zusammensetzung der neuen Genossenschaft muss ebenfalls diskutiert werden.